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Tour-Highlights Griechenland Katara-Pass Von Ioannina nach Kalambaka

Von Ioannina nach Kalambaka

Wolkenstimmung am Katara-Pass

Wenn wir mal das düster drohende Unwetter weglassen, war die Fahrt über den Katara-Pass eindrucksvoll. Das Gewitter trieb uns mit schwarzen, dräuenden Wolken vor sich her. In den Wolkenformationen hinter uns waberten Mammas. Diese eindrücklichen Aussackungen an Wolken zeugen von großer Turbulenz in den Wolken und sind kein gutes Omen. Meist sind sie Vorboten von gewaltigen Unwettern. Wie wir später erfuhren, wurde nach uns die Straße wegen Hagels zeitweise gesperrt.

Die Fotodokumente dieser Bergwelt sind aus verständlichen Gründen nicht besonders reichlich ausgefallen. Mit festgefrorenen Fingern und auf der Flucht fotografiert sich's nicht besonders gut.

Rund um uns über den Gipfeln des Pindos-Gebirges ziehen die Wolken immer bedrohlicher zu und nehmen beängstigende Farben an. Noch 10 km bis zur Passhöhe. Eigentlich wollen wir hier einen Abstecher in das sehenswerte Metsovo machen, einen Wintersportort, der durch eine Schlucht geteilt ist.

Angesichts des Szenarios, das sich mittlerweile am Himmel abspielt, schauen wir jedoch, dass wir weiter kommen. Bei Metsovo sehen wir mehrere Baustellen einige Höhenmeter unter uns. Geschäftig wie Ameisen flitzen Bagger und Kieslaster durch die überdimensionalen Sandkästen. Wir sehen in Bau befindliche Tunnel und Straßen. Schon seit x Jahren wird an einer Umgehungsstraße gebaut. Und wegen der griechischen Gemächlichkeit wird es wohl auch noch ein paar Jahre dauern. Soll uns nicht stören, welcher Motorradfahrer wird schon die Autobahn nehmen?

Motorrad mit Fahrer am Katara-Pass

Den Katara-Pass kann es durchaus mit einem Alpen-Pass aufnehmen. Die Temperaturen in den Bergstädtchen sind im Mai noch dementsprechend.

Je höher wir kommen, desto frostiger wird es. An der Höhe der Begrenzungsstangen am Fahrbahnrand lässt sich erahnen, dass hier im Winter Schneehöhen bis zwei Metern vorherrschen. In Ioannina und in Kalambaka findet man deshalb auch immer große Schilder, die informieren, ob der Pass geöffnet ist.

Wir haben ein Alternativangebot: Eine Woche später finden wir eine andere Ost-West-Verbindungsstrecke, die uns wesentlich mehr fasziniert (150 Kilometer reine Kurvenschaukel). Einen Namen hat sie nicht, jedenfalls nicht, soweit wir wissen. Sie befindet sich 100 km südlich (Luftlinie). Dazu mehr unter Mittelgriechenland.

Der Verkehr hält sich in Grenzen. Wir hatten vorher Schauermärchen gehört, wie stark der Pass vor allem von LKWs frequentiert wird. Aber alles nicht so wild. Wenn wir richtig mitgezählt haben, dann waren in unsere Richtung nur 9 LKWs unterwegs. Auf der Scheitelhöhe halten wir mehr aus Pflichtbewusstsein an, um ein paar Fotos zu schiessen und für unser Video auch bißchen was aufzunehmen. Aber Spaß macht das bei schätzungsweise 10 °C nicht!

Mein bester aller Männer hat fahrlässigerweise nur seine perforierten Sommerhandschuhe an, die dicken Handschuhe befinden sich im Seitenkoffer. Superlogistik. Bei der kurzen Gipfelrast wärmt er sich die Finger am Motor.

Die Wolken mahnen uns, bald wieder aufzubrechen. Kurze Zeit später überqueren wir zwei einspurige Stahlbrücken – "Rattadong-rattadong" – die Fahrbahn besteht aus lockeren Stahlplatten.

Nun holt uns der Regen doch noch ein, aber da die Temperaturen etwas mehr nach Griechenland schmecken, stört er kaum und ist auch nicht von Dauer. Die Abfahrt zieht sich ungemein lang hin.

Nun haben wir doch noch den gefürchteten LKW erwischt und müssen eine Weile Abgase schlucken. Die Straße ist sehr schmal und immer noch sehr kurvig.

Meteora-Klöster Fahrt über den Katara-Pass
Griechenland
Nord-Griechenland | Katara-Pass

Das kleinste Hochgebirge Europas! Hier geht`s nur drumherum.