Motorradtouren Baltikum Tourinfos Essen & Schlafen

Essen & Schlafen

Bevor wir nachfolgend alle unsere besuchten (und empfehlenswerten) Unterkünfte empfehlen, möchten wir ein paar Worte zur allgemeinen Unterkunftssituation und zur Zimmersuche verlieren. Die Unterkunftsdichte ist generell gut. Spontan etwas zu finden, ist nie schwer und es ist kaum nötig vorab zu buchen.

Sodyba ist das Wort für „Zimmer” und Sodybos ist davon die Mehrzahl. Nur in der Hauptsaison und in besonderen Lagen könnte es gelegentlich eng werden (zum Beispiel auf der Kurischen Nehrung und in Rīga). Meistens war uns die Plattform www.booking.com ein nützliches Instrument, um herauszufinden, wie hoch die Unterkunftsdichte in einer Gegend ist, wie die Belegungsdichte in der Reisezeit ist und auch, um einfach nur Bewertungen zu lesen. Wenn sowieso nicht viel los ist, kann man dann einfach hinfahren, ohne zu buchen. Aber günstiger kommt man unter Umständen mit dem Buchen weg. Dazu später mehr.

Für alle unten angegebenen Unterkünfte muss man pro Nacht für zwei Personen (in der Nebensaison) mit 35-60 EUR rechnen. In den großen Städten und den touristischen Brennpunkten wie Rīga, Vilnius, Tallinn und der kurischen Nehrung sind die Preise generell ein wenig höher als in ländlichen Regionen. Es kommt jedoch auch ganz auf den Standard an. Wer mit einem Hostelbett oder -zimmer ohne eigenes Bad vorlieb nimmt, kann auch günstig übernachten. Alle Zimmer wurden incl. Frühstück angeboten, das allerdings manchmal separat abgerechnet wird. Einfache Gästezimmer, Ferienwohnungen und auch Hütten auf Campingplätzen sind in der Regel ohne Frühstück.

Aber es geht noch besser: Meist ist der Preis in booking.com noch einmal günstiger, da Deals und Rabatte dazu kommen. Und die Hotels haben auch ungern leere Zimmer ... Vergleichen lohnt unbedingt! Und nachfragen. Manche Hotels bieten den günstigsten Preis von booking.com nur an, wenn man auch über die Plattform bucht (das ist uns in Rīga so ergangen). Selbst wenn man direkt vor der Rezeption steht, ist man gezwungen, über die Plattform zu buchen. Vielleicht hat die Rezeption nicht die Berechtigung, den Preis soweit nachzulassen?

Litauen
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Klaipėda | Litauen Hotel Pajurio Vieskelis Liepojos str. 7 A
LT-92289 Klaipėda
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Sehr angenehmes Haus einige Kilometer vom Fährhafen entfernt. Die Zimmer sind super: bequeme Betten und ein großes Bad. Alles ist picobello sauber und kostenfreies WLAN ist in allen Zimmern verfügbar. Das Servicepersonal ist sehr nett und hilfsbereit und bestand darauf, dass das Motorrad in einem Innenraum mit Ledersofa und Kamin geparkt wird. Nur die drei Stufen davor waren etwas „tricky“. Wir benötigten vier kräftige Helfer. Aber am Morgen gab es eine dicke Holzbohle.

Klaipėda | Litauen Hotel AMBERTON Naujojo Sodo 1
LT-92118 Klaipėda

Nach unserem Fährendesaster der ersten Tour haben wir in diesem Hotel mitten in der Nacht noch ein Zimmer gebucht. Das Hotel ist in der Innenstadt nicht zu übersehen, es besteht aus zwei Gebäuden, die zueinander so ausgerichtet sind, dass sie wie ein K aussehen. Das Zimmer war super. Beste Aussicht, bequemes Bett, WLAN, ein sauberes Bad mit allem Zubehör, mehr braucht man nicht. Und bei booking.com bekamen wir das Zimmer zum halben Preis für reichlich 50,– EUR (gut, das war erst um 24:00 Uhr), während man uns bei unserer Ankunft erst mal was von 96,– EUR Zimmerpreis erzählte. Aber wir bekamen natürlich den booking-Preis. Den Frühstücksraum zu finden war nur mit einer zielführenden Linie auf dem Boden und zwei verschiedenen Aufzügen möglich. Etwas verwirrend, aber wenn man den Frühstückssaal dann gefunden hat, steht man vor einem umwerfenden Angebot.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Klaipėda | Litauen Ferienwohnung im Diakonie-Haus Sandora Turgaus gatve 35
LT-91249 Klaipėda
Tel +370 46 390956
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Hier mietet man, bei Bedarf auch nur für eine Nacht, eine kleine Wohnung, mit Küche, Wohn/Schlafraum und Bad. Die Wohnung wird von der Diakonie angeboten und der Mietpreis gilt als Spende, um zum Beispiel eine Suppenküche für die Armen zu unterhalten. Die Wohnung befindet sich am Rande der Altstadt, zentraler geht nicht. Parken kann man im Hof, der mit einem dicken Metalltor abgeschlossenen wird. Hinter dem Haus liegt das zum Restaurant umgebaute Segelschiff „Meridinas“.

Die Unterkunft kann man telefonisch oder per Email reservieren, vermutlich ist eine Kommunikation sogar in Deutsch möglich. Frau Piklaps, die derzeitige Vorsitzende der Diakonie, ist deutschstämmig. Auch ist der Kontakt über das Simon-Dach-Haus möglich, dieses wird von ihrem Sohn geleitet, der ebenso deutsch spricht. Im Simon-Dach-Haus kann man übrigens auch günstig übernachten, leider sind dort keine Parkmöglichkeiten vorhanden. Man sollte rund eine dreiviertel Stunde vor Ankunft anrufen, dann kommt jemand und schließt einem auf. Wir hatten die Möglichkeit, uns lange mit Frau Piklaps über die Geschichte der Ostpreußen in Litauen zu unterhalten. Dies ist wahrlich eine sehr eindrückliche Geschichtsstunde! Fazit: Sehr nette Möglichkeit, mit geschlossener Parkmöglichkeit mitten in Klaipeda zu wohnen.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Klaipėda | Litauen Hotel Lugne (jetzt Bohema)
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Eher nicht zu empfehlen.

