Motorradtouren Marokko Tourinfos Essen & Schlafen

Essen & Schlafen

Es ist nicht schwer, spontan eine Unterkunft zu finden. Zwar gibt es Gegenden, in denen Hotels und Pensionen eher Mangelware oder nicht empfehlenswert sind, aber das ist nie hinderlich. Wir hatten vorher recherchiert und wußten in etwa, wo wir suchen konnten oder wo es sinnlos gewesen wäre. (Alle Adressen folgen im Anschluss.)

Kein einziges der Hotelzimmer war vorgebucht. Wir sind zu Ostern unterwegs gewesen, landeten am Ostermontag abends in Tanger und trieben uns in den kommenden drei Wochen in marokkanischen, Mittelklasse-Hotels herum.

Die Osterferien sind in Marokko absolute Hochsaison, in denen Hotelzimmer schon mal knapp werden können. In der Hochsaison werden natürlich auch die Hochsaisonpreise verlangt. Trotzdem fanden wir fast immer auf Anhieb freie Zimmer.

Unterkunft in Merzouga

Ob wir auch die Hochsaison-Preise bezahlten, können wir nicht sagen, da in den Hotels keinerlei Preisinformationen aushängen. Die Zimmerknappheit zu Ostern bezieht sich wohl mehr auf die Pauschaltouristenhotels. Wir als Individualtouristen hatten keinerlei Probleme, selbst nicht, wenn wir gleich drei oder vier Zimmer auf einen Schlag belegen wollten. Die Zimmer sollte man sich immer anschauen. Der Preis ist fast immer noch verhandelbar!

Der Standard in den Hotels ist häufig abweichend von internationalen Standards. Selbst in netten, liebevoll eingerichteten Unterkünften denkt man schon mal: „Mein Gott, können die diesen Glastisch nicht ab und zu mal putzen?“ Häufig sind es Kleinigkeiten, die uns belustigen oder auch nerven. In Tinerhir war das Hotel ganz in Ordnung und auch mit der Sauberkeit gab's kein Problem – nur wenn man am Waschbecken stand, musste man entweder nichts gegen nasse Füsse oder wasserdichte Schuhe haben: Der Waschbeckenabfluss war nicht mit dem Rohr verschraubt, sodass alles munter unten heraus auf die Füsse plätscherte.

Bad in Tetouan

Ganz am Anfang der Tour hatten wir in Tetouan, als wir wegen des fortgeschrittenem Abends keine Lust hatten weiterzusuchen, ein Zimmer für eine Nacht, in dem wir keinesfalls länger als eine Nacht hätten bleiben wollen. Das war das grauenhafteste Bad der ganzen Tour. Aber gottseidank mussten wir nie nette Tierchen wie Kakerlaken, Wanzen oder ähnliches erleben.

Die Bettwäsche ist wie meist in südlichen Ländern: Oft gibt's einen Haufen schwere Decken, in ein Laken eingeschlagen. Allerdings waren wir nicht immer sicher, ob das Bett wirklich frisch bezogen war, speziell einmal hatten wir da so unsere Bedenken. Weswegen wir für solche Fälle immer Seidenschlafsäcke mitführen.

Immer war in den Bädern eine ganz normale Toilette, während man im öffentlichen Bereich und in ganz einfachen Unterkünften schon mal auf ein Stehklo trifft. Die Duschen in den Bädern sind nur selten durch eine Duschkabine oder einen Vorhang vom restlichen Bad getrennt. Das kennt man von anderen südlichen Ländern. Überschwemmung inclusive.

Bewacht in Fes

Garagen findet man in den Unterkünften nur selten vor. In seltenen Fällen gibt es eine kleine Tiefgarage, manchmal auch nur solche, in die Zweiräder passen, aber keine Autos. In den Medinas muss man das Fahrzeug ohnehin außerhalb abstellen und da ist der rund um die Uhr bewachte Parkplatz das Mittel der Wahl. Ein kompletter Tag kostet in Fes zwanzig Dirham pro Motorrad. In Chefchaouen befindet sich am Hotel ein Parkplatz, der zum Hotel gehört. Hier war immer ein Bediensteter anwesend und bekam bei der Abreise ein Trinkgeld.

