Motorradtouren Spanien Tourinfos Essen & Schlafen

Essen & Schlafen

Außer dem airportnahen Hotel Salles in Barcelona wurde von uns kein einziges Hotel in Spanien vorgebucht. Ein Zimmer findet sich immer. Da wir zudem im Juni, in der Nebensaison, unterwegs waren, hatten wir manche Unterkünfte fast für uns allein. Man kann sich vor der Tour etwas informieren, in welcher Gegend sich die Suche nach einer Unterkunft lohnt und wie das Preisniveau ist. Für derartige Recherchen ist eine große Hotelplattform am besten geeignet, da es das Preisgefüge und die Häufung von Unterkünften darstellt. Wir nutzen seit Jahren www.booking.com (Testsieger Stiftung Warentest 05/12) vor allem für die Recherche (Bewertungen!), ab und zu auch zum Buchen.

Die Seite ist übersichtlich und informativ, die Suche kinderleicht und die Buchung geht schnell und unkompliziert vonstatten. Eine kostenlose Stornierungsmöglichkeit vervollständigt bei den meisten Hotels das Angebot. Auch in der Vorbereitung einer Tour und ohne anschließende Buchung sind die Karten von www.booking.com sehr nützlich, da man auf dem gewählten Kartenausschnitt alle gelisteten Hotels sieht und so einen Überblick hat, wie groß das Angebot in der Umgebung ist. Besonders interessant sind die "Smart Deals". Überall, wo ein Hotel mit "Smart Deal" gekennzeichnet ist, sind besonders attraktive, unter Umständen halbierte Preise im Angebot!

Hotels & Pensionen
Barcelona Hotel Sallés Ciutat del Prat **** Avenida Remolar 46
08820 El Prat de Llobregat

Das Hotel Salles Ciutat del Prat liegt circa 4 km vom Flughafen Barcelona entfernt. Es bietet einen kostenfreien Busshuttle zum Hotel (bei Ankunft am Airport einfach kurz im Hotel Bescheid sagen!). Sehr schöne komfortable Zimmer und sehr freundliches Personal. Wir fragten, ob der Bus mit dem Gepäck und einem Motorrad in die Tiefgarage fahren könne, was man uns gestattete.

Die Zimmer sind klimatisiert. Das Hotel liegt an einer großen Straße, aber der Straßenlärm dringt nicht durch die Schallschutzfenster. Im angeschlossenen Restaurant kann man sehr lecker speisen oder in der Bar ein Getränk zu sich nehmen. Im gesamten Hotel ist WLAN kostenfrei verfügbar. Beim Frühstück, das im Zimmerpreis inbegriffen ist, bleibt kein Wunsch offen, das Buffett ist sehr reichhaltig und für jeden Geschmack etwas im Angebot. Eine kleine Tiefgarage vervollständigt den Service.

Hotel Llansola
St. Carles de Rapida | Ebro-Delta Hotel Llansola ** Sant Isidre 98
43540 Sant Carles de la Rapita

Das Hotel Llansola ist ein Stadthotel in zentraler Lage. Die Zimmer nach hinten hinaus sind etwas ruhiger als die nach vorn (die dafür aber einen Balkon haben). Alle Zimmer besitzen ein eigenes Bad und sind klimatisiert. Das Hotel ist ein familiengeführtes Hotel mit einer 90jährigen Tradition, in dem man sehr freundlich empfangen wird. Seitlich hinter dem Haus befindet sich ein Parkplatz, dessen Tor über Nacht geschlossen wird. Die Angestellten sprechen Englisch.

Ganz in der Nähe befinden sich Einkaufsmöglichkeiten und zum Hafen ist es nicht weit. WLAN ist in den öffentlichen Bereichen, in der Lounge, kostenfrei verfügbar. Im Zimmerpreis inbegriffen ist ein Frühstücksbüfett. Dieses Hotel ist ein perfekter Standort, um sich die Natur im Ebro-Delta anzuschauen. Das Zimmer-Angebot im Delta ist nicht riesig, denn das Delta wird eher von Individualtouristen besucht. Pauschaltourismus sucht man in diesem Landstrich noch vergebens.

