Motorradtouren Albanien Tourinfos Essen & Schlafen

Essen & Schlafen

Bevor wir nachfolgend alle unsere besuchten Unterkünfte auflisten und empfehlen, möchten wir ein paar Worte zur allgemeinen Unterkunftssituation verlieren. Ab und zu buchen wir unterwegs in www.booking.com, in Albanien sind jedoch viele der Unterkünfte dort noch nicht vertreten. Nach unserer Schätzung ist dort nur ein Bruchteil gelistet.

Der beste Tipp ist: Einfach losfahren und genießen. Ein Bett findet sich immer. Aber ein bißchen Vorab-Information verhilft manchmal zu traditionellen Unterkünften, in denen Gastfreundschaft noch großgeschrieben wird. Manchmal hilft auch einfach nur Glück, auf die richtigen Menschen zu treffen. Nicht alle Unterkünfte sind in Hotelplattformen vertreten, so dass man manche wirklich nur durch Zufall, durch Bekanntschaft mit den Gastgebern oder bei der Suche im Internet findet. Emailadresse und Webadressen findet man auf vielen albanischen Tourismusplattformen.

Es gibt Campingplätze in Albanien, aber nicht sehr viele und der Standard ist einfach. Erst seit 2008 gibt es überhaupt Campingmöglichkeiten. Wildcampen ist jedoch kein Problem, solange man einige, eigentlich selbstverständliche Regeln beachtet. Wer freundlich bei einem Hotel oder bei Privatleuten anfragt, ob er auf dem angrenzendem Gelände campen kann, wird gewiss keine Absage erhalten. Meist wird man sogar kostenlos dort übernachten können. Beim Hotel kann man sich durch Besuche des Restaurants revanchieren und der Familie überlässt man als Dank einfach einen kleinen Obulus.

www.bikerdream.de

TIPP: Auf der Seite offroad-reisen.com gibt es eine Liste albanischer Campingplätze. Hilfreich sind nicht nur die GPS-Daten, sondern auch die aktualisierten Infos zu Bebauung, Standard und Sauberkeit.

Für die Albanientour hatten wir nur die Unterkünfte der Anreise in Venedig und in Igoumenitsa reserviert. In Albanien sind in der Nebensaison (alles außerhalb Juli und August) keine Buchungen nötig. Nur selten sind Hotels oder Pensionen ausgebucht. Nur das Hotel "Mangalemi" in Berat ist so von Reisegruppen in Beschlag genommen, dass wir abgewiesen wurden. Alle anderen Unterkünfte hatten immer ein Zimmer für uns parat.

Eines haben wir im Vorfeld getan: wir haben uns angesehen, wo es Unterkunftsangebote gibt, da wir ja kein Zelt mitführen. Herkömmliche Hotels findet man im Internet leicht. Aber wenn nicht auf internationalen Seiten, dann findet man sie auf albanischen Tourismusseiten der jeweiligen Regionen. Aber viele der kleineren Privatvermieter tauchen im Internet nicht auf. Wir haben im Vorfeld einige Adressen ermittelt und diese in unser Navi eingespeist.

Für derartige Recherchen sind Hotelplattformen am besten geeignet, da es das Preisgefüge und die Häufung von Unterkünften darstellt. Aber: bei den üblichen Verdächtigen kann man nicht selbst mit den Hotels Kontakt aufnehmen, sondern muss auf andere Websiten ausweichen, die auch Web- und Emailadressen der Hotels angeben. Das sind meistens albanische Plattformen. Die stellen in Albanien eher Werbeplattformen dar und leiten auf die Webseiten der Hotels weiter, sodass eine eventuelle Kontaktaufnahme möglich ist.