Das Mopped stand anderswo über Nacht meist neben dem Haus, hinter dem Haus, wo auch immer. Wir haben es abgeschlossen und die Alarmanlage scharf gemacht. Bei kurzer Abwesenheit in der Stadt kann man auch mit einem Marokkaner, der sowieso nichts besseres zu tun hat, vereinbaren, dass er das Zweirad während des Stadtbummels oder Einkaufs bewacht.

Hier gilt wie bei allen Dienstleistungen: den Lohn dafür immer vorher vereinbaren! In Fes bezahlten wir pro Tag (24 Stunden) 20 DH pro Mopped. Ansonsten sind für das Parken oder für den Gepäckträger (in die MEdina gibt es solche mit Karren, die die Koffer reinschieben) 5 DH üblich. Das gleiche gilt für den Zimmerservice (pro Tag).

Den Satz „Gib, was Du geben willst.“ kann man vergessen – man wird immer zu wenig zahlen und es wird ein nerviges Ende geben!

Die Preise für die Zimmer lagen in der Regel ab 220,– DH aufwärts (Ü/F für 2 Personen). Das Zimmer in der Auberge auf dem Tizi-n-test kostete zum Beispiel 420,– DH für 2 Personen mit Halbpension.

In jedem Hotel muss man einen ausführlichen Anmeldebogen ausfüllen. Wenn auch sonst alles sehr chaotisch abläuft, aber diesen Zettel konnten wir am Ende der Tour blind ausfüllen. Wahnsinn, was die jedesmal alles wissen wollen: Name, Passnummer, Staatsangehörigkeit, Beruf, Grund der Reise, Ort, wo man hinfährt, Ort, wo man herkommt.

Empfehlenswerte Übernachtungsadressen
Hotel Parador in Chefchaouen
Chefchaouen | Rifgebirge Hotel Parador**** Place El Makhzin B.P : 3
Chefchaouen
Hotel Parador in Chefchaouen

Das Hotel Parador ist am Eingang zur Medina und in der Nähe der Kasbah zu finden. In der Stadt sind Hinweisschilder auf das Hotel angebracht. Es wird von Geschäftsreisenden ebenso wie von Gruppen frequentiert. Die Zimmer sind sauber, die Betten in Ordnung. Es gibt eine große Terrasse, wo man mit Blick auf die Gipfel des Rifgebirges die Sonne oder einen Kaffee genießen kann. Oder ein Bier, denn drinnen an der Bar wird auch Alkohol ausgeschenkt. Der Pool war im April/Mai noch nicht wassergefüllt. WiFi ist im Restaurant, in der Lobby und der Terrasse nutzbar.

Parken kann man vor dem Hotel, wo tagsüber ein uniformierter Angestellter nach dem Rechten schaut. Ob er es auch nachts tut, ist uns nicht bekannt. Am Rand des Parkplatzes lungern meist in Djellabas gekleidete Herren herum, die sich als Führer anbieten. Dieses Angebot kann man annehmen – muss man aber nicht.

Hatica vom Riad Baba ist eine sehr freundliche Gastgeberin
Fes | Mittlerer Atlas Riad Baba N°16, Arset Bennis.
El Hamiya
Hatica vom Riad Baba ist eine sehr freundliche Gastgeberin – ihr Frühstück ist unübertroffen!

Das Riad Baba ist ein prachtvolles Stadthaus mit erst kürzlich hübsch renovierten Zimmern. Hatica ist eine liebe Gastgeberin, die hervorragend englisch spricht und ein sehr schmackhaftes Frühstück mit selbstgemachten Suppen und schmalzgebackene Kringel serviert. Die Zimmer sind geräumig, mit TV, stilvoll eingerichtet und haben Fenster zum lichten Innenhof. WLAN ist auch inclusive.

Die Gasse ist nur zwei Abzweigungen vom Medina-Eingang entfernt und mit ein bißchen Rangieren schafft man es, das Motorrad bis fast zur Haustür zu fahren, um das Gepäck abzuladen. Aber danach heißt es: Rückwärts wieder raus! Direkt an der Eingangsgasse befindet sich ein kleiner Parkstreifen, auf dem ca. 20 Zweiräder Platz finden. Der Platz ist bewacht und diese Dienstleistung wird mit 20 DH pro Motorrad am Tag honoriert.

