Motorradtouren Marokko Hoher Atlas Der Hohe Atlas | Ein Überblick

Der Hohe Atlas | Ein Überblick

Aus Lehm gebaute bereits verfallene Kasbah im Hohen Atlas.

Auch wenn man sich mindestens drei Wochen Zeit für eine Rundtour durch Marokko nimmt – die Zeit im Hohen Atlas ist sicher die eindrücklichste und abwechslungsreichste Zeit dieser Reise und könnte locker auf ein Vielfaches der zur Verfügung stehenden Zeit ausgedehnt werden.

Unbefestigte mit Mauer begrenzte Straße hinauf zum Pass Tizi-n-test

Der Hohe Atlas ist die höchste Gebirgskette des Atlasgebirges und befindet sich im Süden Marokkos (noch südlicher liegt nur der Antiatlas). Das Atlasgebirge selbst vereint mehrere Gebirge unter sich: das Rifgebirge im Norden als Küstengebirge, dessen Chefchaouen uns mit seinem Blaulichtvierteln verzauberte; der angrenzende Mittlere Atlas, der uns die Überquerung mit Regen, Fast-Frost, Nebel und satten Tiefsttemperaturen vermieste und schließlich der Hohe Atlas, dessen leuchtende Bergrücken uns ständig den Weg wiesen.

Der Hohe Atlas erhebt sich vom Westen an der Atlantikküste in östliche Richtung bis vor die marokkanisch-algerische Grenze und hat eine Ausdehnung von fünfhundert Kilometern. Der höchste Gipfel, der Djebel Toubkal, erreicht 4167 Meter und ist damit auch der höchste Gipfel Nordafrikas. In den Hochlagen fällt regelmäßig Schnee, der bis in das späte Frühjahr hinein liegen bleibt und der eine Atlas-Überquerung im März/April per Motorrad durchaus noch vereiteln kann.

Motorradfahrer auf Straße in Richtung Marrakesch

Am meisten beeindruckt hat uns die Fahrt über einen der Pässe: den Tizi-n-test. Nur Ziegen und Hirten kreuzen unseren Weg sowie vier Esel, die mit einem Pickup befördert werden. Oben auf der Passhöhe steht ein Hotel, das zwar eher Berghütte genannt werden sollte, aber es bescherte uns einen unvergesslichen Abend: mit marokkanischer Wolkenwatte unter uns. Wow!

Vor diesem Highlight haben wir uns bei Ait BenHaddou einen Halsschmuck aus lebenden Schlangen umlegen lassen (zugebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem weil ich einen entsetzten Moment lang dachte, der Typ will die armen Schlangen verknoten), sind von einer Schlucht zur anderen gegondelt, wobei das Tal des Asif Ounila nicht minder eindrucksvoll war wie die anderen zwei bekannten Schluchten. Charles versuchte irgendwann nach der Offroadeinlage mit Stunteinlagen mit dem als Hammer und Meißel mißbrauchten Bordwerkzeug die Lehmhülle dieser Tour abzuklopfen. Nur teilweise erfolgreich. Auch keinen Erfolg hatte der Typ, der auf dem Pass im Anschluss an die Todra-Schlucht Jochens Handschuhe haben wollte. Er betreibt das Bettelei wohl öfters, denn im Internet sah ich außer unserem ein weiteres Foto von ihm.

Merzouga bis Tinerhir |
Die Straße, der Sandwind und wir
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