Motorradtouren Türkei Tourinfos Essen & Schlafen

Essen & Schlafen

Es war nie besonders schwer, eine Unterkunft zu finden. Wobei wir bei unserer Tourplanung ein wenig darauf geachtet hatten, dass unsere Tagesetappen in Gegenden endeten, in denen wir Hotels und Pensionen wußten.

Aber selbst wenn man sich mal nicht auskennt, ist es nicht schwierig, passende Hotels zu finden. So haben wir uns teilweise zuerst online erkundigt, um sicher zu sein, was uns vor Ort im Hotel erwartet. So wussten wir immer, dass wir einen Schlafplatz finden werden. Aber auch die Einheimischen haben immer einen nützlichen Tipp, welche Übernachtungsmöglichkeit empfehlenswert ist.

Bei den Hotels haben wir nur ein einziges auf unserer Rundtour vorgebucht, nämlich das in Istanbul.

Ruhepol

Wir suchten uns in Istanbul über's Internet ein Hotel, das einerseits in der historischen Altstadt liegt, so dass viele Ziele per pedes angesteuert werden können und das auch einen geschlossenen Parkplatz/Garage anbietet.

Letzteres war der wichtigste Aspekt, denn das Mopped in Istanbul auf der Straße parken ...? Leider bekommt man über die Onlineplattformen vorher keine Emailadresse, um solche Kriterien nachzufragen, aber mit ein bißchen Recherche lässt sich die eine oder andere Kontaktdaten herauskriegen.

Der Standard in den Hotels ist zwar manchmal abweichend zu internationalen Standards (vorwiegend was das Bad betrifft), aber wir hatten nie Probleme mit der Sauberkeit. Es soll aber auch abschreckende Beispiele türkischer Hygiene geben. Kakerlakenkolonien gab es aber nicht. Das einzige gewöhnungsbedürftige Umstand ist unter Umständen eine Steh-Toilette im Bad. Und vielleicht auch mal eine minimalistische Duschzelle, die Klo und Dusche vereinigt.

Garagen fanden wir in unseren Unterkünften nie. Das Mopped stand immer neben dem Haus, hinter dem Haus, wo auch immer. Wir haben es abgeschlossen und die Alarmanlage scharf gemacht. Das waren genug Vorsichtsmaßnahmen für's türkische Hinterland.

Istanbul Hotel Ilkay Hudavendigar Street No: 44-46
34210 Istanbul/Eminonu

Wir buchten dieses Hotel nicht über eine Hotelplattform, sondern stießen bei der Internetrecherche selbst darauf und fragten an. Das Hotel liegt sehr zentral. Die Zimmer/App. sind teilweise riesig (siehe Fotos). Akzeptabler Preis. Saubere Zimmer. Das Fahrzeug wird auf einem bewachten Parkplatz abgestellt, ca. 150 m vom Hotel entfernt. Ein Motorrad sollte immer ganz vorn am Wächterhüttchen stehen. Wer nämlich tagsüber rauswill, hat schlechte Karten, wenn er hinten steht: der Platz wird einfach vollgestellt und keine Gassen gelassen... Parken auf Türkisch.

Hotel Gunbatami
Akçakoca | Schwarzes Meer Hotel Gunbatami Kale Yolu Üzeri
Akçakoca DÜZCE
Hotel Gunbatami

Der Hotelmanager heißt Zekai Boyali und spricht englisch. Ein schönes Hotel direkt am Strand mit Restaurant eines kleines Urlaubsortes, der von Türken besucht wird. Wir sind zwar sicher, dass wir viel zu viel bezahlt haben, sowohl für's Zimmer (wir zahlten die Preise, die an der Rezeption standen und die sind ja bekanntlich Luftpreise, aber für eine Nacht wollten wir nicht handeln.)

Der kleine deutschsprechende Kellner im Restaurant war nett. Hier war das Essen lecker, aber ohne Speisekarte zu teuer (der Kellner zeigte auf seinen Kopf – das sei die Speisekarte). Liegen am Strand sind gratis. Die Delphine, die im Meer ihre Bahnen ziehen, auch.