Hotel Rosa
Denia | Costa Blanca Hotel Rosa *** Calle Congre nº 3
(Carretera de las Marinas Km 1) 03700 Dénia
Hotel Rosa

Das im andalusischen Stil erbaute Hotel "Rosa" liegt direkt am Meer der Costa Blanca – und hat damit eine perfekte Lage für ein abendliches Bad, nachdem man von einer Motorradtour zurückkommt. Es bietet 35 klimatisierte Zimmer und einige ebenerdige Appartements (Bungalows genannt), in einem dieser Appartements wohnten wir, weil kein Zimmer mehr frei war. Der Parkplatz ist direkt im Gelände und somit vor der Zimmertür und dadurch sicher.

Im Haus befindet sich ein Restaurant, das die typische spanische Küche bietet. Ein Tagesmenü wird auch angeboten. Im hoteleigenen Pool kann man baden, muss man aber nicht. Denn gleich anschließend beginnt der Meeresstrand.

Die Appartements haben eine eigene Terrasse, auf der man abends nett sitzen und auf dem Wäscheständer die gewaschenen Funktionsshirts trocknen kann. Die kostenlose WLAN-Verbindung reicht bis in die Zimmer und Appartements.

Pension El Family
Agua Amarga | Cabo de Gata Pension El Family La Lomilla nº6
04149 Agua Amarga
Pension El Family

Das Cabo de Gata ist ein herrliches Fleckchen Erde, in dem der Tourismus noch nicht überall Einzug gehalten hat. Der Pauschaltourismus wohlgemerkt. Einen bescheidenen Ferienbetrieb findet man in allen Orten, so auch in dem ehemaligen Fischerdörfchen Agua Amarga, das bis in die 80er Jahre nur über Staubpisten zu erreichen war. Hier in der Pension "El Family" fühlten wir uns sehr wohl!

Die Pension El Family, von einem französischen Paar betrieben, bietet neun Zimmer an. Einige Räume nach vorn mit Balkon und Meerblick und andere nach hinten hinaus mit Freisitzmöglichkeiten vor der Tür. Alle Zimmer haben ein eigenes Bad. WLAN ist im Restaurant und am Pool, nach vorn hinaus, verfügbar.

Das zugehörige Restaurant bietet hervorragende Küche! Wir aßen unter anderem eine Lammkeule mit Zimtsoße – dieses war eines der wohlschmeckendsten Gerichte auf der ganzen Spanientour! Am Morgen wird ein sehr schmackhaftes Frühstück, u.a. mit frisch gepresstem Orangensaft serviert.

Das Meer ist circa 200 m vom Haus entfernt und Einkaufsmöglichkeiten findet man, indem man das trockene, betonierte Flussbett durchquert und durch den kleinen Ort schlendert. Dort gibt es kleine Lebensmittelläden, Souvenierlädchen und eine winzige Poststelle (Coreos). Im Juni ist der Ort ein Ruhepol, während in Garrucha und Mojacar der pauschaltouristische Bär abgeht.

Villa Turistica de Bubion
Bubion | Sierra Nevada Villa Turistica de Bubion **** Barrio Alto, s/n
18412 Bubion / Alpujarra
Villa Turistica de Bubion

Der kleine Ort Bubion in den Alpujarras und an der Sierra Nevada bietet einige Unterkünfte, aber diese Anlage mit etwa 40 Zimmern und Appartements ist eine der stilvollsten. Dieser Komplex wurde erst komplett renoviert und wiedereröffnet. Man merkt es den Appartements an: alles ist piccobello in Schuß!

Wir waren der Meinung, ein Zimmer im zweiten Stock zu bekommen, jedoch stellte sich heraus, dass wir die nette Dame an der Rezeption mißverstanden: unser Zimmer erstreckte sich über zwei Etagen! Unten befindet sich der Wohnbereich mit einer neuen und schlicht-eleganten Einrichtung. Oben findet man ein Bad und ein Schlafzimmer.

Ein Pool befindet sich gegenüber des Hauptgebäudes, in dem auch das Restaurant und die Rezeption untergebracht ist. Auf der gemütlichen Terrasse vor dem Restaurant haben wir beim Ausnutzen der WLAN-Verbindung den einen oder anderen Kaffee geschlürft.

Der Parkplatz befindet sich gegenüber der Rezeption. Im Zimmerpreis ist natürlich das Frühstück inbegriffen. Und dieses Frühstück war das Beste, das wir während dieser Tour bekamen. Selbst als andere Gäste abgereist waren, baute man haargenau die gleiche Auswahl auf wie an den Tagen zuvor. Die Villa de Bubion ist unser BIKERDREAM-Tipp!