Tinerhir | Hoher Atlas Hotel La Kasbah N°69 Bd. Med V
El Hamiya
Tinerhir

Das Hotel "La Kasbah" liegt rechterhand am Anfang der Ortes (von Erfoud kommend Richtung Quarzazate, kurz nach dem Abzweig zur Todra-Schlucht). Wenn man durch das große Tor in den Innenhof fährt, kann man im Innenbereich bequem und sicher parken. Die Zimmer sind über Galerien erreichbar (siehe Foto). Die Zimmer sind mit Buntglasfenstern ausgestattet, wodurch sich im Sommer das Zimmer nicht so aufheizt, aber dadurch ist es auch relativ duster. WiFi im Restaurant ist für jedermann frei.

Im Haus gibt es ein Restaurant, das die typische marokkanische Küche bietet. Tajine, Couscous, Brochette, Salad marrocain, das übliche halt, nichts besonderes, aber in Ordnung. Halbpension kann, muss aber nicht. Kein Alkoholausschank, aber der Wirt hat nichts dagegen, wenn man mitgebrachten Wein zum Essen trinkt. Das Restaurant hat eine Eigenheit: eine Seite ist nach außen offen (der helle Bereich auf dem Foto führt ins Freie). Das mag im Sommer sehr angenehm sein, im April war es dort arschkalt und nur mit Motorradklamotten und/oder einem Propangasheizgerät für unseren Tisch auszuhalten. (Echt! Wir erhielten wirklich unseren eigenen Heizstrahler ;o) Das Frühstück auf der Dachterrasse bei strahlendem Sonnenschein mit Blick auf den Hohen Atlas ist jedoch gigantisch!

Moulay Idriss: im Hotel Timney ist man gut aufgehoben
Moulay Idriss | Mittlerer Atlas Hotel Diyar Timnay Rue L, n° 7,
Aïn Rjal, B.P 141
(Grand-Taxis-Station)

Das Hotel Diyar Timnay befindet sich direkt am Hauptplatz, der in den Suq übergeht. Eine Gasse führt am Taxistand der blauen Grand Taxis vorbei zum Eingang des Hotels. Saubere Zimmer mit eigenem Bad zu einem kleinen Preis. In der Dachetage ist ein Restaurant eingerichtet, wo die Gäste abends sitzen und den Ausblick auf die an den Hang gestapelten Häuser von Mulay Idriss und die Berge des Zerhoun-Massivs genießen können. Der Zugang zum Hotel befindet sich auf der Unterseite des Hauses. Parken kann man wegen der Treppen nur oben am Taxisstand, wo man sich mit den Taxis arrangieren muss. WLAN ist im Restaurant inclusive. In der Stadt übernachten nur selten internationale Touristen und das Übernachtungsangebot ist nicht sehr groß.

Hotel Kasbah Asmaa
Midelt | Mittlerer Atlas Kasbaa Asmaa km 3, Route Errachidia – B.P: 140
2 km außerhalb Rtg. Errachidia
Hotel Kasbah Asmaa: Blick auf den Hohen Atlas

Nettes Hotel im Kasbah-Stil: Kasbaa Asmaa außerhalb von Midelt (2 bis 3 Kilometer Richtung Errachidia). Etwas ab vom Schuß, aber da man das Hotel wohl meist nur als Durchgangsstation für eine Nacht braucht und Halbpension obligatorisch ist, ist die Lage nebensächlich. Es liegt direkt an der Straße und ist nicht zu verfehlen.

Große Zimmer mit eigenem Bad. Ein schöner Pool im Garten wird von Palmen umsäumt und in der gemütlichen Lobby im Erdgeschoß lässt es sich hervorragend bei einem marokkanischen Tee das Netbook benutzen. (WLAN ist inclusive.) Das Essen ist lecker und reichhaltig, der Service sehr freundlich.

