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Gorges du Pont du Diable | die Teufelsschlucht

Frau steht auf Weg durch die Gorges du Pont du Diable Wendeltreppe führt in die Gorges du Pont du Diable

Der Parkplatz beim Eingang zur Teufelsschlucht ist im Besuchsjahr gebührenfrei. Direkt an der Straße befindet sich unübersehbar ein Kiosk, der die nötigen Eintrittskarten zum Kauf anbietet. Die Eintrittskarten gibt es während der Vorsaison oben am Kiosk. In der Hauptsaison kann man sie weiter unten, am Eingang der Schlucht erwerben. Über die zweihundert Stufen überwinden wir relativ schnell die Stufen zum Vorplatz des eigentlichen Eingangs zur Schlucht. Mit modern gestylter Architektur wartet dieser Eingangsbereich auf und steht im krassen Gegensatz zu dem, was anschließend auf uns wartet.

Man meint, eine Grotte zu betreten; doch eigentlich ist es eine Klamm, die von der Dranse ausgewaschen wird. Nur an dieser Stelle wird durch Infiltrationswasser auf eine Länge von etwa hundert Metern ein echtes unterirdisches Flussbett geschaffen, in dem die Dranse unter einem etwa zwanzig Meter dicken Gewölbe ihre Erosionstätigkeit fortsetzt.

Da das Gewölbe selbst aber sehr stark mit Rissen durchsetzt ist, ist es im Verlauf der Jahrtausende durch das einsickernde Wasser angegriffen worden. Die Felsblöcke über der Klamm sind die Reste dieses ursprünglichen Gewölbes, dem sich anderes Geröll hinzugesellte. Auf dem Hinweg sehen wir die Felshaufen, auf denen sich wieder Wald angesiedelt hat.

Die eigentliche Schlucht ist also die Folge der Erosionstätigkeit der Dranse von Morzine, die sich wie eine Säge nach und nach in die Felsmasse eingegraben hat.

Das geschieht während einiger zehntausend Jahre, als die letzten großen Gletscher schmelzen, die die Alpen bedeckten. Damals ist die DurchFlussmenge des Flusses zigmal so hoch wie heute, was sowohl das Ausmaß als auch die Stärke der Erosion erklärt: die Schlucht erreicht eine Tiefe von sechzig Metern. Der Höhenunterschied zwischen Straße und Fluss beträgt 120 Meter. Die riesigen Aushöhlungen, die wir an den Wänden bemerken, entstanden nur durch die Wasserkraft des Flusses.

Die kochtöpfe der Riesen
Kochtopf eines Riesen in der Gorges du Pont du Diable

Sie wurden durch schnelle Strudel, die Sand und Kieselsteine mit sich führten, geschaffen und man nennt sie "die Kochtöpfe der Riesen". Dennoch ist das Felsgestein, durch das sich die Dranse ihren Weg gebahnt hat, ziemlich hart, denn es handelt sich um grauen, weißgeäderten Marmor.

Die Wände sind mit einem zwei bis fünf Zentimeter dicken Sedimentgestein aus den Ablagerungen der Sickerwässer bedeckt und haben durch die Oxyde und Metallsalze eine braune und grüne Färbung angenommen.

Der riesige Felsblock, der sich über die Dranse spannt, ist ebenfalls ein Relikt des ursprünglichen Gewölbes; man nennt ihn die Teufelsbrücke. Früher benutzten ihn die Einwohner von Jotty und Forclaz als Übergang, wenn sie von dem Fußweg kamen, den man jetzt noch an der Felsflanke erahnen kann.

Tourismus in der Schlucht

Durch diese Abkürzung sparte man den Umweg von vier Kilometer über die Brücke von Bioge. Die Teufelsbrücke wurde bis zur ersten touristischen Erschließung, die bereits im Jahre 1904 entstand, benutzt. Dann wurde oberhalb der Geröllmassen eine Plattform aufgeschüttet, die gleichzeitig als Zugang zu dem Gebiet und als Übergang über die Dranse diente.

Die touristische Erschließung im Jahr 1904 ist einem dortigen Zimmermann zu verdanken, der dem Tourismus Tribut zollte, indem er Stege baute, deren Überreste heute noch zu besichtigen sind: schmiedeeiserne Stützen oder direkt in den Fels gehauene Stufen, wie sie beispielsweise noch in dem "Riesenkochtopf" vor uns zu sehen sind.

Die derzeitigen Einrichtungen stammen aus der Zeit von 1936 und 1951. Wir vergessen auch nicht, nach dem Übergang einen Blick auf den größten Teil des zerstörten Gewölbes zu werfen, der sich unter uns befindet; von diesem riesigen Felsblock, dessen Masse auf etwa 5000 Tonnen geschätzt wird, hat sich einst die Teufelsbrücke gelöst. Durch massive Regenfälle kann Hochwasser entstehen, das den Flusspegel, wie beispielsweise im September 1968, um etwa fünfzehn Meter ansteigen läßt.

Das Hochwasser der Dranse zerstörte die beiden großen unteren Stege völlig . Die grüne Farbe, die das Wasser außerhalb der Hochwasserzeit annimmt, ist auf mikroskopisch kleines Moos zurückzuführen, welches im Wasser schwebt.

Am Ende des Weges bemerkt man einen großen Unterschied zwischen der Marmorschicht und der aus Kalkmergel gebildeten Oberschicht, die weniger fest ist. Hieraus erklärt sich der abrupte Übergang im Landschaftsbild. Nur fotografieren lässt es sich hier unten äußerst schlecht. Die Felsen wirken auf den Bildern wie ein unordentlicher Steinhaufen, in dem man nicht erkennt, was oben und unten ist.

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