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Kloster mit bewegter Vergangenheit

Weiterfahrt. Als nächstes schlagen wir beim Kloster Stoczek auf, einem Wallfahrtskloster in der 300-Einwohner-Dorfgemeinde Stoczek, früher Springborn. Wir parken direkt vor dem Eingang des in einem satten Gelb gestrichenen Gebäudes und sind die einzigen Besucher. Kein Mensch weit und breit zu sehen.

Außenansicht Kloster Stoczek
Der Wandelgang des Klosters Stoczek Mit Rundbögen und kleinem Altar am Ende

Wir können es kaum glauben. Das Kloster hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich: es wurde Anfang des 19. Jahrhunderts schon einmal säkularisiert, aber nach einigen Jahren wieder zurück übereignet, als sich herausstellte, dass es in staatlicher Hand immer mehr verfiel.

Ab 1825 war es nun wieder katholisch, was aber nicht verhinderte, dass es nach 1938 von den nationalsozialistischen Mächten an sich gerissen wurde und man hier missliebige Bischöfe und Kardinale wegen „staatsfeindlicher Umtriebe“ internierte.

Ab und zu muss die Sozia mal für kleine Mädchen. Wie praktisch, dass es im klösterlichen Nebengebäude Toiletten gibt. Eine Box an der Wand bittet um einen Sloty als Spende. Vor jeder Reise präparieren wir uns insofern, dass wir uns die geschlechtsunterscheidenden Begriffe merken, die an den Klo-Türen stehen könnten.

Ein Kreis oder die Aufschrift „Damska“ steht in Polen für das weibliche Geschlecht. Eigentlich selbsterklärend. Für den Herren steht ein Dreieck oder das Wort „Meska“ zur Verfügung. Doch unser Wissen ist hier im Kloster absolut unnütz. Eine göttliche Eingebung bitte! „Dla mężczyzn“ oder „Dla Kobiet“ – welche Tür ist die Richtige? „Dla“ heißt „Für“ ... Aber für wen? Da bleibt nur Besichtigung. Auflösung: Dla Kobiet – Für Damen.

Reszel | Rößel
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