Bei booking.com kann man sich einen ersten Überblick verschaffen. Viele der von uns besuchten Unterkünfte sind mittlerweile auch auf deutschsprachigen Plattformen vertreten:

www.booking.com/Albanien

Für alle unten angegebenen Hoteltipps muss man pro Nacht für zwei Personen (in der Nebensaison) mit 20,– bis 25,– Euro rechnen. Eine Ausnahme bilden das abgelegene Valbona, da bezahlten wir 35,– Euro, und an der Küste ist mit 30 bis 40,– Euro zu rechnen. An der Küste sind die Preise generell ein wenig höher als im Binnenland. Alle Zimmer (außer das in Berat) wurden inklusive Frühstück angeboten.

Empfehlenswerte Hoteladressen:
Hotel Vila Bujari
Ksamil Hotel Vila Bujari Rr. Rivjera
Ksamil/bei Butrint
Hotel Vila Bujari

Das Hotel Vila Bujari liegt direkt an einer kleinen Bucht. Es hat auf drei Etagen Doppelzimmer und Suiten, alles mit eigenem Bad. Das Gebäude scheint relativ neu zu sein, alles ist tiptop in Schuss. Fahrzeuge können im abgeschlossenen Gelände eingestellt werden. Auf der großen, schattig überdachten Freiterrasse lässt es sich abends super aushalten. Die Bucht ist malerisch und ziemlich ruhig, wenn man von eventuell vorbeiknatternden Mokicks mal absieht. Das Ehepaar, das uns die Zimmer zeigte und schließlich bewirtete, spricht zwar kein Englisch, aber mit Händen und Füssen kann man sich trotzdem verständigen.

Bed and Breakfest Kotoni
Gjirokastër | Gjirokastra B & B Kotoni Stadtteil Palorto (oberh. Basarviertel)
Rruga Bashkim Kokona No. 8
Gjirokastër
Bed and Breakfest Kotoni

Das B & B Kotoni ist ein schnuckliges Häuschen mit netten Gastgebern. Vita und Haxhi Kotoni lesen dem Gast jeden Wunsch von den Augen ab. Und das ist echt! Sie leben für ihre Gäste und es ist ihnen eine Herzensgelegenheit, sie zu verwöhnen. Sie wäscht die Wäsche, bereitet für unterwegs Byrek zu, nachmittags kocht sie schnelle Süßspeisen oder spendiert einen Becher Eis. Beide sprechen gut englisch. Die Zimmer sind klein, aber ausreichend, traditionell eingerichtet und haben ein eigenes Bad. Das Frühstück ist sehr lecker und reichlich – es sättigt fast bis zum Abend. Auf den zwei Sofas im kleinen Aufenthaltsbereich lässt sich mit dem WLAN trefflich surfen. Das Motorrad parkte jede Nacht im Frühstücksraum, auf geknüpftem Teppich zwischen weißgedeckten Tischen. Haxhi erzählte, dass da schon einmal vier Maschinen parkten (da musste er die Tische aufeinander stellen). Wenn Gjirokastra – dann Kotoni!

Hotel Pogradec
Pogradec | Ohridsee Hotel Victoria Memelisht, Pogradec E86
7305 Pogradec
Hotel Pogradec

Das Victoria ist ein modernes Hotel mit Restaurant direkt am See bzw. der Uferstraße, ein ganzes Stück außerhalb der Stadt. Die Zimmer sind sehr modern und komfortabel eingerichtet. Jedes Zimmer hat einen Balkon, Blick auf den See (aber sicher gibt es auch Zimmer zur Uferstraße). Das Restaurant serviert gutes Essen und auch schmackhaften Wein (was in Albanien nicht selbstverständlich ist). WLAN ist im Zimmer verfügbar.

Hotel La Ola
Shengjin Hotel La Ola Nënë Tereza Nr. 44
Shengjin
Hotel La Ola

In das La Ola wurde viel Herzblut investiert, als der Eigentümer (oder Pächter?) Sabit Salihu es 2013 übernahm. Alle Zimmer wurden neu ausgestattet und jedes Zimmer erhielt eine andere Farbgestaltung. Die Zimmer (eigentlich Appartements) haben ein eigenes Bad und eine kleine Küchenzeile mit Herd und Kühlschrank. Das fünfstöckige Gebäude hat eine Tiefgarage und steht in der zweiten Reihe am Strand. Rundherum sind diverse Restaurants, gegenüber ist ein Lebensmittelladen und auch zum Hotel gehört ein Restaurant mit Bar. WLAN ist überall verfügbar.

