Westerzgebirge | Rauf und runter, rüber und nüber
Für die Tourplanung sollte man sich die Topografie etwas genauer anschauen. Die Gebirgsscholle fällt nach Böhmen hin steil ab. Straßen mit 18%iger Steigung – wir lernten auf unseren Touren einige kennen. Vom Westerzgebirge schlenkern wir immer wieder mal über die Grenze in's böhmische Erzgebirge, dem Krušné hory. Es lohnt sich unbedingt, ab und zu die Seiten zu wechseln.
Schwarzenberg ist ein malerisches Städtchen auf einem Felssporn. Eine Augenweide – mit seinem weithin leuchtenden Schloss. Und von da aus geht es ruckzuck über kleine Sträßchen ins böhmische Erzgebirge, zurück ins deutsche und wieder hinüber... herrlich!
Steffi! Echt? Da hinauf?
Gleiche Tour, andere Gegend. Hier verführt uns das Navi "Steffi" zu einem unverhofften Offroadausritt, der es in sich hat. Auf einem steil ansteigenden Feldweg, den wir von "Steffi" vorgeschlagen bekommen, begegnen uns Einheimische. In ihren Gesichtern lesen wir: "Was wollen die denn dort oben? Jetzt spinnen sie aber, die Uhieschen!" Uhiesche? Darf ich mal übersetzen? Ganz einfach: wir sind ja nicht aus der Gegend, also sind wir unhiesig. Arzgebargsch eben ...
Der Hohlweg, der bergan auf einen Wald zuführt nimmt immer heftigere Züge an, felsige Stufen wechseln sich mit Schotter ab, der Motorschutz setzt auf Felskanten auf. Shit, jetzt wird es langsam haarig. Erreichen wir da oben eine Asphaltstraße?
Als wir schließlich heil am Waldrand ankommen und vor hölzernen Wanderweg-Hinweisschildern stehen, sehen wir es ein: hier gibt es Wald, Wald und nochmals Wald, sowie Wanderwege, aber keine offizielle Straße. Dem verlockenden Waldweg namens Bierweg folgen wir nicht, sondern wenden und fahren wieder hinunter, vorbei an den drei Einheimischen, die sich hinter unserem Rücken garantiert schadenfroh ins Fäustchen lachen.
Burg Stein | Wo der Prinzenräuber hauste