Hotel Los Dolmenes
Antequera | Andalusien Hotel Los Dolmenes *** Cruce del Romeral s/n
29200 Antequera
Hotel Los Dolmenes

Was will man mehr? Schöne, große Zimmer mit bequemen Betten, eine gut funktionierende Klimaanlage und ein großer Balkon mit Blick auf das Wahrzeichen von Antequera, den Felsen der Verliebten. Freundliches und hilfreiches Personal. Das Hotel liegt außerhalb am Rande eines Industriegebiets. Irgendwann wunderten wir uns wegen eines kraftvollen Rauschens und gingen dem Geräusch nach: in der Mitte des nahen Kreisverkehrs entspringt am Abend eine hohe, farbig beleuchtete Wasserfontäne.

Wen ein bißchen Verkehr nicht stört, der ist hier bestens aufgehoben. Bis in die Stadtmitte ist man einige Zeit zu Fuß unterwegs, ein Fahrzeug ist also nicht ungünstig. Aber wer mit dem Auto oder Motorrad anreist: perfekt! Parkplatzprobleme gibt es nicht, der Parkplatz des Hotels ist groß genug. Das Motorrad kann direkt unter dem Hotelzimmer stehen.

Im Hotel gibt es im öffentlichen Bereich WLAN, in den Zimmer ist Internet per Kabel empfangbar. Das im Preis inbegriffene Frühstück gibt es in der angrenzenden Bar. Ein typisch spanisches Frühstück mit Tostada, Kaffee und Orangensaft.

Casa Rural + Camping + Bungalows "El Cortijo"
Ronda | Andalusien Casa Rural + Camping + Bungalows "El Cortijo" 4km außerhalb, an der Straße Ronda – Campillos
29400 Ronda
Casa Rural + Camping + Bungalows "El Cortijo"

Der Campingplatz mit Appartements und Doppelzimmern mit Terrasse liegt etwa vier Kilometer außerhalb von Ronda in Richtung Campillos. Der Campingplatz mit 2,6 h beherbergt außerdem eine Tennis- und eine Minigolfanlage. Auch ein Pool fehlt natürlich nicht. Im Juni ist die Anlage jedoch noch kaum besucht, außer vielleicht – wie bei unserem Aufenthalt – ein paar Tages-Poolgäste, die mit einem Reisebus anreisten, und einige Campinggäste.

Die Anlage ist insgesamt sehr liebe- und phantasievoll dekoriert und bepflanzt.

Das "El Cortijo" verfügt über Zimmer nach hinten und welche nach vorne hinaus. Die Zimmer sind klimatisiert, für die Klimaanlage benötigt man eine Karte, die man mit dem Zimmerschlüssel an der Rezeption bekommt. Das Frühstück ist inclusive, aber wie so oft typisch andalusisch: getoastete Baguettehälften, Butter, Marmelade und die Bocadillo-Zutaten Olivenöl, Tomatenpüree und Serranoschinken.

WLAN ist in allen Bereichen kostenfrei nutzbar. Eine Schranke versperrt Fremden den Zugang zum Parkplatz. Der rührige und sehr freundliche Inhaber betreibt in Ronda noch drei andere Hotels und Restaurants.

Murcia Hotel Ibis ** Avda. Juan Carlos I, s/n
30009 Murcia

Das Ibishotel in Murcia war nach einer langen Fahrt von Andalusien bis nach Murcia eine gute Anlaufadresse. Es liegt etwas außerhalb am Stadtrand. Wie viele Ibishotel bietet es ausreichenden Standard, ein klimatisiertes Zimmer, private Parkplätze und eine Tiefgarage. Natürlich gibt es auch ein Restaurant, von dem man allerdings keine kulinarischen Highlights erwarten darf.

Villa de Torla
Torla | Pyrenäen / Huesca Villa de Torla ** Plaza Nueva 1
22376 Torla
Villa de Torla

Orte wie Torla sind verwinkelt wie viele mittelalterlich erhaltene Orte. Das Hotel kann man kaum verfehlen, denn es befindet sich am größten und einzigen Platz im Stadtkern. Auf diesem Platz stehen genügend kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Das Haus ist ein verwinkelter Bau mit komfortablen Zimmern unterschiedlicher Größe. Die Zimmer sind klimatisiert, es gibt einen Lift und sogar eine Terrasse mit Pool.

