Organisatorisches
Notwendige Papiere
Mitzunehmen sind
- Ausweispapiere: Personalausweis und/oder Reisepass, der noch 6 Monate gültig sein muss. Ein zweites Personaldokument ist jedoch sinnvoll, weil man eins eventuell im Hotel hinterlegen muss. Um ein Fahrzeug anzumieten, sollte man sich auch ausweisen können.
- Grüne Versicherungskarte (WICHTIG: genau nachlesen oder bei der Versicherung nachfragen, ob auch der asiatische Teil der Türkei mit abgedeckt ist!)
- Wer nicht mit einem Fahrzeug einreist, das auf den Fahrer zugelassen ist, benötigt eine Vollmacht, die beim ADAC (in türkisch) ausgestellt wird. Für Mitglieder ist dieser Service kostenlos.
Ein Carnet de Passage oder Triptik wird nicht mehr gebraucht (wodurch auch die Gebühr, die mancher findige Zöllner erhoben hat, wegfällt. Es gab nie eine Gebühr, nur der Zöllner hatte einen kleinen Nebenverdienst ...) Das Fahrzeug wird direkt in den Pass eingetragen!
Empfehlenswert ist
- Kopien von den wichtigsten Papieren (an einem anderen Ort als die Originale deponieren, Zweit-Ausfertigungen dieser Kopien sollten zu Hause liegen) Bei Verlust der Papiere beschleunigen diese Kopien die Neuausstellung erheblich.
- Fotos vom Motorrad (im Falle eines Diebstahls sehr nützlich)
- Ein extra abgeschlossener Auslandskrankenschutz
- Auch ein ADAC-PLUS-Schutzbrief ist ein sehr nützliches Ding. Eigentlich gehört zwar die Türkei nicht mehr zu Europa, und fiele so im Notfall aus den ADAC-Fahrzeug-Dienstleistungen raus, aber gottseidank schließt der ADAC wiederum Mittelmeeranrainer-Staaten ein, sodass in der gesamten Türkei der volle Versicherungsschutz gilt. Man sollte nur mit längeren Lieferzeiten von irgendwelchen Ersatzteilen rechnen.
Finanzen
Der Euro besitzt in der Türkei noch eine hohe Kaufkraft. Eine Währungsreform strich 2005 viele Nullen von den Geldscheinen. Bis dahin rechnete man in Millionen wie früher in Old-Italy. Aber selbst heute passiert es Verkäuferpersonal schnell mal, dass sie dir einen Betrag in Millionen nennen oder hintenraus statt 50 Yeni Kuru 500 nennen.
1 Türkische Neue Lire (Yeni Türk Lirasi | Währungskürzel: YTL, TRL) = circa 50 Cent
Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 20, 10, 5 und 1 YTL,
Münzen in den Nennbeträgen 1 YTL und 50, 25, 10, 5 und 1 Yeni Kuru.
Bezahlen in der Türkei
Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher...
Im Hotel, im Restaurant und im Taxi (sowieso) ist der Tourist nicht ganz so gleich wie die Einheimischen: er zahlt mehr. Wie das gemanagt wird und ob es noch auf alle Bereiche zutrifft, ist uns nicht bekannt. Was das Zimmer kostet gibt's oft nur mündlich. Meist stehen an den Hotelrezeptionen zwar Preistafeln: aber das sind Luftpreise, die ein Türke nie im Leben bezahlt. Im Internet angegebene Preise sind immer die Touristenpreise!
Auf jeden Fall sollte man sich immer die Preise vorab erfragen ... Oder vorab das Zimmer für eine Nacht zahlen, damit man am nächsten Morgen kein Wunder erlebt, wenn das Doppelte verlangt wird. Allerdings haben wir diese schlechten Erfahrungen nie machen müssen.
Übers Ohr gehauen werden wir Reisende im Grunde immer, wenn wir die Sprache nicht sprechen. Wobei die Frage ist, ob man es überhaupt Betrug nennen kann, wenn wir mehr zahlen als die Einheimischen, die umgerechnet nur einen Bruchteil von unserem Lohn in der Tasche haben! Wir zahlen am Markt gern ein bisserl mehr als ein Türke für ein Kilo Pfirsiche, wenn das Kilo immer noch nur ein Viertel des deutschen Preises kostet.
