Motorradtouren Frankreich Rückreise Col d'Izoard

Rückfahrt über den Col d'Izoard (2361 m)

Blick auf Geröllfeld am Col d'Izoard

Zu den einzigartigen und faszinierenden Erlebnissen während einer Motorradtour durch Frankreich gehört eine Überquerung des Col d'Izoard.

Bei der Fahrt in den Süden folgten wir ab Briancon der Durance, während wir nun in umgekehrter Richtung bei der Heimfahrt die reichlich fünfzig Kilometer lange Alternativstrecke über den Col d'Izoard wählen, die uns von Guillestre nach Briancon bringt.

Die wildromantisch vorgelagerte Schlucht der Cerveyrette gibt Zeugnis ehemaliger Naturgewalten. Durch die auf der Südrampe knapp zweispurig ausgebaute Fahrbahn läßt sich hier tadellos gemütlich touren.

Die Auffahrt
Motorräder bei Pause zur Auffahrt zum Col d'Izoard

Die Steigungsmaxima von Süden kommend fällt mit zwölf Prozent kaum ins Gewicht. Langsam aber stetig steigert sich eine gespenstische Stimmung. Die soeben durchfahrenen Lärchenwälder lassen kaum vermuten, dass es danach eine karge, verödete Landschaft am Rande der Strecke geben soll. Die Straße steigt nun stärker an, wobei sich das absolute Steigungsmaxima oft genau in den Kehren befindet.

Falls man mit Mann, Frau, Maus und Gepäck und zwei Krauser-Koffern inklusive Tankrucksack und Gepäcktaschen herfährt, sollte man fahrsicher sein, um nicht in diesen engen Kehren zu schnell Kontakt zum Asphaltband aufzunehmen.

Die "casse déserte" — Erde oder mars ???
Geröllfeld mit Felsnadeln im Vordergrund am Col d'Izoard Panoramablick am Col d'Izoard

Kurz nach dem Verlassen der Lärchenwälder erblicken wir die "Casse Déserte". Aus riesigen Geröllteppichen ragen Felsnadeln und –pyramiden hervor. So stellen wir uns die Landschaft auf dem Mars vor. Wenn jetzt noch ein Alien die Geröllhänge herunterrutschen würde – das Bild wäre perfekt!

Durch unterschiedlich starke Erosionseinflüsse, gepaart mit den unterschiedlichen Härtegraden des Gesteins, ergab sich dieses Naturschauspiel. Geröllmassen, Schneefeldern gleichzusetzen, überschwemmen förmlich die Zwischenräume, welche die Natur zwischen den bizarren rötlichbraunen Felsnadeln übrig gelassen hat. Strukturen sind auf den "Feldern" nicht zu erkennen, so dass man leicht zu der Überzeugung kommt, es handele sich um Staub.

Um das ganze Ausmaß des Phänomens beurteilen zu können, muss man selbst dort gewesen sein. Fotos sind nun mal leider nur zweidimensional. Der Col d'Izoard ist nicht der letzte Pass auf unserer Fahrt von der Haute Provence nach Savoyen. Eiiiinen ham wer noch ... den Galibier! 3983 Meter misst der höchste der drei Gipfel, zwischen denen sich einer der vielen Gletschern des Parc national des Écrins erstreckt.

Rhone-Gletscher