Die Motorräder dürfen den Innenhof als Parkplatz benutzen. Als grandiose Kulisse grüßt der Hohe Atlas im Hintergrund. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite werden in einer Baracke Mineralien und Fossilien angeboten. Die zwei Herren sind sehr nett und angenehm im Umgang (nicht so aufdringlich). Die Preise sind außerdem unserer Meinung nach moderat und angemessen. Beim Kauf schenkte man uns noch versteinertes Kleinzeug dazu. Außerdem ist im Torbogen ein kleiner Laden mit allen möglichen Souvenirs untergebracht. Der nette Berber, der den Laden betreut, ist auch unaufdringlich und will für die nette Fotosession mit der GS nicht mal ein Trinkgeld."

Hotel Kasbah Asmaa
Merzouga | Erg Chebbi Auberge Sahara 52202 Merzouga/OT Hassi Labied
Hotel Kasbah Asmaa: Blick auf den Hohen Atlas

Wenn man auf die Düne / Merzouga zufährt: links halten Rtg. Norden, das Hotel Auberge Sahara ist derzeit das drittletzte in diese Richtung. Großzügige Zimmer mit eigenem Bad. Kein Alkoholausschank, Halbpension ist obligatorisch – und auch der Blick auf die Sanddünen. Im Innenhof befindet sich ein Pool. Dieses Hotel war Ende April das Bestbesuchte in der Nachbarschaft, alle anderen hatten keine Gäste und wirkten auch nicht so, als hätten sie sich schon auf Gäste eingestellt. Im Gelände zu den Dünen stehen Berberzelte zum Übernachten bereit. Auch können Urlauber in ihren Wohnmobilen auf dem Gelände campieren.

Marrakesch: teuer, aber gut
Marrakech | Hoher Atlas Hotel les Jardins de la Koutoubia 26 rue de la Koutoubia
40000 Marrakech
Marrakesch: teuer, aber gut

Ein echter Ausreißer in unseren Empfehlungen. Dieses Hotel les Jardins de la Koutoubia hat 5 Sterne - wir ließen uns nach harten Verhandlungen um den Zimmerpreis spontan für eine Nacht hier nieder. Wir konnten den Preis extrem herunterhandeln (130 Euro fürs Doppelzimmer, das war nur etwas mehr als die Hälfte des Preis, den die Rezeption anfangs nannte). Auch das Frühstück und die Steuer war inklusive (sonst extra). Das Motorrad kann in eine Tiefgarage gefahren werden und die Zimmer lassen nichts zu wünschen übrig. Am Djamaa el Fna ist man in einer Minute zu Fuß.

Hotel Marmar Quarzazate
Quarzazate | Hoher Atlas Hotel Marmar 19 Avenue Prince Moulay
Abdellah
45000 Ouarzazate
Blick vom Hotel Marmar in Quarzazate auf den Hohen Atlas

Hotel Marmar: Die preiswerteste Unterkunft der ganzen Marokkotour, zugleich die sauberste Unterkunft (abgesehen vom 5-Sterne-Hotel in Marrakesch). Renovierte, neue Zimmer. Gute Betten, netter und zuvorkommender Service. WLAN ist inclusive. Es liegt zwar an einer größeren Straße in einem Geschäfts- und Wohnviertel, aber wen ein bißchen Verkehr nicht stört, der ist hier bestens aufgehoben. Bis in die Stadtmitte ist man etwa 10 bis 15 Minuten zu Fuß unterwegs (Einkaufen, Essen gehen). Volle Punktezahl, hier stimmt Service, Sauberkeit und Preis-Leistung!

Abendessen auf dem Tizi-n-test: Hotel La Belle Vue
Tizi-n-test | Hoher Atlas Auberge La Belle Vue 77076 Taroudant
Ein Zimmer der Auberge Belle Vue auf dem Tizi-n-test

Das Hotel Auberge La Belle Vue überzeugt nicht durch seinen Komfort, sondern durch seine überragende Lage – im wahrsten Sinne des Wortes: es liegt auf der Passhöhe des Tizi-n-test (2095 m). Halbpension ist obligatorisch. Abendessen über den Wolken. Welches Panorama auf den Hohen Atlas und die Passstraße! Die Auberge ist jedoch eher mit einer Berghütte in den Alpen vergleichbar als mit einem Hotel. Einfache Zimmer mit je zwei Betten, bei dessen bunter Bettwäsche man nicht ganz sicher ist, wie lange sie schon drauf ist (der Hüttenschlafsack ist also kein unnützes Utensil). Ein Waschbecken mit kaltem Wasser auf dem Flur. Zwei Toiletten. In der Wand zwischen den Toiletten war ein Loch mit einer uralten, verfärbten Glühbirne, die ihr Licht auf beide Kloseiten verteilen musste. Sehr sparsam. So wie die ganze Beleuchtung in marokkanischen Hotels nichts für schwaches Augenlicht ist.