Im Restaurant lässt sich fürstlich dinieren, was wir aber nicht testeten, da wir Kohldampf hatten und uns durch das Angebot einer Tapasbar futterten. Die Essenszeit in den Restaurants beginnt ja meist erst gegen 20:00 Uhr. Ein sehr reichhaltiges Frühstück am Morgen lässt keine Wünsche offen. Das WLAN im öffentlichen Bereich ist kostenlos verfügbar.

Hotel La Seu
La Seu d'Urgell | Pyrenäen / Lleida Hotel La Seu *** Crta. Lleida Nº 32 (N-260 Km.229)
25700 La Seu d'Urgell
Hotel La Seu

Das familiengeführte Hotel La Seu bietet große, ordentliche Zimmer mit Klimaanlage in Kombination mit einer bodenständigen, katalanischen Küche – was will man mehr? Dass das Restaurant gut ist, lässt sich am allabendlichen Besuch der Einheimischen erkennen. Auch Polizeibeamte der Guardia Civil schauen regelmäßig auf einen Kaffee oder einen Imbiß vorbei. Da steht das Motorrad gleich noch sicherer auf dem Parkplatz.

Das Hotel liegt etwas außerhalb der Altstadt und des Stadtkerns. Mit dem Fahrzeug sind es etwa zwei Kilometer. Schlängelt man sich allerdings durch die Gassen des kleinen Orts Castellciutat, das auf einer steilen Kuppe wie eine Pylone zwischen der Altstadt und dem Hotel liegt, erreicht man die Stadt in Nullkommanichts ohne große Umwege, aber mit einer kleinen Bergfahrt.

Hostal Les Roquetes
Queralbs | Pyrenäen / Girona Hostal Les Roquetes Ctra. de Ribes 5
17534 Queralbs
Hostal Les Roquetes

Wer das Vall de Nuria besuchen und vielleicht auch mit der Zahnradbahn fahren möchte, dem empfiehlt sich in Ribes de Freser oder in Queralbs ein Quartier zu suchen. Es gibt in dem winzigen Pyrenäendorf Queralbs jedoch nur ein eingeschränktes Zimmerangebot. Queralbs ist ein ruhiger Ort mit nur knapp 200 Einwohnern in einer Höhe von 1236 Metern, was im Sommer angenehme erfrischende Temperaturen garantiert. Das Hostal befindet sich am Ortsrand zwischen Bahnhof und dem Dorfkern. Es ist eine sehr angenehme Unterkunft und perfekt geeignet, um das Vall de Nuria zu erkunden.

Große Zimmer mit Balkon, eigenes Bad, Parkplätze vor dem Haus, nur 100 Meter zum Bahnhof, wo die Zahnradbahn Cremalleria hält. Ein Restaurant versorgt alle Gäste tagsüber und abends mit Getränken und Speisen. Es gibt sogar eine Heizung im Zimmer.

Hotel IBIS
Orange | Frankreich Hotel IBIS 32, rue Agis Rigord
HIGHWAY EXIT A7/A9 (0.20 km)
84100 Orange

Das Hotel IBIS liegt in einem Vorort von Orange, in der Nähe der Autobahn A7 und A9. Wie alle Ibis-Hotels bietet es einen guten Standard. Die Zimmer sind nicht sehr groß, aber ausreichend, alles ist sauber und das Personal ist sehr freundlich.

Die Doppelzimmer haben Telefon, Satellitenfernsehen, WLAN, Heizung und Klimaanlage. Vom Restaurant im Haus sollte man sich allerdings keine kulinarischen Highlights erwarten, ebenso wie das Frühstück bezahlt man für das Gebotene zu viel Geld, aber das ist bei allen Ibis-Hotels in etwa gleich, also vorhersehbar.

Romano Canavese | Piemont / IT Hotel Gardenia *** Regione Poarello – SS 26, n°11
10090 Romano Canavese / Ivrea

Dieses Hotel liegt zwar abseits in der Pampa, aber da die Restaurantküche hervorragendes Essen zubereitet, ist das kein Nachteil. Die Zimmer sind klein, aber picobello sauber, es gibt eine Klimaanlage, Minibar und einen Lift. Das gesamte Servicepersonal ist sehr freundlich und hilfsbereit, hier fühlt man sich willkommen. Ein sehr umfangreiches Frühstücksbufett rundet das Ganze am nächsten Morgen ab. Das Fahrzeug darf gegen einen Aufpreis in eine geschlossene Tiefgarage.

