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Tour-Highlights Italien Kampanien Punta Campanella

Punta Campanella

Blick auf die Punta Campanella, die äußerste Felsspitze der Sorrentiner Halbinsel
Foto: FastFabNA [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Auffahrt auf den Monte Faito
Foto: Mentnafunangann [CC-BY-SA-3.0] via Wikimedia Commons

Punta Campanella heißt die äußerste Felsspitze der Sorrentiner Halbinsel und sollte auf der To-do-Liste eines jeden Sorrent-Urlaubers und Motorradfahrers stehen. Von Sorrent aus fahren wir über Massa Lubrense nach Termini.

Da wir durch einen Reisebericht aus dem "Tourenfahrer" auf diese Ecke Italiens aufmerksam wurden, wollten wir auch, wie dort beschrieben, zur Punta Campanella mit dem Motorrad fahren.

Aber ob der Autor wirklich bis hinunter gefahren ist? Wir bezweifeln es – oder er war mit einer Crossmaschine unterwegs. Jedes normale Straßen-Motorrad (auch wenn es sich Reiseenduro schimpft) würde ganz schön an seine Grenzen gebracht.

Also lassen wir unser Motorrad kurz nach dem Fahrverbotsschild stehen und machen uns zu Fuss auf den Weg. Der Pfad mit einer Breite zwischen ein und zwei Metern besteht aus einem Konglomerat aus Fels, bröckligen Asphaltstücken und Schotter. Welchem Motorrad außer einer Crossmaschine wollte man die bis zu fünfundzwanzig Zentimeter hohen Felsstufen zumuten?

Felskap mit Höhenangst-test

Etwa auf halber Strecke liegt unterhalb des Weges ein alter Küstenwachturm. Rund 250 Höhenmeter und drei Kilometer überwinden wir von Termini kommend. Nicht wissend, wie weit es wirklich ist, brauchen wir etwa fünfundvierzig Minuten, bis wir ganz vorn auf der Felsspitze vor einem Trumm von mittelalterlichem Küstenwachturm stehen.

Diese Türme gibt es am Golf von Neapel wie Sand am Meer. Im Mittelalter kommunizierten sie durch Leuchtzeichen miteinander. So schützten sich die Küstenbewohner vor Piraten. Ein backsteingepflasterter Weg führt um den Turm herum und endet ganz unvermittelt in einigen letzten, abschüssigen Stufen – die letzten Schritte – ohne Geländer! – sind nur ganz Wagemutigen zu empfehlen. Darunter sind sechzig Meter Luft und das Meer. Eine gute Gelegenheit, um seine Höhenangst zu überprüfen!

Die Insel Capri scheint zum Greifen nah. Zwar ständig mit leichtem Dunst verschleiert, ist die Aussicht dennoch grandios. Ein Sonnenuntergang auf der Punta – einfach traumhaft !!!

Die steife Meeresbrise, die uns hier um die Nase weht, verschafft uns die dringend benötigte Abkühlung. Der Aufstieg hat es dann in sich. Zweihundertfünfzig Höhenmeter retour, bis wir endlich schweißnass unseren fahrbaren Untersatz erreichen. Eine Viertelstunde versuchen wir noch mehr schlecht als recht, unsere schweißtriefenden T-Shirts in der untergehenden Sonne mit ausdauernden Wedelbewegungen zu trocknen, bevor wir in der Abendsonne zurück auf unseren Campingplatz fahren.

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