Einen Warmwasseranschluß oder eine Dusche konnten wir nicht ausfindig machen. Hier oben scheint es sogar Handyempfang zu geben. Einer der marokkanischen Autofahrer telefonierte bei einer Pause minutenlang. Wir konnten das Motorrad sicher in der abgeschlossenen Garage parken. Über's Internet buchen kann man das Hotel offensichtlich nicht, es findet sich nirgends eine Emailadresse. Die auf der Homepage angegebene Höhe von 2200 m ist um reichlich 100 m übertrieben ...

Essaouira | Atlantikküste Hotel Miramar 20 Bd. Med 5
44000 Essaouira

Das Hotel Miramar liegt in Lauf- und Sichtweite zum Hafen und dem Eingang zur Medina. Es hat saubere, schöne Zimmer mit Balkon. Es hat ein Restaurant, im Pool kann man eine Runde schwimmen – obwohl der Atlantik gleich über die Straße mit einem breiten Sandstrand verlockt. WLAN ist inklusive. An der Uferpromenade gibt es noch mehrere Hotels – aber wesentlich teurere, vor allem das benachbarte „Sofitel Mogador“, vor dem geparkte Porsches und Ferraris von zahlungskräftiger Gästeschar zeugen. Das Hotel „Miramar“ besitzt eine Tiefgarage, die man mit dem Motorrad kostenfrei benutzen darf. 300 Meter stadtauswärts ist ein kleines Straßenlokal (auf der gleichen Straßenseite wie das Miramar), in dem es sich gut und preisgünstig essen lässt und wo man auch einen Wein oder ein Bier bekommt (auch zum Mitnehmen, dann in eine braune Tüte gewickelt).

Casablanca | Atlantikküste Hotel IBIS La Colline II Sidi Maarouf
Route de Nouasser
20190 Casablanca

Das Hotel IBIS liegt im Gewerbeviertel von Casablanca, an der Straße in Richtung Marrakesch und war für uns eine schnelle Übernachtungsgelegenheit in der einbrechenden Nacht. Doppelzimmer mit Direktwahltelefon, Satellitenfernsehen, Heizung und Klimaanlage. In den öffentlichen Bereichen des Hotels steht WiFi zur Verfügung. Es ist 15 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Zur Moschee Hassan II sind es noch zehn Kilometer. Das Zimmer ist Standard wie bei Ibis halt, wobei das eine oder andere Möbelstück schon in die Jahre gekommen ist. Das Restaurant im Haus fanden wir wegen der schallreichen Kulisse etwas nervig (es hallte wie in einer Schulaula – gemütlich ist was anderes) und das Essen war auch mehr als mittelmäßig. Das Motorrad konnte in einen abgesperrten Bereich geparkt werden.

Essen in Marokko
marokkanische Speisen

Wir waren seeeeehr vorsichtig. Salat haben wir weggelassen und keinerlei ungekochtes, geschnittenes Gemüse oder Salat gegessen. Kein loses Milcheis und keine Eiswürfel im Getränk. Haben nur Wasser getrunken, dessen Herkunft (Flasche) wir mit eigenen Augen gesehen hatten. Koch es, schäl es oder lass es – die Standardregel für Marokko.

Viele Speisen sind gekocht, sodass diese Regel anzuwenden nicht allzu schwer fällt. Die Nationalgerichte der Marokkaner ist das Couscous und die Tajine. Couscous besteht aus Hartweizengrieß, vermischt mit Gemüsen und Kichererbsen. Tajine ist ein Gericht, das von Haus aus in einem tiefen Keramikteller mit einer spitzen Haube in Holzkohlenglut gegart wird.