Update 2016: Hat vielleicht mittlerweile der Besitzer gewechselt? Das Hotel heißt jetzt Bohema und die Bewertungen sind sehr widersprüchlich. Vielleicht wurden einige Zimmer renoviert und einige noch nicht? Trotzdem hier unsere ursprüngliche Beschreibung, denn auch jetzt noch kann man ähnliche Bewertungen lesen:

Entweder hatten wir das Nur-für-eine-Nacht-Zimmer-direkt-neben-dem-Aufzug. Oder alle Zimmer sind so. Deshalb: Für das gleiche Geld gibt es Besseres!

Einziger Pluspunkt: ein Boxspringbett, bequem, außer zum Sitzen.

Kritikpunkte im Telegrammstil: Bad: Tür lässt sich nicht schließen, die Zimmertür nur mit Gewalt. Schimmel am Fenstersims, nur ein Glas im Zimmer, Regal verstaubt, zwei Lampen von vier kaputt, Neben dem Haus im Hof ein überquellender Müllcontainer, ein Superbild, wenn man zu dem Hotel kommt. Im Flur aus der Wand ragende Stromanschlüsse. Das Frühstück: naja... grauer, fürchterlicher Kaffee aus der Thermoskanne. Als wir kamen, kurz nach neun Uhr, kein Brot mehr (überhaupt nichts Gebackenes), kaum noch Wurst und Käse. Das wurde nach einem Hinweis an der Rezeption dann aufgefüllt. Keine Gläser für die Säfte (man musste Kaffeetassen nehmen), wobei Saft nicht der richtige Ausdruck ist: eher Wasser mit Farbe. Müsli: eine Sorte Schokobobbele. Musik von einem kleinen Küchenradio mit zwei Lautsprechern, das mittels einer abenteuerlichen Elektroverdrahtung Strom bekam.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Kurische Nehrung | Juodkrante | Litauen Hotel Vila Flora Kalno 7a
LT-93102 Juodkrante
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Eine schmucke, traditionelle Holzvilla beherbergt ein angenehmes Hotel. Angeboten werden schöne große Zimmer, aber auch kleinere Zimmer mit Balkon. Fussbodenheizung im Bad. Parkplatz neben dem Haus. Eigentlich ohne WLAN, nur im Zimmer im ersten Stock, direkt über der Rezeption, sowie im Restaurant ist WLAN verfügbar.

Frühstück ist im Zimmerpreis inklusive, aber bei wenig Belegung gibt es dieses nur a la carte, das heisst, es werden dann verschiedene Omeletts und Eierkuchen offeriert. Vielleicht hätte man auch anderes bekommen, aber zwei große mit Bananen gefüllte Pfannkuchen war so sättigend, dass wir uns damit zufrieden gaben. Am Samstag war plötzlich ein Büffet mit Müsli, Wurst und Käse aufgebaut. Die Kellner sind etwas zurückhaltend, aber vermutlich aufgrund ihres jungen Alters eher schüchtern. Sie sprechen auch etwas englisch. Das Restaurant ist hervorragend, die Speisen super präsentiert und dekoriert. Große Klasse! Aber keine typisch litauischen Gerichte.

Palanga | Litauen Vila Levita Smilčiu g. 40
LT-00134 Palanga

Zwölf-Zimmer-Haus in relativ ruhiger Wohngegend, nur am Abend ist auf der Straße etwas Durchgangsverkehr. Der russischstämmige Vermieter spricht gut englisch. Die Zimmer werden ohne Frühstück vermietet. Aber im Zimmer befindet sich ein kleiner Kühlschrank, Gläser, Tassen und löslicher Kaffee. Die Einrichtung besteht aus Möbeln im (nachempfundenen) Empirestil. Mit A/C und Terrasse oder Balkon. Parken im abgeschlossenen Innenhof.

Zum Frühstücken kann man in ein hundert Meter entferntes Hotel gehen und dort für fünf Euro am Frühstücksbuffett teilnehmen. Die Gegend ist gut, fünf Minuten vom Meer entfernt, nicht weit von der Flaniermeile (wer das mag) und ein kleiner Einkaufsladen von der Größe eines Tante-Emma-Ladens befindet sich direkt gegenüber. In der Nachbarschaft ist eigentlich an jedem Wohnhaus ein Schild „Kuomo“ (Zimmer) zu sehen. Wenn man also einfach ein Zimmerchen braucht – es wird sich immer was finden. Auch an der Einfallstraße stehen ständig Vermieter, die ihre Zimmer feilbieten.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Smalininkai | Litauen Privat | Hütte | Erika Liutkeviciene OT Endriusiai
LT-74216 Smalininkai
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Dieses Haus ist in keinem Unterkunftsverzeichnis vertreten.

booking.com | Smalininkai

Diese Unterkunft ähnlich einer Berghütte befindet sich in absoluter Alleinlage direkt am Nemunas (dem Fluss Memel). Das Haus sieht aus wie eine Berghütte in den Alpen. Einfach hinfahren kann man vermutlich nicht, da die Familie berufstätig ist und nicht immer jemand vor Ort ist. Aber Erika ist Lehrerin und spricht auch deutsch.

Sie hat 3 Zimmer mit 2 Betten, 4 Zimmer mit 3 Betten, und ein Zimmer mit 8 Betten. Toilette und Bad sind auf dem Gang. Auf dem Hof sind weitere zwei Häuschen mit Zimmern, jedes mit eigener Toilette und Dusche. Das Wasser im Haus ist Quellwasser – was zum Munterwerden! Internetanschluss ist auch da. Eine Holzterrasse an der Memel kann man zum Draußensitzen nutzen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Saal mit 60 Plätzen (keine Bewirtung), wo man sitzen kann, denn in den Zimmern gibt es nur Betten, sonst nichts.

Mit Absprache gibt es wohl auch die Möglichkeit eines Frühstücks, aber so kurzfristig wie wir dort auftauchten, war das nicht möglich. Den Saal kann man an Wochenenden für Feierlichkeiten nutzen. Im weitläufigen Gelände ist es möglich zu zelten, zu grillen und in der Memel zu angeln.

Wer zum Haus will, muss von der Ortsmitte auf der Straße 1722 nach Westen zum Ortsausgang fahren. Die 1722 ist eine wunderschöne alte Eichenallee. Am Ortsausgangsschild links abbiegen in einen Feldweg. Nach 300 Metern steht man vor den Gebäuden. Hinweisschilder zu diesem Haus haben wir keine gesehen. Es gab nur Schilder die mit „Stopp“ begannen. Unsere Nachfrage ergab, dass die Schilder das Grenzgebiet zu Russland (bzw. der Exklave Kaliningrad) anzeigten, der Fluss Nemunas ist der Grenzfluss. Vermutlich hätten wir uns irgendwo anmelden müssen.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Vilnius | Litauen Bed and Breakfast Bernardinu Bernardinu gatve 5
LT-01124 Vilnius
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Schönes, verwinkeltes Haus in der kleinen Altstadtgasse Bernadinu gatve, die von der ältesten und schönsten Altstadtstraße, der Piliesstraße, abzweigt. Zentraler kann man in der Altstadt nicht wohnen. Man sollte bei der Anfahrt allerdings auf enge Gassen gefasst sein.

