Motorradtouren Amalfitana Tourinfos Landesspezifische Infos

Landesspezifische Infos

Der Golf von Neapel (Golfo di Napoli) ist eine Meeresbucht an der Westküste des südlichen Italien. Nach etwa dreißig Kilometern Länge wird der Golf nach Südosten durch die Halbinsel von Sorrent abgeschlossen. In der Bucht liegen die Stadt Pozzuoli mit den Phlegräischen Feldern, die Großstadt Neapel und der Vesuv mit den Ausgrabungen der antiken Städte Pompeji und Herculaneum.

Eigentlich müsste dieser Menüpunkt Golf von Neapel heißen, aber die Amalfitana ist nun mal wesentlich poetischer. Nicht umsonst nennt man sie die "göttliche Küstenstraße". Man sagt, sie wäre wie eine attraktive Frau: wild, kühn und ... anstrengend. Streckenweise ist die Straße in Süditalien so eng, dass Autos nur haarscharf aneinander vorbeipassen. Und sie liegt so hoch, dass Menschen mit Höhenangst von der Fahrt abgeraten wird. Auch ist sie für Motorradfahrer nicht immer ein Genuss – je nachdem wieviel Verkehr herrscht.

Tourtipps | allgemein

Von der Amalfitana kann man einige Abstecher in die Bergdörfer unternehmen:
1. Positano – Montepertuso
2. Vettica – Agerola – Pimonte (und eventuell weiter über Gragnano zum Monte Faito)
3. Minori – Valico di Chiunzi – Maiori

Baden

Trotz der extremen Steilküste gibt es immer wieder Buchten, in denen man seinen erhitzten Körper im Meerwasser abkühlen kann. Viele Buchten und Strände sind allerdings, vor allem in der Hauptsaison, von den bagni belegt. Das sind gebührenpflichtige Strände mit Schirmen und Liegen. Kostenpunkt: pro Liege bis zu 12,– Euro

Es finden sich trotzdem Strände, an dem der anspruchslose Reisende auf die Schnelle ins Wasser hüpfen kann. Manchmal (meist in Hafennähe) kann man bis ans Wasser fahren, meist erreicht man die Bucht jedoch nur über steile Treppenwege oder sogar mit Aufzügen. Der Untergrund ist meist felsig oder im besten Falle grob gekiest. Badeschuhe sind deshalb, auch wegen der Seeigel, obligatorisch.

Vesuv
Vesuv

Der Nationalpark (parco naturale vesuvio) ist von jeglicher Verkehrslage sehr gut zu erreichen. Ausreichende Beschilderungen erleichtern das Auffinden. Autobahn A3 Neapel – Salerno bis zur Ausfahrt Torre del Grecco. Hinweisschilder zum Parco naturale vesuvio. Die beste Zeit für eine Vesuvbesteigung ist der frühe Vormittag oder der etwas spätere Nachmittag. Am Spätnachmittag hat man das beste Licht für Fotoaufnahmen und der Touristenstrom ebbt zu diesen Zeiten merklich ab.

Parken
Parkplatz am Aufgang zum Vesuv

Sein Fahrzeug kann man auf einem großen bewachten Parkplatz abstellen, der sich in etwa 1000 Meter Höhe befindet. Von dort aus kann man in einer angenehmen Wanderung zum Krater aufsteigen.

Aber auch vor diesem Parkplatz gibt es genug Stellmöglichkeiten für ein Zweirad.
Es kann jeder selbst entscheiden, ob mit oder ohne Bewacher – absichern muss man das Motorrad sowieso.

Gehhilfen?

Nach dem ersten Kiosk kann man sich bei Bedarf einen Gehstock für ein paar Cent ausleihen. In Anbetracht des relativ lockeren Lavaschotters, vielleicht noch in Verbindung mit etwas zu leichtem Schuhwerk, kann ein solcher Stock beim Aufstieg hilfreich sein. Aber welcher Motorradreisende fährt schon in Sandalen?

Aufenthalt

Wer mit dem Motorrad bis auf den Parkplatz fährt: Unbedingt luftige Klamotten zum Wechseln mitnehmen, denn den Aufstieg mit Motorradklamotten zu bewältigen würde eine schweißtreibende Angelegenheit. Gutes, festes Schuhwerk ist auf dem losen Lavageröll ebenfalls empfehlenswert. Falls vorhanden, ist ein Fernglas nicht schlecht.

Tourtipps

Man kann vor oder nach der Vesuvbesteigung noch die Besichtigung von Ercolano einplanen (Pompeji ist zeitlich etwas zu knapp) oder einen weiteren Vulkan in Pozzuoli besichtigen (Phlegräische Felder / Solfatara-Krater), außerdem steht in Pozzuoli ein Amphitheater mit gigantischen Ausmaßen.

Pompeji
Öffnungszeiten:

Täglich 9:00 Uhr bis eine Stunde vor Sonnenuntergang
Erhältlich ist auch ein Kombi-Ticket für mehrere Sehenswürdigkeiten, aber die muss man dann in drei Tagen abgeklappert haben.

Parken

Es gibt mehrere gebührenpflichtige Großparkplätze, mit jeweils unterschiedlichen Gebühren.

Anfahrt

Sorrent – Castellammare di Stabia (SS 145), Autobahn A3 Neapel – Salerno, Ausfahrt Scavi di Pompeji
oder
Sorrent – Castellammare di Stabia (SS 145), weiter auf Küstenstraße bleiben
(Vorsicht, die Ausschilderung Richtung Neapel führt meist auf die Autobahn), ab Pompeji ist Scavi di Pompeji ausgeschildert.