Guesthouse Rilindja
Valbonë | Valbona Guesthouse Rilindja keine Adresse vorhanden
Valbona (hinfahren, es gibt nur eine Straße, man kann es nicht verfehlen)
Guesthouse Rilindja

Das Rilindja (zu deutsch Wiedergeburt, Erneuerung) ist ein Guesthouse, das 2005 als erste Übernachtungsmöglichkeit im Valbonatal von Alfred Selimaj aufgebaut wurde. Er wurde später unterstützt von der Amerikanerin Catherine Bohne, die eigentlich nur eine Woche bleiben wollte ...

Das Guesthouse muss man sich wie eine Hütte vorstellen, alles ist aus Holz. Die Zimmer sind ebenso groß wie die dazugehörige Dachterrasse: die Terrasse ist eigentlich groß, die Zimmer jedoch winzig – aber die Betten sind himmlisch!!! Das Zimmer ist nur wenig größer, als die Betten lang und breit sind, aber tausendmal ausreichend. Unten im "Restorant" wird einheimisch, teilweise im offenen Kamin, gekocht. Sehr lecker! Sämtliches Wasser kommt direkt aus dem Gebirgsbach und ist sehr bekömmlich. Es gibt ein Gemeinschaftsbad mit Duschkabine. (Luxus! Viele Bäder haben keinerlei Duschabtrennung.) Ach ja, und man hat Strom in den Zimmern, es gibt noch andere Guesthouses im Tal – nicht alle haben Stromanschluss. Strom ist Luxus, Internet ist nicht verfügbar. Aber die Ruhe und das gesamte Tal sind unbedingt sehenswert! Parkprobleme sind im weitläufigen Tal ein Fremdwort. Derzeit ist Valbona über eine Schotterpiste erreichbar, aber die Asphaltiermaschinen arbeiten schon!

Guesthouse Arnel
Berat Guesthouse 13 Shtatori Rruga Lëmi i Shamatasë
Guesthouse Arnel

Das Guesthouse der Familie Spahiu ist versteckt in den Gassen des Stadtteils Shtatori. Deswegen auch die Adresse, denn bis vor kurzem gab es keine Straßennamen, sondern nur Nummern in Stadtteilen. Man findet es, wenn man am Hotel Mangalemi vorbei geradeaus fährt / läuft und dann dem 90-Grad-Knick folgt. Nach 20 Metern ist rechts die Eingangstür (ohne Schild). Meist sitzt die gute Seele des Hauses (die Hausmutter) auf der Rampe gegenüber dem Hotel Mangalemi (mit einem "Rooms to let"-Schild) und fängt Zimmersuchende ab.

Saubere, sehr geräumige Zimmer, mit eigenem Bad. Eine riesige Dachterrasse mit herrlichem Blick auf die Dächer der Stadt und Mangalemi. Eine Klimaanlage und WLAN ist vorhanden. Und ein Kaffeeautomat – der Kaffee ist gratis. Für alle Zimmer (drei) gibt es einen großen Aufenthaltsraum. Parkmöglichkeiten in tieferen Regionen im Gassengewirr. Bis zur Haustür zu fahren wäre zwar theoretisch in der steilen Gasse möglich, aber der Hausherr meinte, das Pflaster der Gasse wäre zu schlüpfrig, ein Motorradfahrer hätte sich da schon mal das Zweirad geschrottet.

Zum Essengehen empfiehlt unser Hausherr das Restaurant des Hotels Mangalemi, nur fünf Gehminuten entfernt, weil dort immer alles frisch gekocht würde. Das Mangalemi sei ein gut frequentiertes Hotel, deshalb bliebe nichts lange liegen, meinte unser Hausherr.

