Berge, Hügel, Berge – Motorradland
Eine genaue Aufenthaltsdauer hatten wir ursprünglich nicht geplant. Es wird eine Woche. Uns gefällt es in der Nähe der Hohen Tatra so ausgezeichnet, dass wir nicht weiterziehen. Auch ein Verdienst unserer netten Unterkunft, eines Appartments am Liptauer Stausee.
Die Touren, die wir hier unternehmen, sind von sehr unterschiedlicher Qualität, aber immer sehr angenehm und interessant. Bären sind wir keinen begegnet, obwohl in den Bergen der Hohen Tatra noch sechshundert Braunbären leben. Wanderer haben keine Probleme mit den Petzen, die Reißaus nehmen, sobald sie Menschen sehen. Für uns als Motorradfahrer bergen sie sowieso keine Gefahr, denn die Hohe Tatra ist reines Wandergebiet – man kann dieses kleinste Hochgebirge Europas motorisiert nur umrunden, jedoch nicht durchqueren.
Eine Tour von fast vierhundert Kilometern stand vorher nicht auf dem Plan, aber uns bleibt nichts anderes übrig: Am Flughafen dürfen wir unseren neuen Hinterreifen in Empfang nehmen. Dank ADAC sind ihm Flügel gewachsen und er ist von München über Wien sowie Prag in die Ostslowakei nach Kosice, der zweitgrößten slowakischen Stadt, geflattert.
Sprachlich müssen wir uns kaum umstellen. Die Slowaken zögen uns allerdings die Ohren lang, sollten sie von uns hören, dass kaum Unterschiede zwischen Tschechisch und Slowakisch bestünden. Slowakisch ist eine eigenständige Sprache, betonen sie. Allerdings werden nur manchmal ein paar Buchstaben ausgetauscht oder leicht anders ausgesprochen. Im Grunde kann man sich mit dem kürzlich erlernten Tschechisch gut durchschlagen.
Als die Tschecheslowakei zu Grunde ging, hat man in Windeseile Grenzstationen errichtet und eine eigene Währung eingeführt. Nun fahren wir also über diese Grenze und tauschen Slowakische Kronen. Schon wieder eine neue Währung, jetzt führen wir schon vier verschiedene mit.
Obligatorisch in der Ostslowakei ist ein Besuch des Zipser Landes und hier vor allem der Zipser Burg (Spissky Hrad). Wir besuchen in der Niederen Tatra eine Höhle und sind baff, weil wir so ein Prachtstück hier nicht erwartet hätten. Und die Holzhäuser sind eine Schau! Diese alten Holzhäuser in der Slowakei, dessen Front nur für maximal zwei Fenster Platz bietet, manchmal auch nur für eines. Dafür sie aber drei- bis viermal so lang. Urig!
Hohe und Niedere Tatra