Wir hatten ein großes Zimmer unter dem Dach mit Dachfenstern und eigenem Bad. Das Zimmer hatte nicht nur ein großes Bett, sondern auch eine gemütliche Sitzecke. Dieses Zimmer könnte wohl im Sommer etwas warm werden, aber bei aufgestellten Fenstern lässt sich das regulieren. Dafür ist das Dachzimmer sehr schön hell. Die Haustür lässt sich mit einem Code öffnen.

Ein Frühstück lässt sich dazu buchen, es wird zur vereinbarten Zeit vor's Zimmer geliefert. Das Frühstück fällt allerdings, gemessen am Preis, ziemlich spartanisch und mager aus. Wer gewohnt ist, üppig zu frühstücken, sollte sich selbst versorgen. Trotzdem, das Haus ist nicht uncharmant. Parken kann man übrigens im abgeschlossenen Innenhof.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Šiauliai | Litauen Sodyba Girele Domantų kaim. 1A, Meskuiciu sen.
LT-81439 Šiauliai
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Diese Unterkunft liegt einige Kilometer außerhalb von Šiauliai an einer großen Ausfallstraße. Davon aber weit genug entfernt, dass Straßenlärm kein Thema ist. Der Berg der Kreuze ist nicht weit. Insgesamt vier Holzgebäude befinden sich in dem weitläufigen Gelände. Ein Restaurant ist auch vorhanden. Die Zimmer sind klein und das Bett hat etwas geknarzt, aber für einen Doppelzimmerpreis von 30,– EUR kann man nicht meckern. Die Zimmer sind einfach, aber durchaus ausreichend eingerichtet und ziemlich hellhörig. Fenster mit Mückengittern – wichtig.

Die Speisen im Restaurant waren preiswert und gut. Das Frühstück (muss extra bezahlt werden) besteht aus Omelett oder Pfannkuchen und einem warmen Getränk. Im Gelände stehen überall große geschnitzte Figuren und es gibt Spielplätze für Kinder.

Litauen
Liepāja | Lettland Hotel Liva Lielā iela 11
LV-3401 Liepāja

Dies ist ein großes, vierstöckiges Hotel mit 112 Zimmern, sehr zentral am Rosenplatz gelegen. Der Bau stammt aus den 60er Jahren. Die Zimmer sind funktionell ausgestattet. Die Preise sind dem einfachen Standard angepasst (wobei wir nicht wissen, welchen Einfluss unser lettischer Begleiter auf den Preis hatte). Parken kann man entweder direkt vor dem Hotel kostenlos oder hinter dem Hotel in einem abgeschlossenen Innenhof (Kosten 3,– Euro pro Nacht). Das Frühstück ist zwar spartanisch, jedoch im Preis inbegriffen. Gut, dass das Haus einen Lift besitzt.

Die Zimmer zur Straßenseite sind um einiges lauter, was uns aber nicht störte. Schlimmer war: Bei uns herrschte eine Hitze im Zimmer, die kaum auszuhalten war. Eventuell nach einem Zimmer nach hinten hinaus fragen, da die Zimmer zur Straßenseite eine große Glasfront besitzen und sich bei sonnigem Wetter entsprechend aufheizen. Dazu kommt ein großes Vordach unter den Fenstern, das zusätzlich Hitze abstrahlt. Leider gibt es keine Klimaanlage. Auf Anfrage bekamen wir einen wackligen Standventilator. WLAN ist wie in den meisten Hotels kostenfrei verfügbar.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Rīga | Lettland Rija Hotel Rīga VEF Brīvības iela 199c
LV-1039 Rīga

Ein 6-stöckiges Standard-Hotel im renovierten 70er-Jahre-Stil (oder einem hypermodernen Revival der 70er) an einer breiten Straße. Geräumige Zimmer mit einer leise arbeitenden Klimaanlage. Die Zimmer sind mit großen, bequemen Kingsizebetten ausgestattet und WLAN ist inklusive. An der Rezeption steht ein PC und ein Drucker zur freien Verfügung für die Gäste. Auch einen Lift gibt es. Oben auf dem Dach ist ein Grillrestaurant untergebracht. Das Frühstück ließ keine Wünsche offen.

Vielleicht gibt es in den Zimmern im Seitenflügel (Richtung stadtauswärts) gelegentlich Probleme mit der Klimaanlage. Bei unserer Ankunft trafen wir zwei junge Männer leichtbekleidet an den Rezeption. Und einer zischte uns wutentbrannt zu: „Dont sleep in this fucking hotel. The „A/C doesn't work!“ Sie hatten ihr Zimmer im anderen Flügel (rechts der Rezeption wenn man davor steht), auch in den Bewertungen liest man schon mal diesbezügliche Kritiken. Unser Zimmer war jedoch perfekt.

In die Altstadt gelangt man mit einer 15minütigen Busfahrt zum Hauptbahnhof (Zentralstation). Die Haltestelle heißt Rupnica VEF und befindet sich direkt vor dem Hotel. Dieses „VEF“ war früher eine Fabrik, die vor dem II. Weltkrieg Funkgeräte, Telefon-Zentralen und sogar Sportflugzeuge herstellte. Die traditionsreichen Gebäude befinden sich gegenüber. VEF heißt heute einer der bekannten Basketballmannschaften.

Verkehrsanbindung: Haltestelle „Rupnica VEF“ Linien: Bus 1, 14, 16, 21, 40 | Tram: 3, 6 |Trolley 14, 17 (Man muss notfalls ein Ticket bar beim Fahrer zahlen, es kostet dann 2,– EUR statt 1,15 EUR bei Kauf am Narvesen-Kiosk

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Kolka | Lettland Holiday House Ūši Am Ortsausgang, gegenüber der roten Backsteinkirche
LV-3275 Kolk
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Die freundliche Gastgeberin Dženeta Marinska wohnt in einem kleinen Farmhaus, wo sie zwei Zimmer anbietet. Im riesigen Gelände kann gezeltet werden. Der Standard ist einfach, aber gemütlich. Dusche und Toilette sind auf dem Gang und Frühstück und falls gebucht, auch Abendessen kann man in einem Gemeinschaftsraum einnehmen. Wer Ruhe sucht, ist hier genau richtig. Dženeta bietet auch an, für ihre Gäste zu kochen. Nur wer wie wir einfach spontan hereinschneit, für den fällt das Mahl nicht ganz so üppig aus. Allerdings nicht minder lecker und sättigend: Sauerampfersuppe und das dunkle, lettische Brot ist ein Genuss gewesen.