Das Hotel hat ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und verdient empohlen zu werden.

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Die spanische Küche lässt sich als "spanische Küche" nicht verallgemeinern. Je nachdem in welcher Region man ist, werden sehr unterschiedliche Gerichte serviert. Aber fangen wir mit dem Frühstück an:

Das typisch spanische Frühstück ist erst einmal ungewohnt. Der Spanier ist da mit relativ wenig zufrieden. Wird das Frühstück im Hotel nicht als Buffet serviert, was in der Regel nur in den Touristenzentren geschieht, bekommt der Reisende ein individuelles Frühstück an den Tisch. Meist gibt es Tostada, das ist ein halbiertes und geröstetes Weißbrot von der Größe eines Baguettes. Obwohl vom Vortag, schmeckt dieses Tostada in Verbindung mit Butter und Marmelade hervorragend. Gut geeignet ist es auch, um sich einen Bocadillo zu machen: dafür wird die Brothälfte mit etwas Olivenöl getränkt, mit Tomatenpaste bestrichen und mit Serranoschicken belegt. Zuklappen – fertig. Die Andalusier lieben es zum Frühstück und verbrauchen dabei eine Unmenge Olivenöl. Diese Bocadillos bekommt man im ganzen Land in kleinen Bars. Meist gibt es sie in verschiedenen Varianten und mit diversen Füllungen. Eigentlich ersetzen sie eine komplette Mahlzeit, denn gerade klein sind sie meist nicht.

Das Mittagessen beginnt nicht vor 13:00 Uhr, manchmal nicht mal vor 14:00 Uhr. Für das kleine Hüngerchen dazwischen gibt es die Tapasbars. In diesen Bars lassen sich für einen kleinen Preis (aber auch nur für einen kleinen Hunger) Tapas bestellen. Das sind eigentlich winzige, kostenlose Beigaben zu kalten Getränken, die in vielen Bars aber auch ganz normal für kleines Geld auf der Karte stehen. Das können Tortillas, Oliven, etwas Schinken, Kartoffelsalat, Fleischbällchen, gebackene Fischchen oder einige Cracker sein. Als kostenlose Zugabe zu Getränken gibt es meist Oliven, Cracker, Kleinzeug eben, für das man keine Gabel braucht.

Anders als in Italien kann man in Spanien durchaus auch nur Vorspeise und einen Salat bestellen. Hier ist kein Wirt sauer, dass man nur eine Kleinigkeit zu sich nehmen möchte. Reisgerichte (Paella) sind eine Spezialität der Region um Valencia und Murcia, aber auch im südlichen Katalonien, wo Reis angebaut wird. Nudelgerichte sind vor allem in Katalonien üblich, im Rest des Landes sind eher weniger. Und ehrlich gesagt, alle Nudelgerichte, die wir in Spanien aßen, waren ein vorgekochter Papp ohne Konsistenz.

Auf dem Teller der Spanier liegt vorwiegend Schwein, Lamm und Kaninchen. Das Schwein wird vor allem in den Alpujarras der Sierra Nevada zu luftgetrocknetem Schinken, dem Serrano-Schinken verarbeitet. Eine sehr, sehr leckere Delikatesse. Die Schlegel sind in den Läden in große Vorrichtungen gespannt, mit denen hauchdünne Scheiben Schinken abgehobelt werden.

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In Katalonien wurde uns zweimal eine kostenlose Vorspeise serviert, die ungewöhnlich aussah und eine geschmackliche Herausforderung darstellte: Stachelschnecken (Meeresschnecken), Busano genannt. Dazu wurde Knoblauchmayonaise gereicht. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Am Abend wird nie vor 20:00 Uhr gegessen, oft öffnen die Restaurants sogar erst um 20:30 oder 21:00 Uhr. Und selbst um diese Zeit wird man sich noch als Tourist outen, denn der Spanier setzt sich erst um 22:00 Uhr zu Tisch. Am Anfang der Reise meint man, zu verhungern, wenn es erst so spät am Abend etwas zu essen gäbe. Aber man gewöhnt sich schnell an diesen Rhythmus, noch dazu, wenn es tagsüber heiß ist und die Tagestouren lang sind.

