Motorradtouren Griechenland Meteora Die Fahrt über den Katara-Pass

Die Fahrt über den Katara-Pass

Motorrad mit Frau bei einer Rast am Katara-Pass
Landschaft in Wolken am Katara-Pass

Die Fahrt von Monodendri im Zagoria-Gebiet zu den Meteora-Klöstern hatten wir uns etwas gemütlicher vorgestellt. Als wir am Morgen im Hotel Ladias* auf der Terrasse in Motorradklamotten frühstücken, ist es bewölkt und mit 23°C angenehm temperiert. Wir bekommen noch zwei Gebäckteilchen für später eingepackt. Das Wetter erscheint uns perfekt für eine nur 180 Kilometer lange Motorradtour vom Zagoria-Gebiet zu den Klöstern.

Wir haben sogar immer unser persönliches, blaues Motorradfahrer-Wolkenloch über uns. Wir frotzeln noch darüber, wie gut wir aufgegessen hätten und darum keinen Regen erwarten dürften. Doch Petrus zürnt uns...

Über den Gipfeln des Pindos-Gebirges ziehen die Wolken immer bedrohlicher zu und nehmen beängstigende Farben an. Noch zehn Kilometer bis zur Passhöhe. Eigentlich wollen wir einen Abstecher in das sehenswerte Metsovo machen, einen Wintersportort, der durch eine Schlucht geteilt ist. Angesichts des Szenarios, das sich mittlerweile am Himmel abspielt, schauen wir jedoch, dass wir weiter kommen...

Den Katara-Pass kann es durchaus mit einem Alpen-Pass aufnehmen. Die Temperaturen in den Bergstädtchen sind im Mai noch dementsprechend. Je höher wir kommen, desto frostiger wird es. An der Höhe der Straßenbegrenzungsstangen lässt sich erahnen, dass hier im Winter Schneehöhen bis zwei Meter vorherrschen. In Ioannina und in Kalambaka findet man deshalb immer große Schilder, die informieren, ob der Pass geöffnet ist.

Wir können es uns jedoch nicht verkneifen: Eine Woche später finden wir eine andere Ost-West-Verbindungsstrecke über Karpenissi und den Timfristos-Pass, die uns wesentlich mehr fasziniert (150 Kilometer reine Kurvenschaukel). Einen Namen hat sie nicht, jedenfalls nicht soweit wir wissen. Sie befindet sich rund hundert Kilometer südlich (Luftlinie) des Katara-Passes.

Der Verkehr hält sich in Grenzen. Wir hatten vorher Schauermärchen gehört, wie stark der Pass vor allem von LKWs frequentiert wird. Aber alles nicht so wild. Auf der Scheitelhöhe halten wir an, um ein paar Fotos zu schießen. Aber Spaß macht das bei den eisigen Temperaturen nicht mehr! Mein bester aller Männer hat fahrlässigerweise nur seine perforierten Sommerhandschuhe an, die dicken Handschuhe befinden sich im Seitenkoffer. Bei der kurzen Gipfelrast wärmt er sich die Finger am Motor. Die Wolken mahnen uns, bald wieder aufzubrechen. Kurze Zeit später überqueren wir zwei einspurige Stahlbrücken – "Rattadong-rattadong" – die Fahrbahn besteht aus lockeren Stahlplatten.

Nun holt uns der Regen doch noch ein, aber da die Temperaturen weiter unten wieder etwas mehr nach Griechenland schmecken, stört er kaum. Die Abfahrt zieht sich ungemein lang hin. Nun haben wir doch noch den gefürchteten LKW erwischt und müssen eine Weile Abgase schlucken. Die Straße ist jetzt sehr schmal und immer noch sehr kurvig. Endlich sehen wir die grandiosen Felsen von Kalambaka vor uns. Das wäre geschafft. Der Rest ist einfach: in Kalambaka ein Kafenion suchen (Hunger!) und anschließend eine Pension in Kastaki für die müden Häupter.

Pilion
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