In der Gemeinschaftsküche steht ein Fünfliterbehälter mit Trinkwasser. Aus gutem Grund: Das Wasser aus dem Wasserhahn ist gewöhnungsbedürftig: es ist sehr eisenhaltig (braun) und es riecht schwefelig, sprich wie faule Eier. Wir wussten dies jedoch vorher, weil es in Bewertungen erwähnt wurde. Dženeta erzählte uns, sie würde das Wasser auch trinken, weil sie es gewöhnt wäre. Die Lage des Hauses macht das Schwefelwasser wieder wett: Nur 100 Meter entfernt liegt die Ostsee und wenn man eine kleine Wanderung (etwas mehr als einen Kilometer) unternimmt, steht man am Kap Kolka, der nördlichsten Spitze Lettlands.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Sigulda | Lettland Hotel Pils Pils iela 4b
LV-2150 Sigulda
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Dies ist ein nettes Haus mit zwölf Zimmern, es ist wie ein kleines Schlösschen gebaut. Pils bedeutet übersetzt nämlich Schloss, Bier gibt es im dazugehörigen Café natürlich auch. Das Schlösschen liegt zentral und alles ist gut zu Fuß erreichbar. Wir erhielten das Turmzimmer, das achteckig ist. Das Zimmer hat viele Fenster, aber die mögliche Sonneneinstrahlung macht eine Klimaanlage wieder wett. Laut Website ist in allen Zimmern eine Klimaanlage verfügbar. Im Zimmer steht auch ein Kühlschrank zur Verfügung. Ein großes modernes Bad gehört ebenso dazu.

Im Haus ist WLAN verfügbar und wenn man das Haus verlässt, gibt es Restaurants sowie Einkaufsmöglichkeiten und auch ein Bankomat spuckt in der Nachbarschaft Bargeld aus. Das Frühstück wird im Café Ritter serviert – dieses befindet sich im Erdgeschoss des Hotelgebäudes, es sieht aus, als ob es zum Hotel dazu gehört. Auf der Rückseite öffnet im Sommer ein Freisitz, windgeschützt in einem Zelt. Auch essen kann man im Café, sie bieten eine kleine Speisekarte, aber wir fanden das Preis-Leistungsverhältnis nicht angemessen. Parken ist auf der der Straße abgewandten Seite hinter dem Haus möglich.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Kuldīga | Lettland Hotel Jēkaba sēta Liepājas iela 36
LV-3301 Kuldīga

Das Haus am Rande der Fussgängerzone hat große, angenehme Zimmer mit geräumigen Bädern. Ein kleines Restaurant, das sehr liebevoll angerichtete Speisen serviert, befindet sich im Erdgeschoss. Das Frühstück ist im Zimmerpreis inklusive, ebenso WLAN. Parken kann man hinter dem Haus im Hof. Eigentlich erreicht man den Hof nur von der Parallelstraße aus, hinter dem Hotel, denn auf der Eingangsseite gibt es Fahrverbote und ein Einbahnstraßenschild. Aber die Letten interessiert das nicht. Die Gäste fahren auch von der verbotenen Seite aus rein. Da der ort klein und schnuckelig ist, lässt sich jede Sehenswürdigkeit super zu Fuß erreichen.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Kuldiga | Lettland Hotel Metropole Baznīcas iela 11
LV-3301 Kuldīga

Sehr stilvolles Hotel am Platz. Wir bezogen ein großes, von der Anlage her etwas ungewöhnliches Zimmer – über zwei Etagen im obersten Stockwerk, dem Dachgeschoss. Angenehm großes Bad, Dusche mit einer richtigen Duschabtrennung (nachdem man im Baltikum auch in besseren Unterkünften Duschvorhänge findet, freut man sich über Kleinigkeiten ;-)) Und auch wichtig: unter den Duschwänden läuft kein Wasser ins Bad. Eine Klimaanlage steht zur Verfügung und ebenso ein Lift.

Gute Betten mit französischer Bettdecke. Diese zweietagigen Zimmer sind nur im obersten Geschoss angelegt, die restlichen Zimmer besitzen nur eine Ebene, sind aber alle außergewöhnlich geräumig und stimmig möbliert. Der Zimmerpreis versteht sich inklusive Frühstück, das man bei sonnigem Wetter auf der schönen, der Straße abgewandten Restaurantterrasse einnehmen kann. Das Parken für ein Motorrad ist in einem Durchgang mit Holztor möglich (Koffer vorher runter!), ansonsten entweder öffentlich vor oder abgeschlossen hinter dem Hotel.

Estland
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Kallaste (Peipussee) | Estland Gasthaus Anna Võidu 57
EST-60104 Kallaste
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Ein sehr einfaches Gasthaus am Peipussee, mit vier Zimmern. Die Wirtin spricht außer russisch, ihrer Muttersprache, auch etwas deutsch. Für die Kommunikation reicht es. Die minimalistische Zimmereinrichtung besteht beim Doppelzimmer aus zwei Betten. Die Gemeinschaftstoilette und das Gemeinschaftsbad befinden sich auf dem Gang. Luxus darf man keinen erwarten. Es gibt einen Gemeinschaftswohnraum mit Fernseher. Das bunte Sofa ist nicht zum Sitzen, sondern zum Versinken geeignet. In der Nacht herrscht absolute Ruhe, hier zwitschern nur die Vögel. Nicht unbedingt die erste Wahl, keine Unterkunft für mehrere Tage, aber für eine Nacht gehts. Andere Unterkünfte sind besser bewertet. Eine andere Unterkunft (Willipu) hatte nichts frei und Nina Kordon wollten nur noch Familienzimmer vermieten.