Krujë | Kruja Hotel Panorama Str Kala (am Hauptplatz)
1501 Krujë

Das Panorama ist ein modernes Hotel in der Stadt Krujë – eine sehr gute Wahl, wie wir fanden. Die geräumigen Zimmer sind elegant und komfortabel eingerichtet, der große Balkon gibt den Blick in Richtung Ebene, Küste und die Burg frei. WLAN ist überall verfügbar. Ein Aufzug ist vorhanden und zum sicheren Parken ein ebenerdiger, offener Gebäudeteil, der von einem freundlichen Parkwächter betreut wird. Ein traditionelles Restaurant gehört zum Hotel dazu, die Gerichte sind wohlschmeckend und preiswert. Frühstück ist im Preis inclusive. Die Basargasse liegt dem Hotel zu Füßen und die Burg ist in 5minütigem Spaziergang zu erreichen.

Hotel Regina in Radhime
Radhime Hotel Regina Blu Direkt an der Küstenstraße (Einziges Hotel mit Fußgängerbrücke zum Strand)
Hotel Regina Blu in Radhime

Eine Adresse können wir für das Hotel Regina Blu nicht angeben, aber man kann es unschwer verfehlen: wer die Küstenstraße in Radhime entlangfährt, sieht irgendwann eine Fussgängerbrücke über der Straße. Diese verbindet das Hotel mit dem Strand. Ein bequemes Detail dieser Unterkunft! Die Zimmer sind gut in Schuss und sauber, mit Meerblick und Klimaanlage. WLAN funktioniert auch im Zimmer. Ein kleiner Balkon rundet das ganze Paket ab und der Blick geht auf's Meer, auf die mächtige Halbinsel Karaburun und – wenn man Glück hat – springende Delfine. Unten gibt es so etwas wie eine ebenerdige Tiefgarage. Ein gepflegtes Restaurant (eher italienisch-modernes Flair) rundet das Ganze ab. Im Umfeld gibt es auch einige traditionelle Restaurants. Wie das "Laberia", das nur 150m entfernt ist und Gerichte vom Freiluftgrill serviert.

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Fangen wir mit dem Frühstück an: Das typisch albanische Frühstück ist relativ einfach, wobei man dazusagen muss, dass uns als Reisende nicht das gleiche Frühstück serviert wird wie es die Einheimischen morgens im Café bestellen. Wir sahen in Krujë im Cafè mehrmals Leute, die einen Teller mit einem Gericht serviert bekamen, das aussah wie Qofte (Hackfleischbällchen) mit Risotto (vermutlich Pilaf?).

Wird das Frühstück im Hotel nicht als Buffet serviert, was in der Regel nur in den Touristenzentren und in großen Hotels geschieht, bekommt der Reisende ein individuelles Frühstück an den Tisch. Meist gibt es geschnittenes Weißbrot, dazu Butter und Marmelade, evtl auch Honig oder andere Aufstriche, oft aber nur, was Einpersonenpäckchen halt hergeben. Meist kann man ein Frühstücksei, ein Spiegelei oder Omelett dazu bestellen. In Kruje servierte man uns das Weißbrot geölt und getoastet, in anderen Orten einfach nur geschnitten.

Wenn man gute Gastgeber hat, wie wir sie in Gjirokastër in Vita und Haxhi Kotoni hatten, dann bekommt man noch für den Tag Burek-Gebäcke zum Mitnehmen eingepackt. Aber diese Geste erlebten wir nur in dieser einen Unterkunft, in der unsere Gastgeber "die besten der Welt" waren. Besser geht nicht, ist aber nicht die Regel.

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Das Mittagessen spielt eine relativ untergeordnete Rolle, vor allem in den heißen Sommermonaten. Wichtiger ist das Abendessen, das etwa um 20:00 Uhr eingenommen wird. Gegrillt wird oft und mit einfachsten Mitteln. Ein verrosteter Blechkasten und ein Metallgitter - mehr braucht es doch nicht!

