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Tour-Highlights Griechenland Ithaka Kloster Kathará

Kloster Kathará

Ithaka Innenansicht Kloster Kathara

Es gibt zwei verschiedene Routen, um vom Südteil der Insel in den Nordteil zu gelangen. Die erste Route führt 100 Meter über dem Meer an der Westseite entlang. Nur 1,5 km Wasser trennen uns von der Nachbarinsel Kefalonia.

Die zweite Route, für Motorradfahrer die interessantere, führt von der 600m breiten Landenge, die den Süd- vom Nordteil trennt, in Serpentinen hinauf zum 810 m hohen Bergrücken des "Niriton Oros" (in anderen Quellen auch "Neritos" genannt). Von Serpentine zu Serpentine wird der Blick auf die Bucht von Dexia und Vathi schöner.

Nur den Müll muss man geflissentlich übersehen – unter anderem die verrosteten Reste eines Lastwagens, den man den Abhang hinuntergekippt hat.

So sind sie nun mal, die Abfallbeseitigungspraktiken der Griechen. Da heißt es: Augen zu und Kameraobjektiv drüberweg... Der Bergrücken ist karg und felsig. Macchia ist das einzige Gewächs, das sich tapfer dem im Frühjahr und Sommer wehenden, feuchten Shirocco aussetzt.

Nach ein paar Kilometern Fahrt zweigt ein gut asphaltiertes Sträßchen zum Kloster Kathara ab, das in einer Höhe von 550 m über dem Meer liegt.

Zwei Hunde begrüßen uns am Klostertor. Der jüngere von beiden, ein schwarzer Labrador-Verschnitt, mit freundlichem Pfötchen- und "Küsschengeben", der zweite, eine undefinierbare ältere Hundemama, mit skeptischen Blicken und tiefem Grummeln.

Glocke an Hauswand in Ithaka

Im Klostervorhof pferchartige Umzäunungen, hier haben Ziegen oder Schafe ein Zuhause gefunden.

In einem Torraum, der mit zwei großen Eingangstüren das eigentliche Kloster abgrenzt, finden wir nebenstehendes Schild. Die Hunde können nicht gemeint sein, denn die Türen stehen offen.

Wir treten ein. Links neben der Tür sitzen zwei alte Leutchen und vertreiben sich die Zeit mit Nichtstun. Schüchtern fragen wir, ob wir uns ein bißchen umschauen dürfen.

An der Kirche klärt uns ein Schild auf, dass diese Kirche ein "holy place" ist und Besucher sie doch bitte in angemessener Kleidung zu betreten haben. Das kennen wir ja schon von den Meteora-Klöstern: keine Shorts, keine nackten Schultern. Dass Frauen Röcke tragen MÜSSEN, davon ist hier allerdings keine Rede.

Es ist auch keiner da, der eine eventuelle Sittenwidrigkeit überwachen könnte und wir sind die einzigen Besucher auf dem Gelände.

Eine sehr prunkvolle Kirche, über und über mit Fresken geschmückt, sehr viel Gold und Glanz. An der Decke eine Schnur, die quer durch die Kirche gespannt wurde, und daran hängen Dutzende von Weihrauchgefäßen. Irgendein Mönch scheint eine Sammlernatur zu haben. Als wir wieder vor der Kirche stehen, huscht ein sehr wohlgenährter Mönch (oder Pope) über den Klosterhof. Wir lesen im Reiseführer, dass hier eine Familie lebt, das werden wohl die zwei alten Leutchen am Eingang sein. Wir rätseln, ob die Fernsehantenne auf dem Dach des Klosters bzw. dessen Wohngebäude den weltlichen oder den klerikalen Bewohnern des Klosters zuzurechnen ist...

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Auch hier gilt die alte Motorradfahrer-Weisheit: Der Weg ist das Ziel.