„Was gibt es denn zu essen?“ fragten wir Anna. Na, was ihr wollt! Große Würste, kleine Würste, Kartoffeln, Salat ... Soljanka auch. Vor dem Haus stehen vier kleine Bänke mit zwei Tischen. Wenn das Wetter es zulässt, kann man draußen essen sowie frühstücken. Bis 20 Uhr ist die Gastgeberin Anna im Haus, danach schließt sie die Gaststube ab. Das Motorrad steht hinter einem Hoftor mit nettem Bulldogschild. Sicher gibt es komfortablere Unterkünfte in der Region (jedoch nicht sehr viele), aber diese sind dann auch wesentlich teurer. Von Vorteil ist ein Zelt in dieser Region.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Vergi | Lahemaa-NP | Estland Guesthouse Vergi Reelingu
EST-45501 Vergi
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Neugebautes Guesthaus in traditionellem Landhaus-Stil, es besteht aus Erdgeschoss und Dachgeschoss und ist sehr geschmackvoll eingerichtet. Leider ein Betonhaus, das schön aussieht und geschmackvoll eingerichtet ist, jedoch sich unter bestimmten Umständen als etwas anstrengend entpuppt – dazu weiter unten Näheres. Die Zimmer befinden sich im ersten Stock unter dem Dach. Im Erdgeschoss kann man das Frühstück einnehmen. Hier befinden sich auch die Wohnräume der Gastgeberin. Großer geschotterter Parkplatz vor dem Haus und hinter dem Haus eine gemütliche Sommerterrasse. Die sehr sauberen Zimmer verfügen über großzügige Gemeinschaftsbäder, jeweils eines für drei Zimmer. Das bequeme Bett ist ein Boxspringbett.

Das Frühstück empfanden wir mit 10,– Euro pro Person als zu teuer. Es gibt einen Kaffeeautomaten (Kaffee für 1,– Euro), einen Süssigkeitenautomat und eine Eistruhe. Ein Restaurant, das einzige, das man zu Fuss in dieser Gegend leicht erreichen kann, ist 800 Meter entfernt. Es ist das Restaurant im kleinen Hafen von Vergi. Und im drei Kilometer entfernten Nachbarort Altja serviert das Restaurant Altja Körts in einem fensterlosen Blockhaus traditionelle lettische Küche – das sollte man unbedingt ausprobieren!

Ein kleiner TV steht im Zimmer und ein großer in der Lounge im ersten Stock, aber keine Ahnung, welche Sender empfangen werden. In den Zimmern und dem Loungebereich war es im Juli unerträglich heiß (30 Grad und aufwärts), keine Mückengitter an den Fenstern, deshalb kaum zu öffnen. Die Vermietern erzählte uns jedoch, dass sie diese Woche Fenstergaze kaufen und installieren möchte – also Abhilfe scheint in Sicht. Trotzdem: im holzverkleideten Betonhaus ist es im Sommer nicht auszuhalten! (Klimaanlage gibt es leider nicht.) Und das ist wie in privaten Haushalten: Die Schuhe sollen bitte unten nach der Eingangstür ausgezogen werden, man geht strumpfsockig in den oberen Stock.

Vösu | Estland Guesthouse Rannaliiv Aia 5
EST-45501 Vösu

Eine gute, ehrliche Pension mit günstigen Preisen und junger Besatzung. Älterer Steinbau, der sich nicht so aufheizt wie das Gästehaus in Vergi. Die Zimmer haben meist einen kleinen Balkon. Ein großer Konferenzraum ist vorhanden, den wir zum abendlichen Sitzen nutzen durften. Das Frühstück kostet sechs Euro.

Das Bad hat ein wenig türkisches Flair: die Hälfte ist mit Duschvorhang abtrennbar, dann hat man allerdings eine Dusche mit Klo, denn das Klo befindet sich auch hinter dem Duschvorhang. Aber kein Beinbruch, es gibt schlimmeres. Das Zimmer ist preislich in Ordnung, gerne wieder. Eine Sauna wird bei Bedarf eingeheizt. Restaurants befinden sich in der Umgebung, man sollte beim Essengehen jedoch auf die Uhrzeit achten, abends schließen die Lokale relativ früh. Bestimmt ist dies von der Saison und von der Besucherzahl abhängig.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Tallinn | Estland Hotel Ülemiste Lennujaama Tee 2
EST-11101 Tallinn
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Booking.com listet für Tallinn mehr als 600 Unterkunftsmöglichkeiten auf. Da sollte doch was zu finden sein. Trotzdem kann die Suche anstrengend werden, denn Tallinn besitzt ein anderes Preisniveau als das restliche Estland. Bucht man nicht tage-/wochenlang vor, bekommt man nicht immer das Wunschzimmer, das lage- und preismäßig passt und einen sicheren Parkplatz besitzt. Wir mussten darum ausweichen in ein riesiges Flughafenhotel. Der Flughafen ist 600 Meter entfernt. Die paar Flieger waren lautstärkemäßig kein Problem. Die Zimmer sind großzügig, es gibt bequeme Betten, Schreibtisch, Fernseher, genügend Steckdosen, Sitzgelegenheiten. Bad mit Fussbodenheizung, aber Duschvorhang, zumindestens in unserem Zimmer. WLAN ist wie in vielen Hotels selbstverständlich.

Absolut unschlagbar: das Frühstück! Das reicht für den ganzen Tag! Die Klimaanlage im Zimmer ist angesichts der vollverglasten Frontseite von Vorteil. Vor dem Hotel befindet sich ein großer kameraüberwachter, teilweise sogar überdachter Parkplatz. Ein großes gleichnamiges, nach dem Stadtteil Ülemiste benanntes Einkaufscenter befindet sich direkt daneben. Dort gibt es alles, was man braucht: einen riesigen Supermarkt für die Selbstverpflegung (die Salatbar zur Selbstbedienung ist unübertrefflich!) und alle möglichen Shops in den Branchen Foto, Sport, Schuhe, Kleidung – falls man also irgendein Teil ersetzen muss, hier wird man fündig.

Vom Hotel aus gelangt man mit dem Bus in fünf Minuten an den Rand der Altstadt. Die Fahrt kostet einfach zwei Euro pro Person.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Kuressare | Insel Saaremaa | Estland Repo Hotell Vallimaa 1a
EST-93812 Kuressaare

Kleines familiengeführtes Hotel in einer ruhigen Wohngegend von Kuressaare, aber nur einen Katzensprung entfernt vom Ortszentrum. Der Hotelinhaber spricht deutsch, ist sehr hilfreich und gibt Tips für Ausflüge oder Einkaufsmöglichkeiten. Seine Frau versteht Deutsch, spricht aber eher englisch.