Hotel Amastris
Amasra | Schwarzes Meer Hotel Amastris Kum Mah. Cumhuriyet
Meydani
Amasra /Bartin
Hotel Amastris

Langgestreckter Bau mit großen Fenstern zum Pool am Ende der Strandpromenade. Die Zimmer waren sauber und in Ordnung. Die Schließmechanik der Türen sind gewöhnungsbedürftig, aber sie begegnet einem öfters. Preisstandard hoch, aber für Amasra normal. Es gab WLAN im Zimmer, aber das war so schwach auf der Brust, das man vor dem Laptop verhungerte ...

Frühstück wird im angrenzenden Gebäude serviert, wo auch eine in der Vorsaison gottseidank kaum besuchte Diskothek abends ihre Bässe wummern lässt. Aber mangels Besucher war der Spaß schnell wieder aus. Am Wochenende ist das Hotel wohl recht gut besucht. Am Pool stolzierte während unseres Aufenthalts ein Reiher herum und wurde abends mit Sardinen gefüttert. Parken vor der Anlage.

Apart Hotel Duru Park
Inebolu | Schwarzes Meer Apart Hotel Duru Park direkt an der
Strandpromenade
Apart Hotel Duru Park

Eine Anlage, die garantiert nicht auf westeuropäische Touristen eingestellt ist. Kleine Holzbungalows (auf dem Foto die Terrassen zum Meer), mit einfachsten Bädern und spartanischer Ausstattung (2 Betten, 1 Tisch, kein Schrank, zumindest nicht in unserem Zimmer). Dafür sehr preiswert. Obwohl der Betonboden Farbspritzer der letzten fünf Wandanstriche aufwies – die Wände waren erst ganz frisch hellgrün gekleistert – war das Zimmer ansonsten sauber. Auch an die Stehtoiletten im Bad gewöhnt man sich in der Türkei. Sehr, sehr freundliches und hilfsbereites Personal. Unser Motorrad wurde mit einer riesengroßen Plastiktüte kunstvoll verschnürt, damit sie ja nicht nass würde – man war sehr besorgt um uns und unsere "Big Turtle".

Angeschlossenes Restaurant, dessen Küche wir nicht getestet haben. Wir aßen für wenig Geld in der angrenzenden Lokanta.

Sinop | Schwarzes Meer Otel 57
Meydankapi Mah.
Kurtulus Cad. No. 29

Ein nettes Stadthotel in zweiter Reihe vom Hafen. Angenehmen Zimmer mit kleinen verglasten Balkons zur Straße. Parkmöglichkeit in einer Straße hinter dem Haus. Der Besitzer des Hotels spricht gut deutsch, da er in Deutschland gelebt hat. Er ist sehr hilfsbereit und hätte uns am liebsten ein Zimmer im nächsten Zielort Ordu reserviert. Das restliche Personal spricht englisch. In der Nähe gibt es alle Möglichkeiten zum Essen gehen (gleich um die Ecke: Kokorec!) und Geldautomaten zum Geldabheben.

Ordu | Schwarzes Meer Karlibel Hotel Ikizevler Tasbas Mahallesi
Sitkikan Cad. No. 54

Zwei 200 Jahre alte Konaks mit netten, stilvollen Zimmern mit Holzböden. Schöne Terrasse, ein Restaurant gibt es auch. Leider konnten wir dieses Hotel nur besichtigen und wurden auch nett mit einem Tee bewirtet, aber es eröffnete erst eine Woche später wieder. Für die Saison waren wir zu früh da. Zu finden, wenn man an der Hauptstraße am Meer die alte große Kirche sieht. Danach rechts und wieder rechts und dann die Augen aufhalten: von der Rückseite sieht das Hotel ganz anders aus.