Aufenthalt

Zeitlicher Rahmen von mindestens drei Stunden erforderlich, Wasser und Verpflegung mitnehmen, der Wasservorrat lässt sich auch an vorhandenen Trinkwasserhähnen auffüllen. Es gibt allerdings auch ein Restaurant auf dem weitläufigen Gelände.

Führungen

werden angeboten, sind aber für Individualreisende zu teuer, da keine Gruppen zusammengestellt werden (nach unseren Informationen um die ca. 75,– Euro pro Führung!). Billiger ist der Kauf eines gedruckten Führers, im Eingangsbereich werden diese massenhaft neben allerlei Kitsch und Kram angeboten.

Buchtip

Wer sich intensiver mit den Forschungen rund um Pompeji befassen will, dem sei das Buch eines Archäologen empfohlen. Die architektonischen Beschreibungen sind für den Laien manchmal etwas mühsam zu lesen, aber die Rekonstruktion der Lebensumstände ist hochinteressant:
Robert Etienne – Pompeji – das Leben in einer antiken Stadt bei Amazon suchen

Museen
Skulpturen

Viele Funde sind in Museen verschwunden, die meisten davon ins Nationalmuseum Neapel. Ein Besuch im Museum Antiquarium di Boscoreale ist empfehlenswert. Hier wurde unter anderem die Vesuvlandschaft zur Zeit des Ausbruchs anhand wissenschaftlicher Forschungen und Ausgrabungen rekonstruiert.

Adresse: Via Settetermini 15, Boscoreale
(Wir mussten das Gelände erst zweimal umrunden, bevor man uns entdeckte und durch ein schweres Rolltor einließ – wir waren die einzigen Besucher und kamen uns vor wie einem Hochsicherheitstrakt.

Felsspitze Punta Campanella
Anfahrt
Meerblick

Das grandiose Felskap Punta Campanella kann man in einer kleinen Wanderung erreichen. Von Sorrent über Massa Lubrense nach Termini, in Termini rechts abbiegen und den Wegweisern (anfangs Belvedere, später Punta Campanella) folgen. Kurz nach dem Fahrverbotsschild links neben dem Weg parken.

Aufenthalt

Möglichst allen Ballast am Motorrad lassen. Die Wanderung ist in der wärmeren Jahreszeit nur in den Morgen- und Abendstunden zu empfehlen, da die Wanderung über drei Kilometer bis zur Punta Campanella mit zweihundertundfünfzig Metern zu überwindenden Höhenunterschied eine schweißtreibende Angelegenheit ist. Wasser mitnehmen.

Tourtipps

Weiterfahrt entlang der Amalfitana bietet sich an (ganzen Tag einplanen).

Pozzuoli Amphitheater & Solfatara-Krater
Geografische Lage

Rund zehn Kilometer westlich von Neapel (am Golf von Neapel).

Täglich 9:00 Uhr bis eine Stunde vor Sonnenuntergang (gebührenpflichtig).

Solfatara-Krater

Sorrent – Castellamare di Stabia – Autobahn A3 – Neapel – Autobahn Tangentiale (Neapelumgehung) Ausfahrt Pozzuoli / Solfatara.

Man kann natürlich auch über die Küstenstraßen (SS 145, SS 18, Via Domeziana bzw. 7 quater) nach Pozzuoli fahren. Das ist jedoch sehr mühsam, man wurschtelt sich endlos durch neapolitanische Industriestädte ohne jeglichen Unterhaltungswert (abgesehen vom neapolitanischen Fahrstil).

Tourtipps

Solfatara-Krater und Amphitheater lassen sich gut verbinden. Auf der Rückfahrt nach Sorrent bietet sich ein Besuch von Ercolano an (ist nicht so umfangreich wie Pompeji, aber allein schon wegen den Mosaiken empfehlenswert). Auch eine Vesuvbesteigung wäre zeitlich noch drin.

Ausgrabungsstätte Ercolano
Geografische Lage

Zehn Kilometer östlich von Neapel und sechs Kilometer Luftlinie südwestlich vom Vesuv (am Golf von Neapel).

Täglich 9:00 Uhr bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.

Autobahn A3 (Salerno – Neapel) Ausfahrt – Ercolano – 1 km Richtung Meer, weiterhin Beschilderung – Scavi di Ercolano – folgen.

Man kann auch über Landstraßen nach Ercolano fahren. Das ist jedoch sehr mühsam, man wurschtelt sich endlos durch neapolitanische Vorstädte ohne jeglichen Unterhaltungswert (abgesehen von der neapolitanischen Fahrweise, siehe Tour-Infos Gesamt).

Eintritt

Einzelticket oder Kombitickets für mehrere Sehenswürdigkeiten (unter anderem Pompeji, Vesuv), aber man muss alle Stationen in drei Tagen abgeklappert haben.

Parken
Ständerbild

Parkplatz Parcheggio turisti (gebührenpflichtig, ausgeschildert), schräg gegenüber dem Ausgrabungsgelände (sehr sicherer Parkplatz, da er sich direkt neben dem Polizeigebäude befindet).

Die Helme konnten wir freundlicherweise im Kassenhäuschen deponieren.

Tipp

Eine Wasserflasche mitnehmen, unterhalb der Kreuzung Cardo III / Decumanus inferior befindet sich ein Wasserhahn. (Dort konnten wir unseren dringend benötigten Wasservorrat auffüllen, nachdem ein Bediensteter auch gerade seine Flasche füllte, hatten wir keine Bedenken.).

Tourtipps

Da Ercolano nicht so riesig wie Pompeji ist, kann man es gut mit einer Vesuvbesteigung oder einem Besuch in Pozzuoli (Amphitheater und Solfatara-Krater) verbinden.