Motorradtouren Baltikum Tour 1 | Litauen & Lettland

Essbare Zeppeline, rostende Radioteleskope und einsame Ostseestrände

Bikerdream meets Baltikum

Das Baltikum ist für viele Menschen weiter entfernt als die Kanarischen Inseln oder Dubai. Manche Menschen können es noch nicht einmal verorten. Und wer es kann, stammt meist aus einer älteren Generation, die mit der Bezeichnung Ostpreußen noch etwas anfangen kann.

Beschäftigt man sich dann etwas eingängiger mit den baltischen Ländern, stellt man fest, dass diese Regionen sehr von deutscher Geschichte geprägt wurden. Ab dem dreizehnten Jahrhundert missionierte der von Kreuzrittern gegründete Schwertbrüderorden auf dem heutigen Territorium von Lettland und Estland. Da sich die Esten jedoch erheblich gegen die beherrschende Macht wehrten, zogen sich die Schwertbrüder wieder zurück und überließen dem Deutschen Orden das Feld.

Außer Kriegern und Mönchen gehörten dem Orden auch Händler an. Sie wurden sogar Mitglied der Hanse. Hier überspringen wir dann einige Kriege, Aufstände sowie diverse Machtwechsel und gehen weiter ins 19. Jahrhundert. Seit der russischen Übernahme hatten die „Ostseeprovinzen” des Zarenreiches einen Sonderstatus: Deutsch war die Amtssprache und die deutsche Aristokratie spielte eine große Rolle in der Politik.

Die Deutschbalten – oder auch Balten, wie sie sich selbst bezeichneten – wurden immer mehr zur Minderheit, die sogenannte Russifizierung nahm ihren Lauf. Vor dem zweiten Weltkrieg vereinbarte Hitler mit Stalin, dass die baltischen Länder Russland zugeschlagen werden. Hitler startete die Kampagne „Heim ins Reich”, worauf 60.000 Baltendeutsche ihre Heimat verließen. Die wenigen, die sich nicht entschließen konnten, ihre Heimat zu verlassen, verloren ihren Minderheitenstatus. Und die weggingen, liefen Gefahr, unter Hitler als Kanonenfutter gegen Russland dienen zu müssen.

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