Ordu | Schwarzes Meer Karlibel Hotel Atherina Kirazlimani Mh.
Sahil Cad. No. 1

Unser Ausweichquartier (weil "die zwei Konaks" – siehe oben – noch nicht geöffnet hatten). Sehr komfortable Unterkunft, zwar an der Hauptstraße, an der der Verkehr rauscht, aber die Zimmer liegen zum Meer raus. Die Zimmer sind geräumig, sogar einen Wasserkocher gibts auf dem Zimmer und Teebeutel und löslicher Kaffee. Das Motorrad muss vor der Tür parken. Man erzählte uns, dass es die ganze Nacht von der Videokamera überwacht werde – aber am Morgen schauten wir uns den Winkel der Kamera mal näher an: die filmte alles, aber keinesfalls das Mopped darunter. Ein gehobenes Restaurant befindet sich im Haus. Einer des Servicepersonals sprach das beste Deutsch unserer gesamten Türkeitour.

Motel Cosandere
Maçka | Schwarzes Meer Motel Cosandere
Motel Cosandere

In dem Motel mit Forellenlokal unweit des Klosters (einfach Richtung Kloster fahren, man kann es nicht verfehlen!) ist in der Hauptsaison gut ausgebucht. Es wird auch von vielen Gruppen angesteuert. Als wir kamen, war das Restaurant brechend voll – während unseres weiteren Aufenthalts war tote Hose. (Wir haben Vorsaison ...).

Leckeres Sac Kebab im Restaurant, steht aber nicht auf der Karte ("Das, was die Dame da vorn ißt!"). Die Beleuchtung im Zimmer wurde periodisch heller und dunkler – entweder wird der Strom durch den wild rauschenden Bach vor dem Haus erzeugt oder ab und zu ein Stromfresser eingeschaltet. Im Zimmer gehört ein kleiner Kühlschrank zum Service. Und es gibt Mücken! WLAN ist vorhanden. Ein Kangal bewacht die Fahrzeuge – aber so wie der aussieht, schläft er lieber.

Hotel Pacha
Mustafapaşa | Kappadokien Hotel Pacha in Mustafapaşa
Hotel Pacha

Sehr nettes Hotel mit rührigem Besitzer Ismail, einem Franzosen, der türkisch, englisch und etwas deutsch spricht. Im Hof gibt es neben der Parkmöglichkeit für das Mopped auch eine Leine für die kleine Wäsche zwischendurch. Oben im gemütlich türkisch eingerichteten, mit Teppichen ausgelegten Speisesaal serviert Ismail leckeres türkisches Essen. Allerdings gibt es auch Zimmer, die direkt in diesen Speisesaal münden – ob das so ideal für eine ruhige Nacht ist? Du willst einen Teppich kaufen – einfach Ismail fragen, der schleppt dir jeden gewünschten Teppich zur Auswahl in den Speisesaal! Ismails betreibt mit dem Sohn einen Souvenirladen neben der Moschee, nur 100 Meter entfernt. Auch der Sohn ist sehr hilfsbereit und leiht für den Besuch der Moschee schon mal ein Kopftuch aus ...

Das Dorf Mustafapaşa liegt südöstlich von Göreme sowie südlich von Ürgüp und bietet nur wenige Unterkünfte. Kein Vergleich mit Göreme, das über 130 Unterkünfte ausweist. Gerade deswegen ist das Dorf ein Schmuckstück.

Göreme | Kappadokien Kemals Guesthouse Kemal Dönmez & Barbara Duiven
50180 Göreme

Eine deutschsprechende Holländerin, verheiratet mit einem Türken, führt dieses Haus. Zentral, aber ruhig gelegen in Göreme, mit sagenhaftem Blick von den Dachterrassen über die Felsspitzhüte Göremes. Die Dachterrassen erreicht man teilweise halsbrecherisch und der TÜV hätte einiges zu meckern, wie fehlende Geländer und dgl. ;-) Es gibt auch zwei naturklimatisierte "Höhlenzimmer" (Foto rechts). Die anderen Zimmer sind ganz normal eingerichtet. Typische minimalistische Bäder, was das Platzangebot betrifft, aber sauber. Keine Klimaanlage im Zimmer!

Eine schöner Garten mit großen Lümmelecken, ideal zum Ausruhen und um genüsslich ein dreigängiges türkisches Mahl einzunehmen, das Kemal auf Wunsch für seine Gäste zubereitet.