Auf dem Teller der Albaner liegt vorwiegend Rind, Schaf, Lamm, Geflügel und Ziege. Das Schwein wird je nach Konfession gelegentlich auch verarbeitet. Die Küche kann ihre Verwandtschaft mit der türkischen Küche nicht verleugnen: Byrek, Qofte, Shishqebab gibt es mit sehr ähnlicher Schreibweise auch in der Türkei. 400 Jahre osmanische Herrschaft haben ihre Spuren hinterlassen.

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Die albanische Küche lässt sich als "albanische Küche" nicht verallgemeinern. Im Großen und Ganzen ist sie jedoch ziemlich fleischlastig, wobei griechischer Salat auf jeder Karte steht und dieser ist immer lecker. Falls man beim Essen und der damit verbundenen Hygiene etwas etepetete ist, darf man nicht nach Albanien fahren. Spätestens wenn man einen Fleischverkauf in irgendeiner offenen Bude entdeckt, wird vielleicht der eine oder andere schlucken.

Brot gehört zu jeder Mahlzeit. Sehr schmackhaft ist der Koran, eine Lachsforellenart aus dem Ohrid-See, auch die wilden Forellen im Valbonatal sind eine Lobeshymne wert. Bei der Fahrt durch das Vjosatal kann man sich mit frischen Forellen eindecken, die in großen Glasvitrinen oder in Brunnen am Straßenrand angeboten werden.

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Kukurec, mit Leber gefüllte und gegrillte Schafsdärme sind nicht jedermanns Sache, aber trotzdem sollte man sie probieren. Auch gebackene Hammel- oder Lammköpfe sind eine auf dem Balkan bekannte Delikatesse. Erfrischend im Sommer ist Tarator, eine kalte Joghurt-Gurkensuppe.

Ein spezieller Nachtisch ist Oshaf, ein Feigen- und Schafsmilch-Pudding aus Gjirokastra. Überhaupt ist Albanien ein Paradies für Freunde süßer Torten und honiggetränkter Kuchen, auch da lässt sich die türkische Vergangenheit nicht leugnen. In Gjirokastër überraschte uns unsere Gastgeberin mit der süßen Nachspeise, eine Art Grießpudding mit Zimt, sie nannte es Hasude. Sie erklärte uns, dass das eine typische Speise aus Gjirokastër sein, aber nach unseren Recherchen bezeichnet Hasude ein trockenes Buttergebäck.Was auch immer das war - es war einfach, aber lecker.

In den Restaurants werden die Teile eines Gerichts auf separaten Tellern serviert. Nur in Lokalen, wo generell Ausländer verkehren, werden die Gerichte wie bei uns auf einem einzigen Teller angerichtet. In der Regel kann man für 6,- bis maximal 15,- Euro inclusive Salat und Getränke essen gehen.

An Getränken gibt es alles, was das Herz begehrt. Nur trinken kann man nicht alles: der Wein ist oft nicht genießbar. Ausser man achtet darauf, dass der Wein aus einem bestimmten Weingut kommt. Wir empfehlen Weine aus dem Weingut Cobo in Berat. Alle anderen Weine sind meist essigsauer, ja sogar trübe -teilweise schlicht ungenießbar. In Berat ist die Chance, einen guten Wein zu bekommen, im Hotel Mangalemi am größten.

Biertrinker haben es besser. Es gibt mehrere Bierbrauereien, die ein süffiges Bier brauen, das den deutschen Bieren in keiner Weise nachsteht. Korca, Tirana oder Kaon - alle haben die etwa gleiche Qualität.

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Ein wichtiger Bestandteil der Trinkkultur ist der Raki, Raki Rrushi heißt aber nicht Anisschnaps wie in der Türkei, sondern Traubenschnaps, der aus Trauben (oder auch Maulbeeren) gebrannt wird. Er gehört zu jedem geselligen Essen.

Mineralwasser ist sehr preiswert und wird generell aus Flaschen serviert, so dass man keine hygienischen Bedenken haben muss, wenn man sich Wasser im Restaurant bestellt. Wir hatten keine Bedenken, uns mit dem Trinkwasser aus dem Wasserhahn die Zähne zu putzen, aber getrunken haben wir nur Flaschenwasser.

