Motorradtouren Baltikum Tour 2 | Litauen & Lettland & Estland Lettland Ventspils

Ventspils | Kühe? Kühe! Kühe wohin man sieht!

Motorrad und Fahrer stehen rechts von einer riesen großen Kuh - der Reisekuh Kleines Mädchen mit rotem Fahrrad fährt unter der riesengroßen Reisekuh durch

Weiter geht’s. Die P124 hat uns wieder. Ein paar Mal sind mörderlich tiefe Bodenwellen in der ansonsten guten Straße versteckt. Die erste hat uns und unser Fahrwerk unvorbereitet getroffen. Bei der zweiten waren wir dann schon gewappnet und konnten uns von der Sitzbank hochstemmen, so dass es die Federn etwas leichter hatten.

Zwischendurch gibt es Abschnitte mit 70 km/h Geschwindigkeitslimit, die man überhaupt nicht nachvollziehen kann, weil die Straße glatt wie ein Babypopo ist und auch kilometerweit einsehbar ist. Vielleicht wurde die Straße neu geteert, aber man hat vergessen, die alten Schilder abzubauen?

Wir fahren nach Ventspils rein, um der riesigen „Reisekuh“ einen Besuch abzustatten. Die ganze Stadt ist voller Kühe. Am Hafen steht die überdimensionierte Reisekuh, die so heißt, weil sie große Aufkleber von Reisezielen aus aller Welt auf dem Bauch kleben hat. Bei der Fahrt durch die Stadt entdecken wir noch eine ganze Reihe weitere, wirklich phantasievolle Kühe aus den unterschiedlichsten Materialien. Eine weiße Kuh mit Lippenstift und Spiegel, in dem sie sich betrachtet. Eine riesige mit Blumen bepflanzte Kuh. Eine Kuh mit Lämpchen um sie herum. Eine schwarze Metallkuh, mit Absperrventil in der Mitte. Und auf einer der Kühe ein Aufkleber: „Wir haben alle Kühe fotografiert. Andi und Ju.“

Die Stadt nahm im Jahr 2002 am Kunstprojekt „CowParade“ teil. Bei diesem weltweiten Event kreieren und gestalten verschiedene Künstler Kühe und stellen sie in der Stadt auf. Die Aktion läuft nun seit 1999 und jährlich nehmen neue Städte daran teil. Um die 5000 Kunst-Kühe sind schon in der ganzen Welt verteilt. In Ventspils sind die Kühe nicht nur farbig angemalte Kühe einer immer gleichen Grundform, sondern jede Kuh hat eine ganz spezielle Form und Körperhaltung.

Motorradfahrer steht am Hafen von Ventspils

Der deutsche Name Windau macht der Stadt alle Ehre. Allerdings ist der Wind Normalzustand, nicht nur hier an der Ostsee, selbst im Landesinneren hatten wir letztes Jahr ständig eine Brise um die Ohren. Der Fluss Venta mündet als breiter Strom in die Ostsee und bildet eine natürliche Hafenanlage, einerseits für Frachtschiffe, am Kai gegenüber werden Kohlen in die Bäuche geschaufelt, andererseits für Passagierfähren* nach Travemünde und St. Petersburg. Wir wussten noch vom letzten Jahr, wo in der Nähe des Hafens das Schild „@150 m“ steht. Die WLAN-Verbindung ist zwar nicht gerade prächtig, aber für ein Foto in die Heimat reichte es.

Kuldiga | Die goldige Stadt
detailansicht