Hotel Göker
Beyşehir | Westanatol. Binnenland Hotel Göker* 2 Kilometer vom Zentrum
an der Straße nach Manavgat
Hotel Göker

Einfaches, aber sauberes Hotel direkt am See. In Google findet man an dieser Stelle allerdings nur ein Göker Restaurant. Parkmöglichkeiten gibt es im Gelände. Auch Campingmöglichkeit. Im angeschlossenem Restaurant wird im See frischgefangener Fisch zubereitet. Vermutlich haben nicht alle Zimmer private Bäder.

Unser Zimmer was witzig: es bestand aus einem Doppelbett, einem Schrank, einem Mini-Bad (Duscharmatur mit schräg darunter befindlicher Toilette) und etwa zwei restlichen Quadratmetern, um sich im Zimmer zu bewegen. Die anderen Zimmer waren größer, hatten dann aber kein Bad. Allerdings mussten wir zum Zähneputzen auf den Gang an das dortige Waschbecken, für das in unserem Bad kein Platz mehr war.

Alkohol gibt es im Restaurant auf Nachfrage. Aber nicht immer. (Je nachdem wer noch im Restautant sitzt und zuschaut.)

Taşucu | Türkische Riviera / Silifke Hotel Holmi* Reşadiye Mh. Sahil Cad. No:23
33900 Taşucu

Kleines Haus am Hafen (der unter anderem Fährhafen nach Zypern ist). Drei Zimmer mit Meerblick, die restlichen Zimmer nach hinten und seitlich raus. Saubere Zimmer mit Fliesenböden zu einem annehmlichen Preis, incl. gutem Frühstück. Eine Klimaanlage ist auch vorhanden. Mückengitter an der Balkontür, die auch dringend nötig sind.

Side | Türkische Riviera B&B Side Boutique Retreat* Beate & Mehmet Ali Sakarya
Barbaros Caddesi
07330 Side/Selimiye

Sehr sauberes B&B in der Altstadt von Selimiye mit sehr lieben Besitzern. Gottseidank nicht mitten in dem Basartrubel, sondern am ruhigen Stadtrand, wo man von dem Gewühle nichts mitkriegt. Beim Anfahren muss man den Wächtern, die dafür sorgen, dass die Altstadt autofrei bleibt, entweder den Schlüssel des Zimmers zeigen oder einfach nur den Namen des B&Bs nennen.

Geführt von Beate und ihrem Mann Mehmet. Mit Klimaanlage. Schöne Freisitzmöglichkeit und Bar zum Frühstücken und sonstigem Genüssen unter'm Granatapfelbaum. Großer Kühlschrank mit Getränken.

Side | Türkische Riviera Nar Apart Hotel* Mehmet Ali Sakarya
Yalı Mahallesi 1097 Sok. No 22
07330 Side

Hier kann man sich wohlfühlen! Nette Appartements und Zimmer mit Klimaanlage und Fernseher. Schöner Pool mit Bar. Unter gleicher Leitung wie das Bed & Breakfast, zumindest was den männlichen Inhaber betrifft. Das Hauspersonal spricht türkisch, englisch und deutsch.

Apart Hotel
Datça | Halbinsel Resadiye / Ägäis Apart Hotel Fora Ali Osman Cet.Cad. No.9,
Datça
Apart Hotel in Datca

Dieses Hotel war ein Glücksfall in unserer Tour. Schöne Anlage mit Pool, dahinter gleich der gekieste Meeresstrand mit Bootssteg (wegen Seeigel sind Badeschlappen unverzichtlich). Geräumiges Zimmer mit Balkon, Fernseher und Klimaanlage, die anstandslos den ganzen Tag laufen durfte. (In anderen Hotels lief die Anlage nicht mehr, sobald man das Zimmer verließ und den Schlüssel abzog!) Vor dem Hotel eine überdachte Lounge mit Sitzmöbeln, wo man den Abend ausklingen lassen kann.