Die Lokale bieten oft ein Tagesmenü zu einem Preis zwischen 10,– und 12,– Euro an. Was nicht bedeutet, dass es das nur am Tag gibt, eher müsste es Menü des Tages heißen: am Abend ist das Menü selbstverständlich auch zu haben. Natürlich ist das Menü meist keine Offenbarung, die meisten Zutaten sind fertig vorgekocht; aber eine solide Speisenfolge zum Sattwerden und Geldsparen ist es allemal.

An Getränken gibt es alles, was das Herz begehrt. Berühmt ist der spanische Wein, vor allem der rote hat Tradition: Vino tinto. Wir haben oft einen Rioja getrunken und für sehr gut befunden, aber auch andere Weine sind ebenbürtig. Der bekannteste und außergewöhnlichste Wein ist der Sherry aus der Region um Jerez. Er hat einen ganz besonderen Geschmack, was an der sehr speziellen Kelterung liegt. Es gibt ihn in verschiedenen Reifestufen.

Den typischen Sangria, für Deutsche vielleicht DAS spanischste aller spanischen Getränke fanden wir auf keiner einzigen Getränkekarte. Wir haben zwar auch nicht danach gefragt, aber offensichtlich gab es nirgends welchen. Dieses Getränk wird man nur in den richtigen Tourismusgebieten finden, wo es den jungen Gästen egal ist, ob sie am nächsten Morgen einen mörderlichen Kater haben – und dass auf Sangria ein Kater folgt, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!

In Spanien ist es absolut unüblich, sich zu einem Fremden an den Tisch zu setzen. Die Deutschen sind ja schon ein eigenes Völkchen, was das betrifft, die Spanier aber noch mehr. Wenn nur eine Person an einem großen Tisch sitzt, gilt es als ausgesprochen unhöflich zu fragen, ob man sich dazusetzen dürfe. Etwas anderes ist es, wenn der Ober einen zu dem Tisch geleitet oder der einzelne Gast einen Platz an seinem Tisch anbietet.

Getrenntes Zahlen im Restaurant ist in Spanien (wie übrigens auch in vielen osteuropäischen Ländern) nicht Usus. Immer zahlt einer am Tisch die komplette Rechnung und die anderen geben ihm dann ihren Anteil.

Beim Bezahlen lässt man sich zunächst das volle Wechselgeld herausgeben und legt ein Trinkgeld von bis zu 10 % zurück auf den Teller. Auch in der Bar wird ein kleines Trinkgeld erwartet.

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Die Flora und Fauna für ganz Spanien zu beschreiben, ist ein schwieriges Unterfangen, da es im Land mehrere Klimazzonen gibt. Vom Kontinentalem Mittelmeerklima über das Atlantische bis zum Gebirgsklima ist das Spektrum groß. Früher war das Land dicht bewaldet, heute bedeckt der Waldbestand nur noch ein Viertel der Fläche. Die Vegetation in den Pyrenäen ist vergleichbar mit der Alpenflora in hiesigen Breiten.

In der wüsten- und halbwüstenartigen Landschaft um Almeria und anderen sehr trockenen Regionen gedeihen Pflanzen, die sich speziell an diese Art des Klimas angepasst haben. Vorwiegend sind es Sukkulenten und Kakteen, wasserspeichernde Pflanzen, die lange ohne Regen auskommen: Agaven, Feigenkakteen und Zwergpalmen. Besonders schön anzusehen sind die meterhohen Blütenstände der Agave americana im Naturpark Cabo de Gata!

Ursprünglich von anderen Kontinenten kommen Kulturpflanzen, die heute aus der mediterranen Szenerie nicht wegzudenken sind: Dattelpalmen, Orangenbäume, Granatapfelbäume.

Große Säugetiere bekommt man in freier Wildbahn selten zu Gesicht. Am ehesten noch eine Gämse in den Bergen. Aber es gibt sie, die größeren Wildtiere: Hirsch, Wildschwein, Mufflon, Ginsterkatze, Manguste und auch selten den Wolf. Der in Europa sehr seltene Luchs findet in Andalusien eines seiner wichtigsten Rückzugsgebiete. Ein Kuriosum stellen die Affen auf Gibraltar dar.

