Landesspezifische Infos

Fläche: 238.391 km2
Einwohner: 23 Mio.
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner pro km2
Hauptstadt: Bukarest | 2 Mio. Einwohner
Küstenlinie
Zweihundert Kilometer lang ist die Küste am Schwarzen Meer. Siebzig Kilometer davon entfallen auf's Donaudelta und sechzig Kilometer auf das Gebiet der großen Binnenseen, die vom Meer durch hauchdünne Landbrücken getrennt sind. Siebzig Kilometer bleiben für die reine Badeküste.
Auf rumänischem Staatsgebiet befinden sich das Siebenbürgische Hochland (300 bis 700 Meter, eingeschlossen von den Karpaten), das Moldauische Hochland (300 bis 500 Meter), das weitaus kleinere Dobrudscha-Hochland am Schwarzen Meer und die Pannonische und die Walachische Tiefebene.
Die gesamte südliche Hälfte der Karpaten befindet in Rumänien. Höchster Berg der Südkarpaten ist der Moldoveanu mit 2.544 Meter. Der höchst befahrbare Karpatenübergang ist die Transalpina (Straßennummer DN67C / 2145 Meter) mit dem Urdele-Pass. Lange Zeit war das eine haarige Strecke für Offroader, jedoch wurde sie mittlerweile asphaltiert und ist dadurch der höchstbefahrbare Pass in Rumänien. Dadurch wurde ein anderer Karpatenpass vom Thron gestossen: die Transfăgărășan (DN7C) mit 2034 Metern Passhöhe.
Die Ostkarpaten erreichen am Pietros 2.303 Meter Höhe, die Rumänischen Westkarpaten 1.848 Meter. Teile der Ostkarpaten sind vulkanisch, der Rest der rumänischen Karpaten besteht aus Schiefer und Kalkstein. Separiert erscheint im Westen des Landes das Apuseni-Gebirge.
Rumänisch. Der Landesname leitet sich von "Romanisch" ab und so lässt es sich bereits ahnen: Rumänisch ist die einzige Sprache lateinischen Ursprungs in Osteuropa und ist damit mit Französisch & Italienisch verwandt. Sie erfuhr jedoch Einflüsse aus slawischen und anderen Sprachen (Beispiel: "Ja" lautet auf Rumänisch "da" – wie im Russischen). Russisch hilft ansonsten gar nicht weiter – eher Französisch oder Italienisch. In der im Norden angrenzenden Ukraine und dem südlichen Bulgarien werden slawische Sprachen gesprochen. Der erste erhaltene Text in Rumänisch ist noch in kyrillischer Schrift verfasst und wurde 1521 geschrieben. Erst 1780 wurde das Kyrillisch durch lateinische Buchstaben ersetzt.
Viele Wörter sind sehr dem Italienischen, andere dem Französischen ähnlich. Strada, Plaza, Porta...
Es gibt ab und zu etwas Verwirrung bei alten und neuen Schreibweisen. Targu Mures ist die neue Schreibweise. Tirgu Mures die alte. Allerdings müssen wir zugeben, dass bei dem "î" und dem "â" noch die entscheidenden Merkmale des Akzents beziehungsweise "Dächleins" fehlt, was die genaue Aussprache definiert. Hier auf unserer Website haben wir auf die Darstellung dieser Sonderzeichen verzichtet, da sie u.U. nicht bei jedem Leser richtig dargestellt würden.
Im Rumänischen werden lateinische Buchstaben benutzt – allerdings gibt es auch hier nicht benutzte Buchstaben: Das sind â, a, î, s (mit Häkchen nach unten) und t (mit Häkchen nach unten):
- a wird wie ein schwa, also wie das schwache [ e ] in [ Blume ] gelesen
- â ist ein schwaches, nasales [ i ] und ähnlich dem [ i ] in [ hinten ]
- î wird praktisch genauso wie â gelesen.
- t (mit Häkchen nach unten) ist nichts weiter als ein deutsches [z]
(wodurch der Țuică zum Zuica mutiert) - das rumänische "z" hingegen wird ein weiches [s].
- s (mit Häkchen nach unten) wird schlicht und ergreifend wie [sch] gelesen.
(Brașov --> Braschov) - gh ist ein einfaches [g] wie in [ Weg ]
- Ein [ i ] am Wortende wird nicht gesprochen. (5-cinci wird [tschintsch] gesprochen)
Wir hatten uns einen Spickzettel mit rumänisch-deutschen Wörtern und Übersetzungen gebastelt, der auch die lautmalerische Aussprache enthält. Wer den Spickzettel ausdrucken will (eine DIN-A4-Seite): Rumänisch-deutscher Spickzettel als PDF (1,3 Mb).
Wörterbücher und Online-Übersetzungshilfen
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Parlamentarische Republik
Rumänisch