Pamukkale | Ägäis Allgau Hotel Hasan Rahsin Cad. No. 19
20280 Pamukkale

Ein Hotel mit angeschlossenem Hostel (Jugendherberge) mit sehr internationalem Publikum. Sehr schöne Zimmer mit Klimaanlage (die mit der Karte betrieben wird, also nur läuft, während man im Zimmer ist). Pool vor dem Haus. Freie Internetbenutzung. Leckeres Essen und sehr freundlicher Service. Nette Wirtsfamilie – er spricht sehr gut englisch und sie ist im Ällgäu geboren und vor über 20 Jahren wieder in die Türkei zurückgegangen. Irgendwo muss der eigenartige Name für ein türkisches Hotel doch herkommen ... Bei unserem zweiten Besuch während unserer Schwarzmeertour bekamen wir das letzte Zimmer, ob wohl es ein 4-Bett-Zimmer war und wir nur für eine Nacht blieben. Und als unser Laptop-Akku auf der Terrasse in die Knie ging, setzte man uns kurzerhand ins private Wohnzimmer. Sehr, sehr freundlich und hilfsbereit!

Çeşme | Ägäis Grand Faik Otel 16 Eylül Mah.
3050 sok.6
Çeşme

Das Grand-Faik-Hotel in Çeşme ist ein Hotel in direkter Nähe zum Hafen - und der Name täuscht, es ist ein kleines Stadthotel. Die Anlegestelle sieht man schon. Um die Ecke ist die Altstadt zum Schauen, Flanieren und Shoppen. Die Zimmer waren sauber und gut ausgestattet. Wir mussten nur immer schmunzeln, wenn wir an dem fürchterlich schiefen Bilderrahmen im Flur vorbeikamen. Aber dachten an Loriot und verkniffen uns das Geraderücken.

Auch wenn es eigentlich zum Gardasee gehört:
hier noch die Adresse für die Zwischenübernachtung in Italien!

Rivalta | Italien! Östlich des Gardasees, auf der Rückseite des Monte Baldo, an der Etsch.

Agriturismo PALAZZO
Piazza Marconi 1
37020 Rivalta di Brentino

Mitten in der Nacht trudelten wir in diesem Palazzo ein und fanden ein sehr freundliches Besitzerehepaar vor, das uns ein Zimmer gab. Das ganze Haus ist sehr gründlich und stilvoll restauriert, es ist ein Palazzo aus dem Anfang des 16.Jh. Die klimatisierten Zimmer sind sehr gediegen mit dunklen Holzmöbeln ausgestattet. Der Palazzo liegt einsam mitten in der Landschaft, das Mopped darf in der 500jährigen Remise hinter schmiedeeisernen Toren schlafen. Der Hausherr stellt selbst Salami her (die in den Kellergewölben hängen) und baut Oliven und Wein an. Wir können das Haus wärmstens empfehlen. Man spricht allerdings nur italienisch.

Die Vorliebe für Mottenkugeln in der Türkei

Gewöhnungsbedürftig sind die Mottenkugeln, die überall rumliegen, auf den Badablagen und im Ausguss. Jochen hat diese Dinger, die es überall auf den Märkten als "Naftalin" gibt, immer schnell mit spitzen Fingern an die frische Luft befördert. Sie dienen augenscheinlich als Lufterfrischer, in unseren Nasen aber eher als Luftverpester. Immer wieder ist uns dieser Duft begegnet und Jochen meinte, dass das rieche wie in Omas alter Holztruhe. Einmal meinte er in einem kleinen Laden, dass die die Dinger hier wohl perverserweise in die Klimaanlage füllen. Es stellte sich dann heraus, das die Packungen vor unserer Nase im Regal standen.

Es gibt verschiedene Arten von Lokalen. Einmal die Lokantas, einfache Restaurants ohne Alkohollizenz, die eine Extragebühr kostet und deshalb manchem Inhaber zu teuer ist. Hier wird also kein Alkohol (in der Regel Bier) ausgeschenkt. Die Einrichtung ist einfach und zweckmäßig. Manche Lokantas spezialisieren sich noch auf eine bestimmte Sorte Gerichte: In Kepapci gibt es Fleischgerichte, in Köfteci gibt es verschiedene Fleischbällchen und beim Pideci oder Pide salonu gibt es leckere im Holzofen gebackene Pide. Trinkgeld wird in Lokantas keines erwartet.

Desweiteren gibt es Restaurants, mit meist gediegenerer Innenausstattung. Hier bekommt man in westlicheren Gebieten auch Bier und eventuell Wein, allerdings sind die Preise gehoben. Vor allem Fischlokale haben ihren Preis.

