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Schwarzmeerküste | eine Zusammenfassung

Zwischen Kohlenpott und Alpenflair
Motorrad steht vor Teekessel im Garten Zonguldak

Zonguldak. Den türkischen Kohlenpott hatten wir uns anders vorgestellt. Flacher. Nach zwei Tagestouren, in denen wir das westanatolische Binnenland mit seinen Mittelgebirgen durchquerten, erreichen wir diese wuselige, türkische Schwarzmeerstadt.

Unsere Gastgeber finden wir nur mit Hilfe der Polizei. Ohne die netten Beamten hätten wir in dieser verrückten Achterbahn-Landschaft keine Chance gehabt.

Mehr dazu im Menüpunkt Zonguldak.

Nach zwei Tagen überragender türkischer Gastfreundschaft bei Adnan, Nejla und Hakan im türkischen Kohlenpott fahren wir Richtung Safranbolu. Der blaue Himmel und die schöne Küstenlandschaft lässt uns jedoch umplanen und die schönste Stadt der Schwarzmeerküste ansteuern: Amasra.

Wieso ist hier absolut tote Hose, aber das erste Hotel, in dem wir nach einem Zimmer fragen, erteilt uns eine Abfuhr? Irgendwann in diesem reichlich dreiwöchigen Motorradurlaub wollen wir bis zum Kackargebirge fahren, aber bis dahin sind es noch einige hundert Kilometer. Ob wir das schaffen? Sollen wir uns hetzen? Nein. Der Weg ist das Ziel. Wir landen in der Altstadt von Sinop. Kaum sind wir vom Mopped abgestiegen, hören wir die Lebensgeschichte eines alten Herrn, der Jahre lang in "Ulum" gelebt hat.

Wir stutzen immer wieder bei die Eigenart der Türken, bestimmte deutsche Wörter auszusprechen. Sie kennen in ihrer Sprache keine zwei Konsonanten hintereinander und setzen deshalb immer einen Vokal dazwischen. Ulum. Schututtgart. Wenige Meter entfernt finden wir schnell ein schönes Stadthotel mit einem deutschsprechenden Hotelbesitzer und essen im Nachbarimbiss leckeres Kokorec. Dieses leckere Gericht ist umstritten, selbst unter Türken. Und sollte irgendwann die EU kommen, dann wird Kokorec verboten, das ist sicher. Mehr dazu unter Sinop.

Ordu – die Stadt liegt rein zufällig eine Tagesetappe von Sinop entfernt, wird deswegen unsere nächste Zwischenstation werden.

An den Ampeln erregen wir Aufsehen: hinter uns bleiben die anderen Verkehrsteilnehmer bei Grün wie paralysiert stehen, während wir losfahren. Die Beladung der LKWs ist spektakulär. Das dreifache Volumen der eigentlichen Ladefläche ist kein Unding – und da geht noch mehr!

Dichter Straßenverkehr in einer Stadt an der Schwarzmeerküste Hund liegt dösend auf dem Boden

Wir nähern uns dem Kloster Sumela. Vielleicht wird das unser Endpunkt. Schmerzlich dringt in unser Bewußtsein, dass wir den Weg, den wir gen Osten fahren, auch wieder gen Westen zurück müssen, denn unsere Fähre startet in Çeşme am Mittelmeer.

Wie weltberühmt das Kloster ist, sieht man an den Preisen in den kalten und dunklen Bungalows unterhalb des Klosters. Nein, danke.

Wir nehmen ein Zimmer in der Nähe von Maçka und unternehmen von hier aus herrliche Tagestouren. Und während wir schlafen, wacht ein Kangal über unsere BIG TURTLE. Nur ... warum haben wir das Gefühl, dass der lieber schläft als wacht?

Of – kein Schreibfehler, sondern vermutlich einer der kürzesten Städtenamen der Welt. Die Ofer sind höchst konservativ – hier trennten sie bis vor ein paar Jahren in den Buswartehäuschen noch nach Männlein und Weiblein. Wir beginnen – bei herrlichstem Sonnenschein – unsere Bergtour, um das meist nebelverhangene und nieselregnerische Uzungöl mit seiner Moschee vor Alpenpanorama zu sehen.

Bergige Landschaft mit Hütte am Soganli-Pass

Und um uns eine Meinung über den Soganli-Pass zu bilden: Laut Google Earth rangiert der Pass zwischen "Verrückt, da müssen wir hinauf!" und "Oh Gott, nee, lieber nicht!"

Stimmt, während der ersten Kilometer müssen wir da auch unbedingt rauf, aber dann fahren wir diese fürchterliche Piste und als wir schließlich vor der absolut verrückten Bergflanke stehen, stammeln wir "Oh Gott..."

Und unser Schutzengel hat währenddessen ganze Arbeit geleistet. Wahrscheinlich hat er uns auch die Straßenarbeiter geschickt, die meinten, dass da wegen Geröll, Wasser und Schnee kein Durchkommen wäre ... dazu unter Soganli-Pass mehr.

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