Die Zimmer sind unterschiedlich. Wir hatten die Möglichkeit, zum gleichen Preis quasi ein Appartement zu beziehen. Man sollte nach Zimmer 1 fragen, das einen seperaten Eingang besitzt. Das ist im Prinzip ein Appartement, unten ein Wohnzimmer, oben (über eine Wendeltreppe) erreichbar liegt Schlafzimmer und Bad. Im Wohnzimmer ist auch ein Kühlschrank und Küchentheke untergebracht. Zwar kann man mangels Herd nicht kochen, aber Teller, Besteck, Tassen, Gläser und Kühlschrank sind ja schon mal ein Anfang. Zimmer und Appartement kosten das Gleiche, obwohl das Appartement größer ist.

Ein Motorrad kann man direkt vor dem separaten Eingang parken. WLAN ist in diesem Anbau langsam, aber vorhanden. Im Hauptgebäude, bei der Rezeption und dem Frühstückszimmer, ist der Empfang aber top. Restaurants gibt es in der Stadt in hinreichender Anzahl, auch die Bischofsburg ist gut erreichbar. In der Nähe dort empfiehlt sich der Kuursaal, in dem ein gehobenes, aber preislich nicht abgehobenes Restaurant in einem schönen alten Gebäude betrieben wird. In der Altstadt gibt es einen "Konzum", andere Supermärkte findet man an der Peripherie.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Lilaste | Lettland Hotel Porto Resort Medzābaki 2
LV-2163 Lilaste
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Schönes reetgedecktes Hotel direkt am See, mit Zugang zum Baden. (Klasse: ein Gutankommerbad statt einem Gutankommerbier!) Riga ist etwa zwanzig Kilometer entfernt.

Das große Haus findet sich unweit der Fernverkehrsstraße A1, an die Rückseite grenzt der Lilaste See. Bei einem Zimmer mit Seeblick ist die Straße geräuschmäßig überhaupt kein Thema.

Es gibt Zimmer in verschiedenen Größen, wir hatten ein sehr nettes mit Seeblick. Die Möbel waren teilweise Antiquitäten, z.B. ein wunderschöner, alter Holzschrank. Ein Restaurant mit Außenterrasse zum See befindet sich im Haus. Videoüberwachter Parkplatz. WLAN in den Zimmern. Absolut empfehlenswert für einen Aufenthalt entweder auf der Durchreise oder für länger, wenn man nichts dagegen hat, immer fahren zu müssen. Denn es ist halt doch mitten in der Pampa.

Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de
Roja | Lettland Hotel Roja Jūras iela 6
LV-3264 Roja
Unterkunft: Tipps für die Baltikum-Motorradtour bei www.bikerdream.de

Kleines Hotel an der Küste Kurlands. Bis zum Ostseestrand sind es nur wenige Meter. Die Zimmer im Haus sind soweit in Ordnung. Es gibt auch noch welche in Nebengebäuden, die keine eigenen Bäder, sondern Gemeinschaftsbäder besitzen. Diese Zimmer sind dann auch preiswerter. Falls man Geniusbucher bei Booking.com ist, sollte man online buchen, da man 10% Rabatt erhält. Das Frühstück gibt es im Restaurant nebenan, aber der Weg dorthin ist nur zehn Meter lang. Die Drehknäufe an den Zimmertüren sind etwas tricky – man hat sie ständig lose in der Hand! Scheinbar stört das aber niemanden, denn auch in den Booking.com-Bewertungen steht dies schon vorwurfsvoll. Das sollte einen aber nicht abhalten ... Das Frühstück ist reichhaltig, auch das Abendessen im Restaurant ist gut, einschließlich stimmungsvoller Musik.

Litauen: Die litauische Küche ist rustikal, schmackhaft und teilweise ungewohnt für westeuropäische Gaumen. Zwei Gerichte sind so ziemlich zu Nationalgerichten avanciert: Eines nennt sich Cepelinai und das zweite ist Šaltibarščiai.

Cepelinai bestehen aus Kartoffelteig - www.bikerdream.de

Cepelinai bestehen aus Kartoffelteig und wer Thüringer Klöße (also rohe Klöße) kennt, weiß wie die litauischen Luftschiffe schmecken, nämlich sehr, sehr lecker! Sie sind geformt wie Zeppeline (der Name sagt es schon) und kommen mit einer Überraschung daher: entweder sind sie mit Schweinehackfleisch gefüllt oder auch mit Quark. Gewürzt werden sie mit etwas Knoblauch sowie Minze und das ganze mit einer Sauerrahmsoße mit Speckwürfeln serviert.

Die Litauer haben einige Kartoffelgerichte auf ihren Speisekarten stehen. Scherzhaft behaupten sie, die Knolle sei der einzige Bodenschatz ihres Landes. Die Knollen kamen erst relativ spät, im 18. Jahrhundert, nach Litauen. Sie haben schnell die Küchen erobert, heute sind Kartoffeln quasi das zweite Brot der Litauer. Oft findet man auch Bulviniai auf der Speisekarte – das sind Kartoffelpuffer.

Šaltibarščiai (sprich: Schaltibarschtschäi) muss man probieren, unbedingt! sagt www.bikerdream.de

Šaltibarščiai (sprich: Schaltibarschtschäi) ist eine kalte Suppe aus Kefir oder saurer Sahne mit Roter Beete, Ei und Gurke. Dazu werden Kartoffeln gereicht, die auf einem extra Teller serviert werden. Wehe, wer sie Borschtsch nennt – dies ist zwar auch eine Rote-Beete-Suppe, jedoch wird sie ganz anders zubereitet und hat andere Zutaten. Ein litauisches Gericht zu einem russischen zu machen – das hört man gar nicht gern. Man ist anfangs etwas skeptisch. Eine kalte Suppe? In Verbindung mit den heißen Kartoffeln ist diese Suppe jedoch eine Köstlichkeit! Zumal sie im Sommer eine herrliche Erfrischung darstellt.

Frühstück in Litauen - www.bikerdream.de

Das Frühstück unterscheidet sich in kleinen Unterkünften meist etwas von den Frühstücksangeboten aus westeuropäischen Ländern. Oft werden dann ausschließlich verschiedene Pfannkuchen und Omeletts sowie Kaffee und Tee zum Frühstück angeboten. Sobald allerdings genügend Gäste im Haus sind und sich ein Frühstücksbufett lohnt, wird auch das aufgebaut und dann unterscheidet sich die Auswahl nicht von dem Gewohnten in Westeuropa. Es fällt nur auf, dass dann auch ein paar ungewohnt herzhafte Speisen wie Fisch, Fischsalat und Sardinen das Frühstücksbufett bereichern.