Es gibt verschiedene Arten von Tajine. Wir hatten einmal Rindfleisch mit Backpflaumen, was sehr lecker war. Aber meistens wurde uns Geflügelkeulen serviert, an die pyramidenförmig Karotten und Kartoffeln geschichtet wurden. Leider ist das Gemüse nach dem langen Garen in der Glut ziemlich zerkocht. Eine Besonderheit ist Bastillia, eine Pastete aus hachdünnen Teigblättern, gefüllt mit Taubenfleisch, Rosinen, Mandelstiften. Sehr süß und lecker. Man bekommt sie allerdings nur in gehobenen Restaurants, da die Zubereitung sehr aufwändig ist.

Brochettes oder Kebab ist ein Fleischspieß. Und bei Kefta erinnern wir uns an die Köfte in der Türkei. Beide Namen bezeichnen gebratenes Hackfleisch und scheinen sprachlich denselben Ursprung zu haben.

Schnecken in Marrakesch

Marokkaner lieben Schnecken als schnellen Imbiss. Wir sind für jede geschmackliches Abenteuer zu haben – aber den Ausflug in die afrikanische Küche haben wir an dem Tag bereut, an dem wir uns ein Schüsselchen Schnecken bestellten. Wer sich leckere Weinbergschnecken in Kräuterbutter vorstellt, wird arg enttäuscht. Die marokkanischen Schnecken sind fade, bittere Teilchen in einer braunen Suppe schwimmend.

Mit einem Zahnstocherhölzchen werden sie aus ihrem Häuschen gepult und der Verdauung zugeführt. Aber nur der marokkanischen. Europäische Geschmacksknospen lehnen sie rigoros ab. Nach drei Stück haben wir aufgegeben, die Herausforderung zu suchen ...

Für das marokkanische Frühstück mussten wir unsere Essgewohnheiten nicht sehr umstellen. Zumindest nicht für das, was wir in den meisten Unterkünften erhielten. Wir waren nie in billigen Absteigen, aber auch nicht in Viersterne-Hotels (wenn man von Marrakesch absieht). Meist gab es die leckeren, handgroßen Fladenbrote und Butter und Marmelade dazu. Gern hat man dazu Tee serviert, aber wer wollte, konnte auch einen Kaffee haben.

Frühstück in Fes

Nur das Frühstück im Riad in Fes ragte aus dem Ganzen heraus: da gab es selbstgebackene Schmalzkringel (sündhaft gut!) und jeden Tag eine andere leckere Suppe. Einmal mit Anis, einmal mit Pilzen.

In Tanger kauften wir uns für die zweitägige Fähr-Überfahrt unter anderem eine Wurst. Wir befürchteten, sie könnten so schmecken wie die in der Türkei. Diese Würste, die aussehen, als wären sie pink eingefärbt. Und wir sollten Recht behalten. Also – keine Ahnung, was die an Gewürzen reintun. Gegen Knoblauch – auch enthalten – wäre ja nichts zu sagen gewesen, aber die weiteren Gewürze ließen die Wurst für westeuropäische Geschmacksnerven sehr, sehr gewagt erscheinen.

Fleisch

Wenn man auf die Suqs geht und an den Straßen die Verkaufsstände für frisches Fleisch sieht, kann es einem schon etwas flau im Magen werden. Da hängen ganze Lammhälften im Freien oder auf der Theke liegen Schafsköpfe. Da werden frisch geschlachtete Hühner ausgeblutet, während im Käfig daneben Hühner dichtgedrängt über- und nebeneinander in einem engen Käfig hocken. Eier liegen tagelang ohne Kühlung in der Sonne. Da versteht es sich von selbst, dass Fleischgerichte gut durchgegart werden müssen, damit man sich den Magen nicht verdirbt.

Restaurantadresse / Tipp
Fes Restaurant des Merinides
99 Zkak Rouah – 36 Terafine
P.P. 716 – Fes / Medina

Wir wurden von "unserem Moskito" zu einem Restaurant in einem Riad in der Medina geführt, wo wir in feudaler Umgebung ein sehr leckeres Mahl einnahmen. Jedoch hatte das auch seinen Preis, pro Person mit zwei alkoholischen Getränken kostete das Menü umgerechnet 35,– Euro pro Person. Aber so lecker haben wir nirgends gegessen! Und das Riad war ein echter Palast. Nur hätten wir den ohne den Führer vermutlich nicht gefunden, mitten in der Medina ... Und man sollte nach dem Preis der Alcoholica fragen.