Wir waren anfangs seeeeehr vorsichtig. Haben nur Wasser getrunken, dessen Herkunft (Flasche) wir mit eigenen Augen gesehen hatten. Kein loses Milcheis und keine Eiswürfel im Getränk. Salat haben wir sehr zögernd genossen. Aber nachdem unsere Verdauung "Alles paletti" gemeldet hat, wurden wir jeden Tag mutiger. Ein Salat? Her damit! Ein Glas Wasser bekommen (ohne zu sehen, woher)? Runter damit! Auch an Tankstellen bekamen wir gedeutet, dass wir unsere leere Wasserflaschen an einem von den zwei Trinkwasserhähnen auffüllen könnten! Nix passiert. Für den Notfall hatten wir Durchfall-Tabletten dabei. Haben wir aber gottseidank nicht gebraucht.

Basar

Die berühmten Sesamkringel in Istanbul haben wir natürlich auch probieren müssen. Naja, nicht schlecht als Beilage, aber gegen Abend (wann werden die gebacken?) eindeutig zu trocken. Es staubt im Mund ;-) Vielleicht hätten wir uns die morgens kaufen sollen ... Aber auch anderes Gebäck, das wir probierten, war sehr trocken. Lecker ist dagegen Baklava. Im Gegensatz zum griechischen Baklava war jedes Baklava luftigleicht, aber natürlich pappsüss!

Türken lieben Innereien. Vor allem Leber. Beliebt als schneller Imbiss und oft angeboten wird Kokorec – sprich „Kokoretsch“ – geröstete Schafseingeweide. Magen, Därme – eine türkische Spezialität. Einem Mitteleuropäer mag flau werden bei Kokorec, die Türken können nicht genug davon bekommen. Sieht bißchen aus wie ein waagerechter Kebabspieß, nur nicht so dick. Ist aufgewickelter Schafsdarm, (hoffentlich) gut gereinigt.Scharf gewürzt, mit Tomaten und Zwiebeln und in Brot gefüllt, gibt es Kokorec hier zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Auf dem Motorradtreffen fragte mich einer, ob das Kokorec schmeckt. Ich antwortete: "Sehr gut!" Er fragte etwas verwundert: "Weißt Du, wie es gemacht wird?", worauf ich entgegnete: "Ja, aber es schmeckt trotzdem!" Worauf ich bewundernde Blicke bekam ;-) Beliebt ist auch die Kuttelflecksuppe, die auch ganz lecker schmecken kann.

(Nebenbei: In Griechenland gibt es Kokorec auch, da als Kokoretsi. Seit Beitritt zur EU hat Brüssel hat leider schon ein Verbot erlassen, wegen der Innereien ... Dieses droht nun der Türkei nach Beitritt zur EU auch. Die heißen Diskussionen wegen drohenden Verbots dieses Nationalgerichts laufen schon.)

Das türkische Frühstück (Kahvalti) ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber gesund! Und irgendwann, wenn es wieder ein kontinentales, also deutsches Frühstück gibt, vermisst man das türkische. Meist wird ein Teller mit Gurkenscheiben, Tomatenscheiben, Schafskäse, verschiedenen Oliven, Melone und anderen Obstsorten gereicht. Dazu gibt es Weißbrot, Butter und Honig. Letzteren genießen die Türken gern mit dem Schafskäse kombiniert – schmeckt ungewohnt, aber gar nicht so abwegig. Türken trinken Tee zum Frühstück. Man bekommt aber auch Kaffee, was in diesem Fall Nescafé bedeutet. Allerdings nur in Gegenden, in denen ab und zu internationale Touristen verkehren. In der türkischen Provinz käme man nie und nimmer auf die Idee, was anderes zu trinken als Tee.