Getrenntes Zahlen im Restaurant ist in Albanien (wie übrigens auch in vielen anderen, osteuropäischen Ländern) absolut unüblich. Immer zahlt einer am Tisch die komplette Rechnung und die anderen geben ihm dann ihren Anteil. Trinkgeld wird bis zu 10% erwartet. Man lässt sich komplett herausgeben und lässt dann das Trinkgeld auf dem Tellerchen zurück.

Beim Bezahlen lässt man sich zunächst das volle Wechselgeld herausgeben und legt ein Trinkgeld von bis zu 10% zurück auf den Tisch. Bei den Beträgen, die beim Restaurant- oder Barbesuch fällig werden, ist das aber kein großer Betrag.

Pflanzen an albanischen Wegesrändern - www.bikerdream.de

Albanien hat eine große Pflanzenvielfalt. Neben mediterranen Pflanzen gibt es typische Balkanflora und allgemeine, europäische Flora.

In dern Küsten-Regionen gedeihen Pflanzen, die man als mediterrane Pflanzen auch aus Italien und Spanien kennt. Sie sind an das trockene und heiße Klima im Sommer und die nur mäßig kalten Temperaturen im Winter angepasst. Die häufigstenBäume dieser Region sind verschiedene Kiefernarten, Steineichen, Olivenbäume und große Zypressen. Manchmal sieht man auch Eukalyptusbäume, da sind die Böden meist etwas feuchter, die Bedingung für Eukalyptus.

Die Böden werden von weiteren Pflanzen bedeckt. Vorwiegend sind dies Sukkulenten und Kakteen, wasserspeichernde Pflanzen, die lange ohne Regen auskommen: Agaven, Feigenkakteen und Zwergpalmen. Besonders schön anzusehen sind die meterhohen Blütenstände der Agave americana. Bei Himara, am Porto Palermo säumt ein ganzes Feld davon die Straße!

Feigenopuntien und Bunker in Himara - www.bikerdream.de

In den Bergen ab 800 Meter wächst wilder Thymian, Rosmarin, Salbei sowie Sideritis. Letzteres ist Bergtee, Çaj i Malit, der aus dem albanischen Alltag nicht wegzudenken ist. Er schmeckt leicht süßlich, auch ohne Zucker, und wird von vielen alten Albanern als Grund angeführt, weshalb sie so ein hohes Alter erreicht haben.

In den Mittelmeergewässern bekommt man öfters mal Tümmler und Delfine zu Gesicht. Ansonsten halten sich große Säugetiere zurück, man wird sie kaum sehen. Am ehesten noch eine Gämse in den Bergen. Aber es gibt sie, die größeren Wildtiere. Die waldreichen Hochlagen der Mittelgebirge sind Rückzugsgebiete für Wölfe, Braunbären, Goldschakale und Luchse.

Wolf in Valbona - www.bikerdream.de

In den Hochgebirgen leben zahlreiche Steinadler, Falken und Milane. In einigen Lagunen staksen neben seltenen Seidenreihern auch Krauskopfpelikane durch das sumpfige Gewässer. Weitere Vogelarten sind Rohrdommeln, Enten und Gänse. In der Macchia versteckt sich noch relativ häufig ein Wiedehopf.

Zu den endemischen Fischarten gehört der Koran. Dies ist eine Forellenart, die nur am Ohridsee lebt. Auf den Teller kommt sie heute aber meist aus Fischzuchtanlagen. Bei den Reptilien begegnet man der Landschildkröte und diversen Eidechsen am häufigsten. Es gibt Schlangen, auch einige giftige wie die, auf die man vor allem beim Wandern durch Wald und Feld aufpassen muss.

Kreuzspinne - www.bikerdream.de

Eine große Vielfalt entdeckt man bei den Insekten. Große, leuchtend grün schillernde Käfer, vier Zentimeter große Bockkäfer, Gottesanbeterinnen und Spinnen, die auch bei uns bekannt, aber in Albanien doppelt so groß sind. Die abgebildete Kreuzspinne war, so wie sie fotografiert wurde, etwa vier Zentimeter lang. Also mit ausgestreckten Beinen, oben bis unten ein Mordsviech und Albtraum jeden Arachnophobikers.