Nationalgetränk ist der Pfefferminztee. Ein Sud aus grünem Tee wird auf frische Minzblätter und mindestens 6 Zuckerwürfel gegossen. Ein leckeres Getränk, das der Marokkaner spaßeshalber „whiskey marrocain“ bezeichnet. Frisch aufgebrüht schmeckt er sehr gut, nur leider wird manchmal auch alter Sud verwendet und der schmeckt schon leicht bitter und das Ganze dann nur noch lauwarm serviert ist nicht wirklich ein Gaumenschmaus.

Alkohol findet man im ganzen Land zwar, aber wenn man als Individualtourist nicht in Hotelanlagen logiert, wird die Suche nach einem Bier oder Wein teils etwas aufwändiger. Weinreben sind ein Überbleibsel der französischen Kolonialzeit in Marokko. Und obwohl Moslems keinen Alkohol in jeglicher Form trinken – das ist nach dem Koran strikt verboten – produzieren sie ihn in bestimmten, prädestinierten Regionen.

Im „normalen“ Restaurant (mit vorweigend marokkanischem Publikum) bekommt man keinen Alkohol, denn für den Ausschank braucht der Wirt eine spezielle Lizenz. Diese lohnt sich entweder nicht oder man lehnt den Alkoholausschank aus religiösen Gründen generell ab.

In Tinerhir (zum Beispiel) gibt es einen Supermarkt, der in einem Nebenraum guten Wein und auch schmackhaftes Bier verkauft. Dieser Supermarkt heißt „Chez Michelle“ und liegt an der Straße nach Boumalne linkerhand. Den Alkoholverkauf erreicht man durch einen sehr unscheinbaren, weil getarnten Nebeneingang. Oder vom Laden aus – wenn man fragt, meint man, dass man in einen Lagerraum geführt wird, der sich aber als verschämter Alkoholverkauf entpuppt. Wer also – egal wo er ist – eine Flasche Wein oder Bier kaufen möchte, der achte auf Menschen, die beim Verlassen eines Lokals oder Marktes einen länglichen Gegenstand mit sich führen, der in eine braune Tüte oder Papier eingewickelt wurde.

Die meisten Marokkaner trinken kein Bier. Nur wenige Male sahen wir mal Marokkaner im hintersten Eck eines Lokals verschämt ein Bier genießen. Oder Geschäftsmänner in einer Bar nach dem Genuß von Hochprozentigem Gassenhauer grölen. Andererseits fragten uns Berber, die sich zu uns setzten, ob wir nicht ein Glas von unserem mitgebrachten Wein abgeben. Es schmeckt ihnen also durchaus. Und wenn man unterwegs die Augen aufmacht, vermutet man hinter dem leichten Schwanken eines sonnengegerbten Marokkaners nicht unbedingt nur eine körperliche Schwäche ...

Seifenverkauf

In der Regel wird im Restaurant, im Hotel, im Taxi und bei vielen anderen Gelegenheiten ein kleines Trinkgeld erwartet.

Die Höhe hängt von der Leistung und natürlich auch von meiner Zufriedenheit ab. 5% bis maximal 10% der Rechnungssumme. Im Taxi wird der Betrag auf dem Taxameter einfach aufgerundet. (Bei frei ausgehandelten Beträgen ist kein Trinkgeld fällig.)

Oft wird man angemacht, angebettelt, man wird zum Kaufen aufgefordert oder eine hilfreiche Auskunft wird von einem Handaufhalten gefolgt. Das ist sowas von nervig!

Am schlimmsten sind bei der Frage nach dem Preis Aussagen wie "Gib, was Du willst." Es wird immer zu wenig sein, was ich nach seinen Diensten (z.B. als Führer) bezahlen will und es wird am Ende immer Diskussionen geben. Also immer den Preis vorab festlegen! Auch sind viele Helferlein so frei und verlangen wie selbstverständlich 10,– Euro. Was natürlich völlig überzogen ist, wenn man bedenkt, dass ein Parkwächter für einen 24 Stunden-Job dann gerade mal 20 DH (also circa 2,– Euro) bekommt.