Wohl kaum ein Landstrich (vom Balkan mal abgesehen) hat eine so bunte Völkermischung aufzuweisen. In Rumänien leben 89% Rumänen, 8% Ungarn, 2,5% Roma und Deutsche nur noch 0,3 %.
Offizielle Stellen geben 2,5% Anteil Roma an, aber inoffizielle Zahlen nennen 5 bis 7 % Anteil an der Gesamtbevölkerung. Stärkste Minderheit ist die Volksgruppe der Ungarn, die vorweigend im Szeklerland, in den Kreisen Satu Mare, Bihor und Arad an der ungarischen Grenze leben. Hier fallen sofort die zweisprachigen Orts- und Hinweisschilder auf. Auch kommt man im Szeklerland mit Ungarisch unter Umständen weiter als mit Rumänisch.
Die Auswanderungswelle in den 80er und 90er Jahren hat sehr stark dazu beigetragen, dass die Deutsche Minderheit schrumpft. Nachdem 1930 noch 4% Deutsche gezählt wurden, werden heute nur noch 0,3 % angegeben. Allerdings gibt es seit einigen Jahren abenteuerlustige Deutsche, die zurück zu ihren Wurzeln, nach Rumänien ziehen und dort vor allem in der Tourismusbranche eigene Gästehäuser und Pesnionen aufziehen.

Anfang des 18. Jahrhunderts und in einer weiteren Einwanderungswelle in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts versprachen die Habsburger dem Neusiedler Vorrechte und Land, wer in das durch die Türkenkriege entvölkerte Banat übersiedelte. Zahlreiche Lothringer, Schwaben, Elsässer, Württemberger folgten diesem Ruf und machten das sumpfige Banat wieder fruchtbar. Die Rumänen nannten schließlich alle ausländischen Siedler "Schwaben" oder "Donauschwaben". Auch als Banater Schwaben sind sie bei uns bekannt.
Trotz dass um 1900 herum 100.000 Donauschwaben ausgewandert waren, machte 1910 die deutsche Bevölkerung immer noch ein Viertel der Banater Bevölkerung aus. Nach dem zweiten Weltkrieg packten Hunderttausende wieder ihre Koffer und zogen zurück in den Westen.
Die Siebenbürger Sachsen sind eine Minderheit, die bereits im 12. Jahrhundert von den ungarischen Königen zum Schutz vor den ständigen Angriffen von Mongolen und Tataren ins Land gerufen worden sind. Diese Sachsen haben mit den in Deutschland lebenden Sachsen nichts gemein. Bei den Franzosen sind Deutsche Alemannen, bei den Engländern Germanen, bei den Italienern Teutonen und die Ungarn bezeichneten Deutsche immer als Sachsen. So nannten sich die deutschen Einwander halt der Einfachheit halber auch so.
Die Bezeichnung Neamt, die in einigen Städtenamen vorkommt, weist auf einen Bezug zum Deutschstämmigen hin. Der Name Neamt geht auf das slawische "Niemetz" zurück, das nicht etwa "deutsch" bedeutet, wie man bei etwas Russisch-Kenntnis vermuten könnte, sondern bedeutet schlichtweg "Sprachlos", was sich als Bezeichnung für die unverständlich sprechenden Deutschen durchgesetzt hat.
Nachdem wir einiges im Vorfeld über die sanitären Einrichtungen gelesen hatten, waren wir doch erstaunt über die akzeptablen Toiletten in Rumänien. Auch öffentliche Klos in Tankstellen und Restaurants waren immer in einem einigermaßen akzeptablen Zustand. Deutsche Raststättentoiletten können durchaus furchterregender sein. Plumpsklos hinten im Garten der Unterkunft hatten wir nie erlebt, sondern immer Bäder im Zimmer oder auf dem Gang. Allerdings haben wir nie die Unterkünfte der untersten Preisklasse angesteuert. Wir hätten ja auch in Siebenbürgen in den Pfarrhäusern nach einem Gästezimmer fragen können, wo wir pro Person nur einen einstelligen Eurobetrag für Logis ausgeben müssten, aber dort gibt es unter Umständen wirklich nur Plumpsklo im Hof und kaltes Wasser an der Pumpe/am Brunnen.
Stehklos gibt es nur sehr wenige, wobei diese nicht unbedingt ein hygienischer Nachteil sind, schließlich ist die Berührungsfläche geringer als beim herkömmlichen Klo. Lustig wird es, wenn das Licht in der Toilette über Bewegungssensoren gesteuert wird. (Das haben die wohl von den Türken abgeschaut – daher kennen wir das schon ...) zehn Sekunden nicht bewegt – und ZACK – ist das Licht aus. Also immer schön in Bewegung bleiben – in jeder Lebenslage!