In Çeşme kauften wir uns für die zweitägige Überfahrt unter anderem zwei Würste. Diese Würste, die aussehen, als wären sie pink eingefärbt, haben wir nicht essen können. Also – keine Ahnung, was die an Gewürzen dran hatten. Gegen Knoblauch – auch reichlich enthalten – wäre ja nichts zu sagen gewesen, aber die weiteren Gewürze ließen die Wurst für westeuropäische Geschmacksnerven sehr, sehr gewagt erscheinen. Ein Arbeitskollege, der die Wurst schließlich mit nach Hause nahm und aß, hatte jedenfalls den Spaß, dass er danach allein auf der Besuchercouch schlafen durfte ;-).

Türkish Coffee

Hier muss man unterscheiden zwischen alkoholfreien Getränken und den alkoholischen. In Lokantas (siehe oben) bekommt man keinen Alkohol.

Nationalgetränk ist der schwarze Tee. Angebaut an der Schwarzmeerküste, ist der CAY das Getränk schlechthin. Wo man hinkommt, man bekommt einen Cay vorgesetzt: an der Tankstelle, im CD-Laden, im Hotel, wenn man nach einem freien Zimmer fragt ...

Bestellt man als Tourist einen Kaffee, wird man meist gefragt: "Nescafé?", weil fast alle Touristen diesen trinken. Wir haben Nescafé nur zum Frühstück getrunken, wenn er denn angeboten wurde. Wenn uns tagsüber nach einem Käffchen dürstete, bestellten wir einen türkischen Kaffee, was uns immer bewundernde Blicke einbrachte, denn scheinbar verlangen Touristen nie einen türkischen Kaffee – wieder einen Pluspunkt gemacht.

Das gängigste Bier ist das EFES, aber auch TUBORG gibt es, das in der Türkei gebraut wird. Nationalgetränk ist der Raki, dem griechischen OUZO sehr ähnlich (oje, wenn das ein Türke liest, werden wir gesteinigt). Er wird von den Türken mit Eis und Wasser aus hohen Gläsern getrunken. Das Getränk wird durch das Wasser milchig – deshalb nennt man es Löwenmilch.

Wein (Sarap, gesprochen Scharap) ist relativ teuer. In Istanbul bezahlten wir für die Flasche im Handel nicht unter 8,– Euro. Im Restaurant nicht unter 12,– Euro. Es gab zwar in Touristengegenden (Side) billigeren Wein, aber der war zumindest in einem Fall nicht geniessbar. Gut und empfehlenswert waren dagegen Weine der Marke DOLUCA und Kavaklidere. In Kappadokien keltert man sehr gute Weine. In Mustafapasa gibt es eine Weinkellerei, dessen Wein wir guten Gewissens empfehlen können. Auch einen Kirschlikörwein gibt es, aber den muss man mögen.

Basar

Je weiter man in den Osten der Türkei vordringt, desto schwieriger wird es, Alkohol zu kaufen. Im Einzugsgebiet von Istanbul und generell an der Mittelmeerküste wird man noch ohne weiteres im "Restoran" (nicht in der Lokanta) ein Efes, einen Raki oder auch ein Glas Wein bekommen.

Man ist es gewöhnt, dass Touristen nach Alkohol verlangen. Aber je mehr man die touristischen Pfade verlässt, desto schwieriger wird es. An der Schwarzmeerküste werden die Traditionen konservativer je weiter man gen Osten vorstösst.

Alkohol zum Beispiel in Trabzon oder in Zentralanatolien (ausgenommen Kappadokien) zu bekommen ist schwer. Es passierte uns, dass ein Wirt erst Alkohol ausschenkte, wenn andere türkische Gäste weg waren (vermutlich hatte er keine Lizenz). Große Hotels mit internationalem Publikum haben eventuell Alkoholausschank. Einzige Möglichkeit in Ost- oder Zentralanatolien ein Bier zu kaufen, sind spezielle Verkaufsstätten Tekel Büfe oder Tekel Bayii.

Ein beliebtes Erfrischungsgetränk ist Ayran. Ein Naturjoghurtdrink, bestehend aus Joghurt, Wasser und Salz, der Buttermilch nicht unähnlich.

In der Türkei ist es in Restaurants wie auch in den meisten osteuropäischen Ländern üblich, dass einer für alle zahlt. Soll "deutsch" abgerechnet werden (jeder zahlt für sich), sind die Kellner oft verwirrt, weil sie dieses System nicht kennen.