Insel Ithaka | Trauminsel eines jeden Zweiradfahrers
Betrachtet man Ithaka von der Warte des kurvensuchenden Motorradfahrers, dann dürfte die Insel nicht "Heimat des Odysseus", sondern "Trauminsel eines jeden Zweiradfahrers" heißen. Wir erlebten nur wenige Fleckchen Griechenland, wo die Symbiose "rauhe Berge und türkisblaues Meer" so perfekt gelingt. Ithaka ist geprägt von sehr steiniger, gebirgiger Landschaft und birgt ideale Motorradstrecken mit sagenhaften Panoramen. Die Insel besteht aus zwei Halbinseln, die durch eine schmale Landenge miteinander verbunden sind. Die Symbiose gelingt natürlich auch deshalb so beeindruckend, weil die Insel so winzig ist. Unser Quartier schlagen wir in dem kleinen Fischerdorf Kioni auf. Beim dritten Anlauf finden wir ein kleines Appartment im Haus Captain's Apartments*. Ganz mit Absicht haben wir in Kioni gesucht, weil der Ort nur klein ist. Wir werden sehen, ob unsere Nase richtig war.
Die sogenannte Nymphengrotte "besichtigten" wir in völliger Dunkelheit. Nur der Fotoblitz zeigte uns, wo wir herumstiefelten. Und ob unsere Suche nach der legendären "Burg des Odysseus" mit dem Fund einiger Mauern wirklich erfolgreich war? Wir trösten uns: auch der große Heinrich Schliemann hat sie gesucht, jedoch nicht gefunden.
Die kleine ionische Insel ist wohl vor allem in Zusammenhang mit Odysseus, dem sagenhaften Helden bekannt, dessen Abenteuer Homer beschrieb und die heutzutage aus unzähligen Filmen einem breiten Publikum bekannt sind. Wissenschaftlich gesichert ist es immer noch nicht, ob Ithaka tatsächlich die Heimat des Odysseus war. Auch andere Inseln wie Lefkada streiten um diese Ehre. Seit mehr als 2.500 Jahren trägt das Eiland den Namen Ithaka. Bereits in mykenischer Zeit (2000 v.Chr.) war die Insel besiedelt und dessen Bewohner als gute Seefahrer berühmt. 800 bis 180 v.Chr. nutzten die Korinther Ithaka als Stützpunkt.
Sie gründeten am Isthmus, also am Berg Aetos, in der Nähe des heutigen Piso Aetos (nur ein Fährhafen) eine kleine Stadt namens Alalkomenes. Bei Ausgrabungen fand man Münzen mit dem Inselnamen und einer Abbildung des Odysseus. In der römischen Vergangenheit spielte die Insel keine Rolle. Während der byzantinischen Herrschaft wurde die Insel christianisiert und Klöster gegründet.
Das schlimmste Kapitel begann 1479 mit der Invasion der Türken, die die Insel plünderten und ihre Bewohner töteten oder als Sklaven verschacherten. Einige Jahre hielten auch Piraten die Insel als ihren Stützpunkt besetzt, aber schon 1504 übernahmen die Venezianer für fast dreihundert Jahre die Herrschaft.
Im 18. Jahrhundert zählte die Insel um die 10.000 Einwohner. 1809 übernahmen Briten die Insel, gaben sie jedoch im Jahre 1864 (wie alle anderen ionischen Inseln) an Griechenland zurück. Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts wanderten viele Bewohner aus, bevorzugt nach Übersee. Die Besetzung durch die Italiener und 1943 durch die Deutschen forderte weiteren Tribut. Das Erdbeben von 1953, das auch andere ionische Inseln schwer verwüstete, gab ihr den Rest und ließ die Einwohnerzahl auf 3.000 sinken.
Nymphengrotte | Kloster Kathará