Als Anhalt lassen sich folgende Trinkgeld-Beträge hernehmen:

Parkwächter 24 Stunden 20 DH
Gepäckträger 3,– bis 5,– DH (in größeren Hotels / mit viel Gepäck 10 bis 20 DH)
Kinder, die für kurze Zeit das Motorrad bewachen: 2 bis 5,– DH
Stadtführung 1/2 Tag 150,– bis 200,– DH (zum Beispiel in Fes).

Bei den Stadtführern sollte man darauf achten, dass es offizielle, von der Stadt zugelassene Führer sind. Sie können einen Ausweis vorzeigen. Meist liegen die Führer an den neuralgischen Touristenpunkten der Stadt auf Lauer und bieten sich allen den Touristen an.

Führer erhalten von Geschäften, Hotels und Restaurants Provisionen, wenn sie kaufwillige Kundschaft anschleppt. Aber nur wenn sie kauft.

Kuh und Ibis(?) in Marokko

Das Atlasgebirge teilt die Flora in zwei Bereiche. Steineichen, Korkeichen, Atlaszedern und Aleppokiefern bedecken die Hänge der nördlichen, regenreichen Küsten- und Mittelgebirge. Südlich des Hohen Atlas wächst der nur in Marokko vorkommende Arganienbaum. In den Steppen sieht man vor allem niedrige Trockensteppenvegetation. Eine Ausnahme bilden die Oasen, die rund um Flüsse angelegt wurden. Hier werden unter Dattelpalmen Obstbäume und Gemüse gezogen.

Wildlebende und vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Leopard und der Wüstenluchs haben sich in dünnbesiedelte Gebiete zurückgezogen. Im Mittleren Atlas kommen Berberaffen vor (Ifrane-Nationalpark). Außerdem gibt es Gazellen, Schakale, Wüstenfüchse und Hyänen.

Gelegentlich sieht man Schildkröten, Schlangen, Eidechsen und Chamäleons. Schildkröten und Schlangen haben wir jedoch bei weitem nicht so viele wie in Griechenland gesehen. Sollten welche dieser Tierchen auf einem Markt angeboten werden keinesfalls kaufen! Denn wenn man aus Mitleid kaufen würde und das Tier dann freilässt, hat der Verkäufer den Eindruck, man hätte Interesse an dem Tier und fängt das Nächste.

Vorsichtig! Giftig!

Bei den Reptilien & Spinnentieren gibt es einige Arten, vor denen man sich in Acht nehmen sollte. Wer in den Oasen seine Schuhe anzieht, sollte vorher genau kontrollieren, ob sie leer sind und Decken und Kleidung vor dem Anziehen ausschütteln. Es könnte sich ein Skorpion darin versteckt haben. In der Wüstenregion gibt es eine Menge ungiftiger Schlangen, aber eine viel größe Menge giftiger Arten, wie Hornvipern, Puffottern und Kobras.

Beim Nächtigen im Freien, im Wohnmobil oder Zelt ist auf jeden Fall einige Vorsicht angeraten, damit man nicht aus Versehen eines dieser Tiere reizt und gebissen wird.

Außerdem gibt es zahlreiche Spinnenarten und Skorpione, vor denen man sich beim Zelten auch in Acht nehmen sollte. Solifugen (auch Kamelspinnen oder Walzenspinnen genannt; wissenschaftlicher Name Solifugae) sind zwar nicht giftig, aber der Biss ihrer kräftigen Beißwerkzeuge kann eine heftige Entzündung hervorrufen. So erschreckend groß wie in einem der nachfolgenden Links werden sie in Marokko vermutlich nicht, aber trotzdem um einige Zentimeter größer, als man es von europäischen Arten kennt.

Bei den Skorpionen heißt es: je kleiner, desto gefährlicher und giftiger. Vom Schlafen im Schlafsack direkt auf dem Boden ist wegen solchen Tierchen abzuraten. (Ein Feldbett wäre in dem Fall sehr nützlich!)