VG-Wort

Motorradtouren Marokko

4000er Berge und Blaulichtviertel im Norden Afrikas

Motorrad steht am Seitenstreifen und am Horizont ist der Hoher Atlas zu sehen

"Alles im grünen Bereich?" hören wir oft von Marokkanern, die sich ein paar markante Floskeln angeeignet haben, um mit den deutschen Touristen ins Gespräch zu kommen. Ins Gespräch kommen wollen sie alle. Noch lieber ins Geschäft.

Motorradfahrer auf Motorrad mit Verschleierung und neben an ein Beduine in Marokko

Von 3°C Tiefsttemperatur bis 32°C erleben wir Ende April / Anfang Mai ein großes Temperaturspektrum. Am Anfang der Tour beeindruckt uns das Rifgebirge mit seinem satten Grün, das vor allem im östlichen Bereich von ausgedehnten Hanfplantagen auf terrassierten Hängen gestaltet wird und das Städtchen Chefchaouen mit seinem Blaulichtviertel.

Die Überquerung des mittleren Atlas ist für uns wie das Tauchbecken nach einem Saunabesuch. Während wir in Fes gerade noch bei 32°C durch die Gassen gewandelt sind, kneten wir auf dem mittleren Atlas bei Tiefsttemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt in einer Tankstelle die Hände und wärmen die durchnässten Füße mit dem x-ten, heißen Pfefferminztee.

Gottseidank sollte dies der einzige klimatische Ausrutscher bleiben, die restliche Tour zum Erg Chebbi und durch den hohen Atlas findet bei sehr angenehmen Temperaturen statt und vor allem der Hohe Atlas beeindruckt uns mit seinem Panorama. Wir sandeln im Erg Chebbi, fahren bei ekligem Sandwind zu den großartigen Schluchten des Großen Atlas, kämpfen mit aufdringlichen Händlern und mit den nordafrikanischen Magendarmbakterien, lassen uns mit lebenden Schlangen ein, versuchen uns in marokkanischem Gefeilsche und vieles mehr.

Am Ende der Tour beschert uns die marokkanische Fähre durch vorübergehenden Spritmangel eine zwölfstündige Verspätung und zwingt uns zu einem nie da gewesenem Gewaltakt, einer 1000-Kilometer-Nacht-Heimfahrt.

der Anreise zur Fähre in Genua
detailansicht