Motorradtouren Frankreich Tourinfos Recht & Verkehr

Recht & Verkehr

für PKW und Motorrad

130 km/h (bei Nässe 20 km/h weniger)
110 km/h (bei Nässe 10 km/h weniger)
80 km/h (bei Nässe 80 km/h)
50 km/h

Fahranfänger

Wer seinen Führerschein noch keine zwei Jahre besitzt, darf außerhalb geschlossener Ortschaften maximal 80 km/h, auf Schnellstraßen 100 km/h und auf Autobahnen 110 km/h fahren. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen drohen allen Fahrern, nicht nur den Anfängern, saftige Geldbußen.

Seit 1. Juli 2008 muss in jedem Kraftfahrzeug mindestens eine reflektierende Warnweste mitgeführt werden. Verlässt jemand nach einer Panne oder einem Unfall das Auto, ist er verpflichtet, eine solche Weste anzulegen. Diese Regelung gilt für Fahrer sämtlicher Kraftfahrzeuge (auch für Motorradfahrer).

Neu ab 2013: Motorradfahrer (mit Maschinen ab 125 ccm) müssen reflektierendes Material am Körper zwischen Kinn und Gürtellinie tragen. Mindestens 150 ccm Reflektormaterial muss die Jacke aufweisen. Eine Warnweste erfüllt diese Vorgabe allemal. Nichtbefolgen des neuen Gesetzes wird mit Bußgeld bestraft.

Schilderwald in Frankreich

Frankreich ist zwar mit Tankstellen ausreichend gesegnet, trotzdem kann man mächtig in die Bredoille geraten. Stichwort: Mittagszeit.

Leeres Spritfass. Unterwegs über Pässe der Hochprovence und der Seealpen. Die kleinen Tankstellen sind von 12:00 bis 14:00 Uhr meist geschlossen. Und die nächste ganztags geöffnete Tankstelle ist noch rund achtzig Kilometer entfernt. Da kann man ein klein wenig schon in Schwitzen kommen. Also vorausschauend tanken und immer rechtzeitig Sprit nachfassen.

0,5 ‰

Alkoholtester-Gesetz

Das 2012 eingeführte Gesetz, einen Alkotester mitzuführen, wurde wieder gekippt. (Ab 1. Juli 2012 musste jeder Verkehrsteilnehmer ein Alkoholtestgerät mitführen.)

Nach einem Vollstreckungsabkommen mit Deutschland dürfen Verkehrssünder auch in ihrer deutschen Heimat zur Kasse gebeten werden, allerdings erst ab 40,- Euro.

Fast alle Autobahnen sind mautpflichtig. An den Mautstellen (Péage) sollte man Kleingeld oder die Kreditkarte bereithalten. Hier werden Mastercard, Visa und die meisten Tankkarten (Total, DKV, UTA ...) akzeptiert und zwar ohne Eingabe einer PIN und ohne Unterschrift auf einem Beleg. Die Karte wird einfach in die Automaten an der Zahlstelle eingeführt. An den reinen Kreditkartenzahlstellen ist man meist am schnellsten durch, während man an den anderen ansteht.

Der Kilometer schmälert die Kasse um circa 5 Cent. Insgesamt muss man mit mind. 60,– bis 80,– Euro (einfach) beim PKW rechnen. Wer mit dem eigenen Motorrad fährt (und das auch tagsüber!) kann sich auf französischen Autobahnen einiges sparen, da Motorräder weniger Maut kosten als PKWs. Das funktioniert aber nur tagsüber, wenn man die personenbesetzten Mautstellen anfahren kann. Nachts, wenn nur die Automaten bleiben, gibt es keine Möglichkeit, zwischen Motorrad und PKW zu unterscheiden und so muss man den vollen Satz löhnen!

Link zum Onlinerechner der französischen Autobahnbetreiber: Online-Mautrechner

Seealpen

Von den Straßen in der Haute Provence und in den Seealpen sind wir hellauf begeistert. Das Straßennetz ist übersichtlich, was wohl auch an den geografischen Gegebenheiten und an der geringen Besiedlung des Department Haute Provence mit nur 131.000 Einwohnern liegen kann.

Der Zustand ist gut, wenn man von den kleinen weißen Sträßchen mal absieht, die oft Schlaglöcher aufweisen. Aber wer bei solchen einspurigen Straßen eine Rennpiste erwartet, ist selbst schuld. Begeistert waren wir von der Ausschilderung. Orientierungsprobleme sind ein Fremdwort. Jedes Schild weist auf die nächstgrößere Stadt und die Straßennummer hin. Selbst "Micky-Maus-Straßen" tragen stolz eine Nummer.

Eine weitere große Orientierungshilfe sind die "Meilensteine". Sie informieren über die Straßennummer, die Entfernung zum nächstgrößeren Ort und die Seehöhe. Ihre gelbe oder rote "Mütze" weist darauf hin, ob sie eine Departement- oder eine Nationalstraße ist.

Offiziell eröffnen viele der Seealpenpässe nach der Wintersperre erst am 1. Juli, in Wirklichkeit erfolgt die Öffnung jedoch nach Wetterlage. Es kann nach einem milden Winter also durchaus passieren, dass viele Pässe schon Anfang bis Mitte Juni befahrbar sind.

Unsere Begeisterung gilt jedoch nicht für Ballungsräume, zum Beispiel für die Region um den Genfer See. Das Straßennetz ist ungleich dichter, die Ausschilderung manchmal fehlend oder verwirrend.

Wir konnten kaum Unterschiede zur mitteleuropäischen Fahrweise feststellen.

Gelbe Linien am Straßenrand bedeuten absolutes Parkverbot. Blaue Zonen weisen darauf hin, dass man eine Parkscheibe auslegen muss. "Payant" bedeutet, dass für das Parken gezahlt werden muss. Besondere Vorsicht ist in Monaco geboten. Dort rückt man Falschparkern mit der "Kralle" auf die Blechkarosse. Ob die auch an Bikes passt, ist uns jedoch unbekannt.

Ein Lieblingsbauwerk der Franzosen scheint der Kreisverkehr (rond point) zu sein. Die französische Beschreibung für dieses Rondell lautet "Camembert". Klingt doch nett, oder?

Von vielen Bekannten bekamen wir zu hören, dass wir vor allem in den touristischen Gebieten ein Auge auf unser Hab und Gut werfen sollten. Ein Auge werfen ist immer gut. Aber vielleicht lag es an der Vorsaison, wir haben uns meist sicher gefühlt. Wobei: Die Kette am Bike und oft auch das Bremsscheibenschloß waren Usus. Ein weiterer Sicherheitsfaktor war ganz sicher, dass wir uns nicht in den größeren Städten aufgehalten haben. In Aix-en-Provence werden z.B. im Sommer jeden Tag 25 Autoaufbrüche gemeldet. Über Motorräder schweigt die Statistik.

Wer nach dem Motto "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" handelt, bei dem sind die Chancen gering, dass er Opfer eines Langfingers wird.

Detaillierte Empfehlungen für passende Karten und weiteres Informationsmaterial (Bücher etc.) stehen unter dem Menüpunkt Bücher und Karten zur Verfügung.