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Mit der Fähre von Venedig nach Igoumenitsa

Parkende Motorräder vor der Check-in Halle im Hafen von Venedig

Um nach Albanien zu gelangen – vor allem schnell – schießen wir erst einmal einige Kilometer übers Ziel hinaus: wir schippern mit der Fähre* nach Nordgriechenland. Da die Schiffe der Anek-Fährgesellschaft die einzigen sind, die derzeit von Venedig ablegen, ist eine der Anek-Fähren unser Mittel der Wahl. Mit dem Riesenkahn am Markusplatz und dem Dogenpalast vorbei – das ist ein Flair, das man sonst bei keiner Fährfahrt bekommt.

Aber erst mal müssten wir in den Schiffsbauch einfahren dürfen! Sämtliche bisherigen Fährerfahrungen können wir vergessen – hier ist alles anders und natürlich komplizierter. Der Check-in ist in fünf Minuten erledigt, aber der Rest zieht sich. Wir stehen und stehen. Zusammen mit etwa fünfzehn anderen Motorradfahrern warten wir auf die Verladung. Aber der Zug der LKWs will kein Ende nehmen.

Die Anek spinnt
Blick auf die Checkinhalle in Venedig

Anek hat sich jedoch auch noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Die Sozia, also meine eine, darf (Vorsicht Ironie!) separat einchecken, das heißt, bei mir findet die Pass- und Boardingcardkontrolle in der Checkinhalle statt: ich muss, nachdem meine Boardingcard über einen Scanner gezogen wurde, durch einen Metalldetektor laufen, dessen Piepsen allerdings niemanden in Alarmbereitschaft versetzt. Dafür funktioniert bei jeder zweiten Boardingcard der Barcode am Scanner nicht und die Hafenangestellte ist sichtlich genervt, weil sie dann jedes Mal mit der Boardingcard in der Hand eine Runde durch den Metalldetektor drehen muss. Warum auch immer. Ist lustig anzusehen, wie sie nach jedem fünften Fehlversuch ein erlösendes Flüchlein zur Decke schickt und mit der Boardingcard in der Hand los stapft zum Metalldetektor. Immer in Bewegung bleiben!

Blick zurück auf Venedig bei der Fährausfahrt.

Dann stehe ich hinter dem Tor der Hafeneinfahrt, Jochen davor. Der Fahrer und das Fahrzeug interessieren wohl nicht? (Aber die Bomben hat doch der Fahrer!) Eigentlich hätten wir schon vor zwei Stunden ablegen sollen. Aber immer noch rollen LKWs in den Bauch des Schiffes. Ich habe mich mit Wissen des Hafenpersonals wieder zu Jochen gemogelt, damit wir uns nicht wie die zwei Königskinder fühlen. Schließlich sind auch die Motorräder endlich zum Verladen dran.

Aber was will der Schiffsmitarbeiter von uns? Es wäre zu gefährlich, wenn ich während der Rampenauffahrt als Sozia auf dem Motorrad bliebe? MEIN GOTT! Seit wann denn das? So muss ich vor der Einfahrt absteigen und wir laden gleich nach der Rampe das Gepäck auf die Seite. Jedes Mal was Neues. Ich glaube, die haben es eilig und wollen den Fahrer so schnell wie möglich vom Mopped weg haben? Jedenfalls warte ich weisungsgemäß auf den Besten aller Fahrer, damit wir unser Gepäck hoch an die Rezeption tragen können. Der Rest ist Routine.

Südalbanien | Ksamil
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