Motorradtouren Italien | Idro-/Ledro- & Gardasee Gardasee Region Monte Baldo

Monte Baldo

Blick vom Monte Baldo über den Gardasee
Grüne Wiesen und im Hintergrund ein Dorf am Monte Baldo

Der Autor unseres "kleines Müllerchens" – so nennen wir unseren Reiseführer aus dem Michael-Müller-Verlag – meint, daß die Fahrt mit der Kabinenbahn zum Gipfel Tratto Spino (deutsch "Dornbusch") bis zu einer Höhe von 1760 Meter ein Muss wäre – mag sein, als Motorradfahrer hat man jedoch andere Prioritäten. Wandern wäre als Ausgleich nicht schlecht... heute jedoch wird gefahren, basta!

Die Talstation liegt direkt in Malcésine. Während der Fahrt dreht sich die Kabine einmal um ihre Achse und an der Mittelstation San Michele auf 572 Metern muss man einmal umsteigen.

Bis dorthin geht es dank einem Sträßchen auch mit dem Motorrad. In der "Locanda Monte Baldo", nur wenige Meter neben der Seilbahnstation, werden wir mit herrlicher Aussicht und schmackhaften Gerichten belohnt. Sogar nächtigen kann man hier oben, das Haus besitzt sogar einen Pool.

Auf zwei Rädern bezwingen wir das Monte-Baldo-Massiv auf der Strada Panoramica del Monte Baldo. Das Massiv ist über 2000 Meter hoch, 37 Kilometer lang und bis zu 11 Kilometer breit. Nah des Ufers sind die Hänge dicht bewaldet oder durch Olivenhaine bewirtschaftet.

Während der Eiszeiten verschwanden die Höhen des Gebirgsstocks niemals unter einer alles erstickenden Eisdecke, das Talbereich jedoch schon. Deshalb entdeckt man auch heute noch sehr urtümliche Pflanzen und Tiere, die in diesen Höhenlagen bis heute überleben konnten. Ein Highlight für alle Botaniker und Pflanzenliebhaber!

Einige Motorradfahrer vor einem Restaurant im Rifúgio Bocca Navene
Schild mit Rechtschreibfehler am Restaurant im Rifúgio Bocca Navene
Grandioser Blick ins Etschtal

Der Fahrtwind pustet uns kräftig durch, denn die Kurvenfolge ist schnell und lässt uns tanzen. Kurventanzen.

Hier ist einiges los. Mit Gegenverkehr ist ständig zu rechnen. Vor allem mit rücksichtslos die ganze Straßenbreite nutzende Norditalienern. Das hat schon eine andere Tourenqualität als das Idroseegebiet! Oder liegt es schlicht nur daran, daß heute Samstag ist? Samstag in einer warmen Septemberwoche?

Auch vierspurige Vehikel kriechen über die schmalen Straßen, mit Fahrern, die sich gerade in die Hose machen angesichts der Verkehrsführung am Rande des Abgrunds...

Diese Straßennummern sollte man sich merken: SP3, 208 und 230 – das sind Nummern, die höchsten alpinen Genuß offerieren. In Gasthäusern und Rifugios bieten sich Pausen an, meist mit Beste-Aussicht-Garantie.

Wir gönnen uns eine kurze Pause am Rifúgio Bocca Navene, wo wir 1300 Meter über dem Gardasee stehen und außerdem die Grenze von Venetien ins Trentino überschreiten.

In einer langgezogenen Kehre legen wir schon wenig später die nächste Rast ein. Wir blicken in das weitausladende Etschtal. Eigentlich könnten wir umdrehen und noch ein paar Ründchen über diesen Bergstock drehen, aber es ist Samstag und morgen soll es nach Hause gehen. Schade ...

Ledrosee
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