Motorradtouren Malta Valletta Weltkriegsmuseum

Weltkriegsmuseum | Warmuseum St. Elmo

Außenansicht des Weltkriegsmuseums mit dicken Mauern in Valletta Zwei Pferdekutschen mit Pferden vor dem Weltkriegsmuseums

Hochspannend ist die Besichtigung des Museums eigentlich nicht. Aber leider kann man das Fort St. Elmo nicht besichtigen, da darin die Polizeischule untergebracht ist. Die Geschichte des Forts ist spannender als eine Besichtigung.

Im Museum wird man gebeten, seine Tasche oder Rücksack abzugeben. Der Malteser, der an diesem Tag die Aufsicht hatte, trat irgendwann zu mir und fragte mich nach meiner Nationalität. Nachdem ich ihm mit "German" geantwortet hatte, blätterte er in einem Stapel Zettelchen, bis er das passende gefunden hatte und mir zum Lesen hinhielt. Seine Botschaft lautete: "Fahren Sie nicht mit den Pferdekutschen! Sie sind viel zu teuer!"

Das War Museum befindet sich innerhalb des historischen Forts St. Elmo in Valletta und enthält eine stets wachsende Sammlung von Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg, von Maltas höchstverehrtem, heldenhaftem Gladiator-Flugzeug „Faith" (das war eins der drei Flugzeuge, die Maltas Luftwaffe bildete) bis zu verschiedenen Uniformen, Waffen und Kriegsfahrzeugen, darunter General Eisenhowers Jeep "Husky".

Rot organge gekleidete Wachen vor dem Weltkriegsmuseum in Valletta

Das Fort St. Elmo spielte eine wichtige Rolle in der Verteigung Maltas gegen die Türken im Jahr 1565. Der Name des Forts geht auf eine Kapelle zurück, die neben einem Leuchtturm an der Spitze der felsigen Halbinsel stand. Die Römer befestigten den Turm und im 14. Jahrhundert wird das erste Mal ein Fort an dieser Stelle erwähnt.

Am 18. Mai 1565 steht eine türkische Armada, bestehend aus 40.000 Soldaten auf 180 Schiffen der Besatzung des Forts gegenüber, die nur aus 60 Rittern und ca. 200 Mann Verstärkung bestand. Die Armada wurde von Mustafa Pascha und Admiral Piali befehligt. In der Bucht von Marsaxlokk gingen sie an Land. Ihr Plan war, die Insel zu überqueren, um von Sliema aus (bzw. wo sich heute Sliema erstreckt) das Fort St. Elmo anzugreifen. Mit dem eingenommenen Fort St. Elmo wäre es dann vom Hügel Mount Scebberras aus, auf dem heute Valletta thront, ein Leichtes gewesen, Birgu und L-Isla anzugreifen.

Ocker farbiges Motorradgespann aus dem Krieg mit schwarzen Streifen im Weltkriegsmuseum Valletta

Die Türken nahmen die Festung mit 14 Kanonen unter Dauerbeschuß – bis zu 7000 Schuß täglich. Nach 31 Tagen war das Fort eingenommen, von den Rittern überlebte kein Einziger. Die Türken hatten 8.000 Mann verloren! Im Lauf der Jahrhunderte werden die Geschichten der aufopferungsvollen Verteidung ausgeschmückt. Immer grausamer wird die Schlacht und immer heldenhafter die Taten der Ritter.

Wahr ist, dass die Türken fünf Holz-Kreuze mit enthaupteten Rittern über den Hafen nach St. Angelo treiben ließ. Großmeister La Vallette erwiderte diese Provokation mit der Enthauptung sämtlicher türkischer Gefangenen. Über das Fort St. Elmo kamen die Türken nie hinaus. Ihr Angriff auf Birgu (jetzt Vittoriosa) und L-Isla (Senglea) zog sich hin. Mittlerweile war den Johanniterrittern ein 8000 Mann starkes Heer aus Sizilien zu Hilfe geeilt.

Die Ritter müssen ein himmelhohes Gott- und Siegesvertrauen gehabt haben: Sie haben nicht einmal ihre Reliquenschätze in Sicherheit gebracht. Alle Versuche, von irgendeiner Seite eine dieser Landzungen der Three Citees einzunehmen, schlugen fehl. Die Türken konzentrierten sich eine Zeitlang auf die Castille Bastion von Birgu. An einem einzigen Tag sollen die angreifenden Truppen dabei 2500 Mann verloren haben. Schließlich gingen den Angreifern die Lebensmittel aus, es grassierte Ruhr und Fieber und die Moral der Mannschaft war sowieso schon lange dahin. Der letzte versprengte Haufen der Türken segelte nach Konstantinopel zurück.

Die zweite große Belagerung, die Valletta erlebte, war die durch die Achsenmächte, also den Verbündeten des deutschen Reiches, im Zweiten Weltkrieg. Dieses Kapitel wird in Hunderten von Ausstellungsstücken im Kriegsmuseum dokumentiert. Zwischen 1940 und 1943 fielen 4000 Tonnen Bomben und 3300mal heulten die Sirenen, während 40.000 Wohnungen zerstört wurden. Etwa 8000 Malteser und Briten verloren ihr Leben.

Ein weiterer Kriegszeuge ist der Bunker in Mgarr, der von einer Pizzeria aus betreten werden kann. Diesem 225m langen Bunker haben wir ein eigenen Menüpunkt gewidmet.

Hagar Qim