Die Pyrenäen sind bekannt für zahlreiche Geier- und Adlerarten. In den Salinen und in den Feuchtgebieten der Küste (zum Beispiel im Ebro-Delta, aber auch am Cabo de Gata) kann man Reiher, Störche, Flamingos und zahlreiche Wasservögel beobachten.

Wie in allen südlichen Ländern sollte man sich vor giftigen Schlangen und Skorpionen hüten. Um letzteren auszuweichen gilt es vor allem beim Zelten einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten wie Schuhe kontrollieren, bevor man hineinschlüpft. Es gibt giftige Vipern, deren Biss gefährlich sein kann. Am Besten ist es, beim Laufen durch unwegsames Gelände knöchelhohe Schuhe zu tragen (oder eben Motorradstiefel) und fest aufzutreten. Wenn eine Schlange die Chance bekommt, wird sie flüchten.

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Bei den Insekten gibt es viele Arten, die in anderen süd- und westeuropäischen Regionen auch vorkommen. Wie zum Beispiel die Zikaden, die einen Höllenlärm veranstalten können. Sie sitzen an Baumstämmen und Ästen, sind jedoch so gut getarnt, dass man sie nur schwer zu Gesicht bekommt. Aber man hört sie.

In den Pyrenäen bewohnten wir unser Hostal zusammen mit einer grünen Huschspinne, die mit ihrer grasgrünen Färbung sofort ins Auge sticht. Sie war mit Beinen etwa 3 cm groß. Diese schön gefärbte Spinne kommt in ganz Europa vor, allerdings wesentlich häufiger im Süden. Man könnte sie im ersten Moment für einen Grashüpfer halten.

Seidenspinnerraupe

Es ist zweifellos ein Schauspiel, wenn sich die Prozessionsspinnerraupen (lateinisch Thaumetopoea pityocampa) auf Nahrungssuche begeben. Sie reihen sich meterlang hintereinander, jede orientiert sich am Hinterleib der Vorgängerin. Vor allem im Frühjahr sollte man vor den gefräßigen Raupen auf der Hut sein, denn dann sind sie auf Nahrungssuche.

Aber berühren sollte man sie auf gar keinen Fall! Berühmt-berüchtigt sind die Raupen für ihre mit Drüsen verbundenen Brennhaare, sie bleiben bei Berührung leicht in der Haut stecken, brechen ab und verursachten starke Entzündungen. Nach Kontakt ist ein Arztbesuch unerlässlich, denn der Juckreiz ist nicht auszuhalten!

Ganze Waldstücke werden unzugänglich, wenn in ihnen sehr viele solcher Raupen leben. Der Wind trägt Haare davon, die bei Spaziergängern einen starken Hautausschlag hervorrufen.

Das Vorhandensein dieser Raupen verraten die bis fußballgroßen Gespinstnester in den Bäumen. Hunderte Raupen leben in einem solchen Nest. Wir sahen die Nester schon oft in verschiedenen Ländern. Sämtliche Pinien am Straßenrand waren mit den Gespinsten geschmückt.

Seidenspinnerraupe

Am besten beschreibt ein Bekannter aus Frankreich diese eigenartige Tierart, die er aus seinem Garten zu verbannen versucht:

Ich habe vor ein paar Tagen eine solche Prozession gesehen, die ohne Übertreibung 5 m lang war, es war hinterher ein halber Eimer voll! Ich habe sie dann im Klo ersäuft, eine Weile später benutzte meine Frau dieses Klo, sie hat das tagelang bereut!!!! Man darf sie auf keinen Fall mit blossen Haenden anfassen, sie sondern bei Kontakt ein Gift ab, das zu hässlichen Entzündungen führt. Es gibt verbürgte Todesfälle, wenn Kinder beim Baumsteigen mit dem Kopf in ein solches Nest stießen. Aber auch so, d.h. mit Gummi-Handschuhen und langstieliger Schaufel behandelt, hat es bei mir zu endloser Juckerei am ganzen Körper gefuehrt, sah erst aus wie Insektenstiche, aber als es immer mehr wurden und an Stellen, wo mich garantiert nichts gestochen haben konnte, kam ich dahinter. Und es hat jetzt fast eine Woche lang gejuckt, erst seit heute wird es weniger.<

Also? Hände weg von "wandernden Wollfäden"!

Fotos im Bereich "Vorsicht! Giftige Raupen!" mit freundlicher Genehmigung
des Autors von www.schmetterling-raupe.de zur Verwendung freigegeben.