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Durch die Sierra de los Filabres | Observatorium Calar Alto

Motorradfahrer in der Ferne fährt über Bergkuppe in der Sierra de los Filabres
Motorrad steht an der Einfahrt zum Eingang des Observatoriums Calar Alto

Unsere Zeit im Süden von Spanien nähert sich ihrem Ende. Wir hatten etwas mehr als drei Wochen für diese Tour eingeplant und sind jetzt seit dreizehn Tagen unterwegs. Das heißt, so langsam muss uns der U-Turn gelingen, um nicht mit hektischer Kilometerschrubberei nach Hause fahren zu müssen. Zwischen unserem deutschen Wohnort und Andalusien liegen – etwa in der Mitte – die Pyrenäen. Und zwischen Ronda und den Pyrenäen befinden sich tausend Kilometer, die wir in den nächsten zwei Tagen, notfalls in drei Tagen zurücklegen wollen. Wir befinden uns derzeit in Ronda, in dessen grandioser Umgebung wir locker noch eine Woche zubringen könnten.

Das Wetter ist bestens, Regen ist keiner in Sicht und die Abende sind lang, sodass wir es ruhig angehen lassen. Was wir schaffen, schaffen wir. Einige Sierras liegen zwischen uns und den Pyrenäen, vor allem die Sierra de los Filabres wollen wir von Süd nach Nord durchqueren – und dann mal schauen, wo wir raus kommen.

Straße windet sich langsam bergauf zum Gipfel

Die Fahrt bis Guadix vergeht wie im Flug, denn die Straße ist so gut ausgebaut, dass wir schon mittags im 240 km entfernten Guadix ankommen, wo wir ja ursprünglich einmal übernachten wollten, aber was sollen wir mittags schon ein Quartier suchen? Also weiter zur Sierra de los Filabres. Kurz vor Gergal sehen wir kurz nach Mittag den Abzweig zum Calar Alto. Auf dem 2168 Meter hohen Berg wird die höchste europäische Sternwarte gemeinsam vom Max-Planck-Institut Heidelberg und dem Andalusischen Institut für Astrophysik Granada betrieben. Eine Straße führt hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter.

Motorrad steht vor Leitplanke an Bergstrecke und Fahrer genießt den Weitblick ins Tal

22 Kilometer sind es vom Abzweig bei Gergal bis zum Observatorium. Wir sind ganz allein auf der Straße. Manchmal fühlen wir uns in den Hohen Atlas nach Marokko versetzt – die Landschaft ist karg und wird gekennzeichnet durch braune, fast baumlose Berge. Rosmarinbüsche in felsiger Landschaft, dazwischen fünf weiße Kuppeln der Observatorien in der Landschaft verstreut.

Es herrscht keinerlei Gegenverkehr. Aber auch gar keiner. Wir sind vollkommen allein auf der Strecke. Unsere „Steffi“ hat sich wieder mal geweigert, die Abfahrt auf der anderen Seite des Calar Alto zu routen, solange die Option „Ungeteerte Strecken vermeiden“ eingeschaltet ist. Wieder mal etwas Offroad für die Reifen, denken wir. Is' aber nicht, die Strecke ist mittlerweile geteert. Wären allerdings auch nur zwei Kilometer gewesen ...

Ganz allein über den Alto de Velefique
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