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Passo di Capovalle | Entlang des Lago di Valvestino

Motorradfahrer nahe der Leitplanke am Passo di Capovalle
Mit wenig Wasser gefüllter Seitenarm des Valvestino-Stausee
Fahrradfahrer füllen ihre Flaschen an einem öffentlichen Brunnen in Capovalle mit Mineralwasser

Als erstes ein Zitat aus dem Reisebericht einer jungen Familie mit Auto, die vom Gardasee an den Idrosee fuhren:

Die nächsten beiden Stunden sind nichts für schwache Mägen: Bereits unser Reiseführer warnt vor der engen und kurvigen Straße durch die Berge: Wir können dies nur bestätigen, vor allem ist die Route nicht ganz ungefährlich, da Motorradfahrer oft in zu hohem Tempo um die Kurven rasen.

Der Lago di Garda ist vom Gardasee nur 16 Kilometer Luftlinie entfernt. Dorthin führt die SP58 mit gefühlt tausend Kurven am Valvestino-Stausee entlang, einem mäandernden Süßwasserspeicher für die Gardaseeregion.

Schnelle Rechts-Links-Rechts-Kombinationen - aus 16 Kilometern Luftlinie haben die Straßenbauingenieure sage und schreibe 35 Straßenkilometer bis Gargnano verbaut, wo die Straße auf das Gardaseeufer trifft.

Dies ist eine Straße, die süchtig macht: der Passo di Capovalle. Die teilweise sehr enge Straße führt in gigantisch schnell aufeinanderfolgenden Kurven durch die Berglandschaft. Winzige Mickymaussträßchen fast ohne Verkehr. Falls man kurz vorher am verkehrstechnisch verstopften Gardaseeufer herumgefahren ist, wird einem diese Region wie ein Paradies vorkommen.

Bevor man den Valvestino-Stausee passiert, sei vom Örtchen Capovalle aus ein kleiner Abstecher zum Monte Stino (1467 m) empfohlen. Die Straße führt auf recht guter Asphaltunterlage einige Kilometer bis zu einem Parkplatz.

Ab hier kann man zu Fuß (ca. 10 bis 15 Minuten) weitergehen bis zu einer alten Stellung aus dem 1. Weltkrieg. Den Blick, den man von hier oben auf den Idrosee und Anfo hat, ist den Fußmarsch tausendmal wert! Selbst in Motorradkluft!

Die Gemeinden von Capovalle bieten einen einmaligen Service. An zentralen Stellen der zusammengeschlossenen Dörfer hat man moderne Trinkwasserbrunnen errichtet und Mineralwasser in drei verschiedene Geschmacksrichtungen (spritzig, naturale, kalt) werden von durstigen Reisenden und Einheimischen freudig angenommen. Auch wir füllen unseren Wassersack mit dem erfrischenden Nass.

Motorradfahrer blickt auf eine Kirche am Passo Cavallino della Fobbia
Motorradfahrer genießt die Aussicht am Passo Cavallino della Fobbia

Der Straßenbelag ist nicht immer erster Güte. Durch immer wieder abbröckelnde Steine ist erhöhte Vorsicht geboten – was angesichts der wirklich einladenden Kurven sehr viel Disziplin erfordert. Doch wer es nicht eilig hat und die Landschaft genießen kann, kommt voll auf seine Kosten.

Landschaft mit Bäumen am Passo Cavallino della Fobbia
Dorf in italienische Idylle am Passo Cavallino della Fobbia

Wer einen wunderbaren Kurvenwalzer erleben will, der sollte die Valvestino-Tour auf jeden Fall unter der Woche und ganz sicher außerhalb der Hochsaison unternehmen. Am Wochenende und in der Hauptreisezeit tummeln sich zu viele Verkehrsteilnehmer (auch zweispurige) auf der Straße, die meist nur mit anderthalb Fahrspuren aufwartet. Vorsicht ist in den uneinsehbaren Kurven immer geboten!

An dieser Strecke liegt die kleine Kapelle "Madonna di Rio Secco", die von uns Drive-In-Kapelle getauft wurde, da die Straße einfach mittels Tunnel durch die Kapelle führt. Diese Gegend sollte man sich unbedingt auch näher anschauen!

Als Abstecher in südliche Richtung sei das Sträßchen über den Passo del Cavallino della Fobbia und die Sella Cavacca empfohlen. Die Strecke zweigt (etwas versteckt) in einer Kehre vom Passo di Capovalle ab.

Motorrad steht in der Durchfahrt des Santuario della Madonna delle Cornelle
Archaische Motive in der Santuario della Madonna delle Cornelle

Auf dieser Strecke liegt die kleine Kapelle "Madonna di Rio Secco", die von uns Drive-In-Kapelle getauft wurde, da die Straße einfach mittels Tunnel durch die Kapelle hindurchführt. Die Kirche liegt also sprichwörtlich AUF der Straße und nicht an der Straße.

Noch eine zweite Drive-In-Kapelle gibt es im Umland zu entdecken, die noch romantischer in Szene gesetzt ist. Die Kirche Santuario della Madonna delle Cornelle liegt im Val Sabbia kurz nach Livrio in Richtung Vobarno. Auf dieser Straße erreicht man schließlich das Westende des Gardasee bei Salo. Die Kirche ist ebenso durchtunnelt, nur daß man hier durch einen kurzen Arkadenbogen fährt.

Doch zurück zur Haupstrecke zwischen Idrosee und Gardasee. Der Valvestino fungiert im Sommer als Süßwasserspeicher für den Gardasee. Dadurch führt er im Sommer weniger und im Winter und Frühjahr logischerweise mehr Wasser. Auf einer der drei Brücken, die über Seitenbuchten führen, lohnt sich eine kleine Pause, um die Aussicht zu genießen. Am Ende der Kurvenstrecke liegt dann das eigentliche Stauwehr des künstlich angelegten Sees.

Nach dem Stauwehr warten noch ein paar Kurven, die sich dann aber zusehens in einer gewissen Geradlinigkeit verlieren. Kurze Zeit später hat man erste Ausblicke von oben auf den Gardasee in südliche Richtung. Ein kleines Highlight ist dann noch die Abfahrt nach Gargnano.

Rundtourangebot
Anfo, Pso. del Marè, Pso. Spina, Pso. Maniva, Balajoch, Pso. Croce Domini, Bagolino, Anfo

Madonna di Rio Secco
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