Die Preisschwankungen innerhalb des Landes für ein und dieselbe Ware sind enorm:
Beispiel: 1 Liter Mineralwasser in der Flasche. Im Dorfladen in der zentralanatolischen Hochebene: circa 0,25 Euro, auf dem Parkplatz vor Ephesus: 1,- Euro!
Allerdings muss es seit einiger Zeit ein Gesetz geben, das Markthändler verpflichtet, ihre Waren mit einem Preisschild auszuzeichnen. Nur - die meisten Händler scheren sich nicht drum, so ist man sehr oft auf die mündlich genannten Preise angewiesen ...
Wir haben einmal definitiv erlebt, welchen Preisunterschied es ausmacht, wenn das gleiche Zimmer ein Türke zahlt oder wenn wir es zahlen würden. Bei dem Motorradtreffen bei Marmaris hatte uns eine Istanbuler Motorradgruppe löblicherweise ins Schlepptau genommen und uns mit zu Ihrem Hotel gelotst. Den Hotelbesitzer kannte einer aus der Gruppe zudem, sodass wir die Preise der türkischen Motorradfahrer bezahlt haben. Wir bekamen sogar noch wie die Gruppe einen Rabatt, so dass wir umgerechnet 20,- Euro für ein Appartement mit Kühlschrank und Klimaanlage bezahlt haben. Laut Preisliste war das Appartement jedoch für 55,- Euro ausgeschrieben.
Bankautomaten gibt es zur Genüge. Die Kommissionen sind von Gesellschaft zu Gesellschaft leicht unterschiedlich, sodass vom Konto unterschiedliche Beträge bei gleichem Wert abgebucht werden. Abhebungen mit der EC-Karte sind meist von den Gebühren her günstiger als Abhebungen mit der Kreditkarte. Achtung, die EC-Karten müssen das Maestro-Logo aufweisen. Mit der Postbank-Karte sind zum Beispiel keine Abhebungen möglich. Es gibt Kreditkarten, mit der kostenfreie Barabhebungen im Ausland möglich sind.
Bei Verlust der Kreditkarte
Bei Verlust der EC- oder Kredit-Karte gibt es zwei Telefonnummern zum Sperren:
+49 1805 021021
+49 116 116 (in Deutschland gebührenfrei)
www.sperr-notruf.de
Die Polizei empfiehlt die Karte auch sofort sperren zu lassen, wenn ein Bancomat sie einbehalten hat, da Kriminelle die Automaten gelegentlich manipulieren.
Hier kann man sich ein Kärtchen "SOS-Infopass" mit allen wichtigen Telefonnummern
zum Ausdrucken herunterladen:
www.kartensicherheit.de.
Strom
Wechselstrom mit 220 / 230 Volt. Wir haben zwar generell einen Kopp Weltadapter Travel Star dabei, jedoch passten überall unsere Stecker.
Wir wissen nicht, ob es an unserem Gerät oder an der türkischen Elektroinstallation lag, ab und zu ärgerte uns ein Phänomen: Manchmal "biss" uns unser Laptop ins aufliegende Handgelenk, sprich, es verpasste uns leichte Stromschläge. Keine Ahnung, womit das zusammenhing. In manchen Unterkünften bekamen wir eben unfreiwillig Reizstrommassagen.
Ein genereller Überblick:
Netzspannungen und Steckertypen in anderen Ländern
Gesundheitsvorsorge
Die Reisemedizinischen Institute geben Empfehlungen heraus, welche Impfungen man haben sollte, wenn man in die Türkei reist. Wir haben uns auch vom Hausarzt beraten lassen.
Weil es sowieso überüberfällig war, haben wir die Tetanus/Diphtherie/Keuchhusten - Impfung auffrischen lassen. Des Weiteren wurden wir gegen Hepatis A und Typhus geimpft. (Hepatis B, das nur über Blut und Körperflüssigkeiten übertragen wird, war uns weniger gefährlich. Hepatis A und Typhus wird jedoch oral, also durch unzureichende Hygienezustände übertragen.)