Es gibt Schmetterlinge in allen nur erdenklichen Farben! Auch Nashornkäfer sind keine Seltenheit. Wenn bei der Fahrt durch Nordalbanien ein solches, fünf Zentimeter großes Monster knapp über Helmhöhe über der Fahrbahn fliegt – eindrucksvoll, dass dieser Brummi es schafft, abzuheben!

Wie in allen südlichen Ländern sollte man sich vor giftigen Schlangen hüten. Eine davon, die Europäische Hornotter, gehört in Europa mit zu den giftigsten Schlangen. Um Schlangen auszuweichen gilt es vor allem beim Zelten einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten wie die Schuhe zu kontrollieren, bevor man hineinschlüpft. Am besten ist es, beim Laufen durch unwegsames Gelände knöchelhohe Schuhe zu tragen (oder eben Motorradstiefel) und fest aufzutreten. Wenn eine Schlange die Chance bekommt, wird sie flüchten.

Seidenspinnerraupe

Es ist zweifellos ein Schauspiel, wenn sich die Prozessionsspinnerraupen (lateinisch Thaumetopoea pityocampa) auf Nahrungssuche begeben. Sie reihen sich meterlang hintereinander, jede orientiert sich am Hinterleib der Vorgängerin. Vor allem im Frühjahr sollte man vor den gefräßigen Raupen auf der Hut sein, denn dann sind sie auf Nahrungssuche.

Aber berühren sollte man sie auf gar keinen Fall! Berühmt-berüchtigt sind die Raupen für ihre mit Drüsen verbundenen Brennhaare, sie bleiben bei Berührung leicht in der Haut stecken, brechen ab und verursachten starke Entzündungen. Nach Kontakt ist ein Arztbesuch unerlässlich, denn der Juckreiz ist nicht auszuhalten!

Ganze Waldstücke werden unzugänglich, wenn in ihnen sehr viele solcher Raupen leben. Der Wind trägt Haare davon, die bei Spaziergängern einen starken Hautausschlag hervorrufen.

Das Vorhandensein dieser Raupen verraten die bis fußballgroßen Gespinstnester in den Bäumen. In großer Zahl bewohnen die Raupen diese Nester. Wir sahen diese Nester schon oft in verschiedenen Ländern. Sämtliche Pinien am Straßenrand waren mit den Gespinsten geschmückt.

Seidenspinnerraupe

Am besten beschreibt ein Bekannter aus Frankreich diese eigenartige Tierart, die er aus seinem Garten zu verbannen versucht:

Ich habe vor ein paar Tagen eine solche Prozession gesehen, die ohne Übertreibung 5 m lang war, es war hinterher ein halber Eimer voll! Ich habe sie dann im Klo ersäuft, eine Weile später benutzte meine Frau dieses Klo, sie hat das tagelang bereut!!!! Man darf sie auf keinen Fall mit blossen Haenden anfassen, sie sondern bei Kontakt ein Gift ab, das zu hässlichen Entzündungen führt. Es gibt verbürgte Todesfälle, wenn Kinder beim Baumsteigen mit dem Kopf in ein solches Nest stießen. Aber auch so, d.h. mit Gummi-Handschuhen und langstieliger Schaufel behandelt, hat es bei mir zu endloser Juckerei am ganzen Körper gefuehrt, sah erst aus wie Insektenstiche, aber als es immer mehr wurden und an Stellen, wo mich garantiert nichts gestochen haben konnte, kam ich dahinter. Und es hat jetzt fast eine Woche lang gejuckt, erst seit heute wird es weniger.<

Also? Hände weg von "wandernden Wollfäden"!

Fotos im Bereich "Vorsicht, giftige Raupen" mit freundlicher Genehmigung
des Autors von www.schmetterling-raupe.de zur Verwendung freigegeben.