Cepelinai bestehen aus Kartoffelteig - www.bikerdream.de

In Restaurants gibt es oft Speisekarten in zwei Sprachen. Allerdings sollte man sich nicht auf die englische Übersetzung verlassen, da dies oft die nationale Gerichte verschleiert und nicht mit dem typischen und richtigen Namen benennt. Lieber versucht man die unterschiedlichen Gerichte an den einheimischen Namen zu erkennen.

In einfachen Restaurants – die sich dann Kantinen nennen, valgykla – holt sich jeder Gast die Speisekarte selbst am Thresen, wo er auch bestellt. Das Essen wird dann gebracht, das Zahlen erledigt man jedoch wieder am Thresen. Im Übrigen wird bei dieser „Fastselbstbedienung” kein Trinkgeld erwartet.

Bier im Baltikum, hier das estnische Saku - www.bikerdream.de

Das Leitungswasser sollte man nicht trinken, es gibt genügend Getränke in den bis spätabends geöffneten Läden zu kaufen. Bier (alus) wird wegen seiner Farbe passend zur Region auch „flüssiger Bernstein” genannt und ist das beliebteste alkoholische Getränk. Es werden mehr als 200 Sorten Bier gebraut. Vor allem im Norden Litauens sind sehr viele Brauereien angesiedelt. Am bekanntesten ist die Stadt Birzai für seine vielen kleinen Brauereien. Fast könnte man vermuten, dass auch der Name der Stadt einen Bezug zum goldenen Saft hat.

Achtung: In allen drei baltischen Ländern darf auf öffentlichen Plätzen kein Alkohol getrunken werden, Straßencafés sind von dieser Regelung ausgenommen. Gerade Jugendliche halten sich zwar nicht immer dran, jedoch muss man bei Zuwiderhandlung mit einer Geldbuße rechnen. Und wer hat schon Lust, sich mit ausländischen Behörden anzulegen? Die im Übrigen immer noch den aus Sowjetzeiten gewohnten, barschen Schrittmarsch-Ton an sich haben. Widerstand und Aufstand ist zwecklos, wenn nicht sogar kontraproduktiv.

Starkes Bier im Baltikum, hier mit 6,7 % Alkoholgehalt! - www.bikerdream.de

Biersorten gibt es (in allen drei baltischen Staaten) ohne Ende. Sehr schmackhafte Biere übrigens. Aber Vorsicht: Einige haben eine sehr hohen Alkoholgehalt. Auch die verschiedenen Cider (oder Cidre, wie die Franzosen sagen) sind eine willkommene Erfrischung. Apfel-Cider kennt man, weniger jedoch die aus Birnen und anderen Früchten hergestellten Cider. Hinter dem süffigen Geschmackserlebnis verstecken sich 4,5% Alkoholgehalt, damit sollte man rechnen.

Der Alkoholverkauf wird reglementiert. In großen Supermärkten werden die Alkoholregale abends ab 22:00 Uhr mit Sperrbändern vom restlichen Markt abgeriegelt. Dann ist kein Alkoholkauf mehr möglich. In kleineren Märkten ist der Erwerb von Spirituosen oft nur an Theke nahe der Kasse möglich. Nur ist das gelegentlich etwas anstrengend, weil man nicht lesen kann, was in den zwei Meter entfernten Regalen auf den Flaschen steht.

In Tallinn floriert der Alkoholhandel mit den Finnen. In Hafennähe der Fährlinien Tallinn – Helsinki finden sich deswegen große Läden mit sinnigen Namen wie Super Alko. Für die finnische Kundschaft, die mit der Fähre ankommt, im Duty-Free schon kräftig vorgeglüht hat und dann beim Verlassen der Stadt palettenweise den in Estland wesentlich günstigeren Alkohol einkauft. Butterfahrten für Drehmomente. Man sagt, ein Finne sei erst dann besoffen, wenn er flach auf dem Boden läge und sich festhalten müsste.

Lettland: Grundnahrungsmittel sind Fisch und Fleisch, besonders Speck, verschiedene Getreide, Gemüse, Beeren und Milchprodukte. Auch in Lettland gibt es unterschiedliche Restaurantklassen.

Die lettische Küche ist nichts für Kalorienzähler. Gekocht wird mit viel Butter, Schmalz, Speck und Sahne. Würste, Steaks, riesige Schaschliks, Sauerkraut, aufgespießte, frittierte Kartoffelscheiben, Kuchen, Honig und diverse Getränke. Auch Fisch wird oft in Lettland gegessen, wie etwa Lachs, Hering, Hecht, Forelle oder Aal.

Die lettische Küche ist nichts für Kalorienzähler.

Auf dem Kunsthandwerkermarkt in Rīga kann man die versammelte Kulinarik der Letten bestaunen: unter anderem simmern einer überdimensionierten, schmiedeeisernen Pfanne gekochte Schweineohren und Schweineschnauzen vor sich hin. Sie sind ein traditionelles und äußerst beliebtes Gericht, dazu gibt es Sauerkraut und Gerste. Hoffentlich sind die Schweineschnauzen gründlich rasiert und abgeflammt – sonst piekst es im Mund! Angesichts dieses gehaltvollen Essens ist es echt verwunderlich, dass so gut wie keine molligen Menschen zu sehen sind. Und das gilt nicht nur für Lettland, sondern auch für Litauen.

Eine weitere lettische Spezialität ist geräucherte Wurst. Zudem würzen Letten besonders gern mit Dill und Kümmel. Letzteres ist ein unverzichtbares Gewürz beim typisch lettischem Schwarzbrot mit einer halbzentimeterdicken schwarzen Kruste. Dieses Brot wird mit einer gehörigen Portion Malz gebacken und besitzt dadurch eine fast schwarze Farbe. Dazu noch den berühmten lettischen Kümmelkäse und der Tag ist gerettet! Die Letten sind begeisterte Beeren- und Pilzsammler, was sich im Angebot auf den Märkten niederschlägt sowie in den Gerichten.

Wolf in Valbona - www.bikerdream.de

Beliebte Gerichte sind Kartoffeln mit Quark und Heringen und eine Sauerampfersuppe. Dieser herzhafte Eintopf, dazu das schmackhafte dunkle Brot der Letten – ein Genuss! Typisch sind auch Graue Erbsen mit Speck. Wir haben sie auf dem Kunsthandwerkermarkt gekostet: braun wie Kastanien, so groß wie ausgewachsene Erbsen, innen mehlig wie Kartoffeln, der Geschmack und die Konsistenz erinnert an Maronen. Schon eigenartig: diese braunen Dinger nennen die Letten „graue Erbsen” und vor allem beim Weihnachtsfest sind die „grauen Erbsen”, serviert mit Speck, ein Muss auf jedem Tisch.