Die Empfehlungen der Reisemedizinischen Institute
Ansteckung durch verunreinigte Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hände, ungenügend gegarte oder kalte Speisen, nicht pasteurisierte Milch u. a.
- Hepatitis A
- bakterielle, virale, parasitäre Magen-Darm-Infektionen
- Fuchs- und Hundebandwurminfektionen möglich (Waldfrüchte)
- Ansteckung durch Insekten (vorwiegend in Jahreszeiten mit starken Niederschlägen):
- Malaria (nachtaktive Stechmücken, Anopheles), minimales Risiko Mai bis Oktober im Südosten
- selten bei Reisenden: Leishmaniase (sehr kleine Sandmücken, sporadisch in Südost-Anatolien und im Süden), und spezielle, zum Teil sehr seltene Infektionen
Ansteckung durch Spinnentiere (Zecken, Milben und andere)
sehr selten bei Reisenden auftretende Infektionen ("Mediterranes Zeckenbissfieber", vor allem in der Zeit von April bis Oktober)
Ansteckung durch sexuelle Kontakte
Übertragung von Viren (Hepatitis B, HIV unter anderem), Bakterien, Pilzen unter anderem möglich
Ansteckung bei mangelnder Hygiene bei medizinischen Eingriffen
Übertragung von Viren (Hepatitis B, HIV unter anderem) oder Bakterien u. a. möglich
Ansteckung durch engen Kontakt mit Erkrankten (Tröpfcheninfektion)
Grippe (Influenza, saisonal) unter anderem sehr seltene Erkrankungen
Ansteckung durch Hautkontakt
- Baden in Süßwasser: Wurmerkrankung (Bilharziose/Schistosomiasis, vor allem im Südosten an der syrischen Grenze, Nusabyin-Region, entlang des Wadi es Sublak), und verschiedene bakterielle Infektionen
- Meerwasser: Rotalgen ("red tide")
- verschmutzte Wunden: Tetanus
Öffnungszeiten
Geschäfte
Es gibt keine einheitlichen Öffnungszeiten.
Die meisten Lebensmittelgeschäfte öffnen Montag bis Samstag von 9:00 bis 19:00 Uhr.Ausnahmen bestätigen die Regel. In vielen Orten sind die Läden bis spät abends geöffnet.
Sehr positiv fanden wir, dass es keine Siesta wie in Italien gibt, trotz heißerMittagstemperaturen. Man bekommt zu jeder Tageszeit eine Flasche Mineralwasser und das im kleinsten Dorf - einen Tante-Emma-Laden gibt es fast überall.
Touristische Sehenswürdigkeiten
Montags generell geschlossen
Telefonie | Internet | WLAN
Landesvorwahl: +90
Man kann sich vor Ort eine türkische PrePaid Simkarte kaufen. Damit bekommt man auch eine türkische Mobilnummer. Gesprächsguthaben ab 10,- Euro. Wir hatten unser Handy vorab auf die Simkarte von Simply (www.simply-tel.de) umgestellt, was für uns den Vorteil hatte, dass das PrePaid-Guthaben, sollte es zu Ende gehen, bei einem bestimmten Stand mit einem voreingestelltem Betrag aufgeladen wurde.
Die Internet-Kennung lautet tr, ebenso wie das Länderkennzeichen.
Während unserer Rundtour haben wir ab und zu ein Internetcafé besucht, um einen Gruß in die Heimat zu schicken. Die gibt es überall in größeren Städten. Bei der Schwarzmeertour hatten wir in 80 % der Unterkünfte WiFi. Manchmal zwar sehr schwach auf der Brust, aber immerhin. Für Emails oder Skype mit Textnachricht reichte es.
Uhrzeit
Sommerzeit in der Türkei ist Standardzeit MEZ (Winterzeit in Mitteleuropa) + 2 Stunden Differenz zu Mitteleuropa beträgt im Sommer und im Winter jeweils + 1 Stunde
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