Auch in lettischen Regionen werden zum Frühstück gerne statt dem normalen Brötchen-Frühstück gefüllte Pfannkuchen serviert. Beim ersten Mal ungewohnt, aber durch die Füllung sattmachend und sehr lecker. Wer in seiner Unterkunft das Angebot bekommt (egal in welchem Land), dass die Gastgeberin für die Gäste kocht – unbedingt annehmen! Es gibt keine bessere Gelegenheit, um lettische Hausmannskost zu probieren!

In Lettland gibt es einfache Restaurants – die sich dann hier Kafejnīca nennen – da holt sich jeder Gast sein Essen selbst am Thresen. Bei dieser „Fastselbstbedienung” räumt man jedoch den Tisch nicht selbst ab und bringt auch das Geschirr nicht selbst weg. Hier kann man preiswert und nicht unbedingt schlechter als in normalen Restaurants essen. In Rīga sollte man sich die Restaurants und die Speisekarten sowieso genauer anschauen, da gibt es einige, die sich ausschließlich an zahlungskräftige Touristen richten und sogar Schlepper – oder wie wir sie nennen: Reinschmeißer – beschäftigen. Eine andere Art von Kneipe heißen krogs. Das sind dann urige, gemütliche Kneipen, die einige einfache Gerichte auf der Karte stehen haben. Ein krogs findet man zum Beispiel im Ethnografischen Museum am Stadtrand von Rīga.

Bei den lettischen Getränken rangiert Kaffee auf jeden Fall auf einem der oberen Plätze. Bei den russischstämmigen Einwohnern ist natürlich auch Tee (cay) sehr beliebt. Die örtlichen Brauereien produzieren ein Bier, dass höchsten Ansprüchen genügt. Aus den Birken in den Torfwäldern wird vielerorts Birkensaft gezapft, der als Nationalgetränk gilt. Kwas, eher ein russisches Getränk, findet man auch in jedem Markt. Es ist ein schmackhaftes, aus Roggen mit Sauerteig vergorenes Getränk. Es schmeckt ein wenig wie Malzbier, allerdings wie ein verdünntes, Kwas ist nicht so kräftig im Geschmack.

Ein weiteres typisch lettisches Getränk ist der „Schwarze Balsam”, ein Kräuterlikör. Der Rīgaer Apotheker Abraham Kunze hatte den Balsam Mitte des 18. Jahrhunderts unter anderem aus Wermut, Muskat und Heidelbeeren gemischt. Er enthält 45% Alkohol. Viele Letten bezeichnen ihn pur als ungenießbar. Und da haben sie Recht, denn das Original schmeckt pur nicht wirklich gut, es ist sehr bitter. Die Letten verdünnen den Schnaps gern. Und zwar mit Schnaps, vorzugsweise Wodka (ja, sie nennen es “verdünnen”). Oder mit Cola. Die Variante „Heidelbeer” (Etikett mit violettem Einschlag) mundet allerdings auch pur ganz gut.

Die Schokolade aus der 1870 gegründeten Süßwarenfabrik Laima in Rīga ist eine Legende und jeder, der nach Lettland fährt, wird wohl auf jeden Fall drei Dinge kosten: das dunkle, malzige Brot, den Kräuterlikör „Rīgaer Balsam” sowie eben diese Laima-Schokolade.

Estland: Die estnische Küche ist einfach und von der estnischen Geschichte und den Lebensgewohnheiten der Bevölkerung in der Vergangenheit geprägt. Gegessen wurde, was das Land und die Jahreszeit hergab. Ein deutscher Hauslehrer, der in der ersten Hälfte des achzehnten Jahrhundert nach Estland kam, beschrieb das Essen dort so:

Pilze sind einer der Bodenschätze im Baltikum.

Zitat: "Im Sommer Milch und Butter, die Milch meistens als Sauermilch oder Quark. Im Winter Sauerkraut, Rüben, Mohrrüben, Grützensuppe und Suppen, in denen Klößchen aus Blut schwimmen, Salzheringe und andere Fische, insbesondere gesalzene Strömlinge. Von Linsenfrüchten isst man Erbsen, Bohnen, Linsen. Das Hauptgericht ist aber das Roggenbrot, sättigend, stärkend, nahrhaft und gesund. Ein solches Brot und dazu Milch oder Bier bilden oft die ganze Mahlzeit. Sie mögen gesalzenen oder getrockneten Fisch, der auf Feuer gebraten wird, sie mögen aber auch frischen Fisch. Fischvorräte reichen für mehrere Monate. Ergänzt werden sie durch Wild, Waldvögel, Beeren und Pilze." Zitatende.

Die Esten würzen recht sparsam, das fällt schon mal auf. Allerdings gelingt es auch nicht oft, ein Lokal mit einem typisch estnischen Speisenangebot zu finden. Die meisten bieten international-einheitliche Küche an. Ein Leckerbissen stellt das dunkle Roggenbrot dar. Das lieben die Esten wie die Letten. Und wir auch!

Bier in Litauen - dazu Brotwürfel - www.bikerdream.de

In den richtig großen Supermärkten findet man Körbe, so groß wie Sessel, sie enthalten geröstete Brotwürfel. Küüslauguleivad heißen die Dinger – was für ein Zungenbrecher! Wir kennen sie schon von der letzten Tour und aus Litauen. In kleinen Läden sind sie auch fertig abgepackt in kleinen Plastikdosen zu kaufen. Sie werden mit Knoblauchöl geröstet und gerne zum Bier gereicht. Der Knoblauchdunst sollte jedoch bei anschließend geplanten Aktivitäten eingerechnet werden und vorsichtshalber sollten die Würfelchen nur von Personen mit intaktem Gebiss gegessen werden. Letztes Jahr hatte ich sie deswegen an Jochen weitergereicht. Perfekt für Menschen mit lädierten Zähnen geeignet und wirklich lecker sind die mit Schokolade überzogenen Quarkriegel namens „Kohuke“. Eine Spezialität Estlands. Im Kühlregal finden sich viele Geschmacksrichtungen. Es empfiehlt sich, sie direkt nach der Kasse zu verzehren. Nach dem Transport im Tankrucksack müsste man die weichen Dinger löffeln.