Motorradtouren Italien | Idro-/Ledro- & Gardasee Idrosee Val Sabbia

Motorradtouren im Val Sabbia – urig!

Blick auf das Dorf Belprato im Val Sabbia
Blick auf Belprato im Val Sabbia
Blick auf die Rocca di Nozza (Ruine) in Vestone im Val Sabbia

Tausend Wege führen nach Rom. Und einige zum Idrosee. Und einige wieder vom Idrosee weg. Die Straße SS237 ist eine davon – und von allen Varianten ist sie die verkehrsreichste.

Das Val Sabbia ist das zweitlängste Tal der "Tre Valli" Brescias, die beiden anderen sind das Val Camonica und das Val Trompia. Die Strecke durch das Tal ist der Vollständigkeit halber beschrieben. Fakt ist: landschaftlich eindrucksvoller fährt man auf den Nebenstrecken!

Beginnen wir die Fahrt am Idrosee (man sieht schon, wir sind Idroseefans). Die SS237 kommt von Norden herunter, bildet die Uferstraße des Idrosees auf der Nordwestseite und kuschelt sich schließlich an den Fluss Chiese, der auf halber Strecke einen Mordshaken schlägt und von Laufrichtung West auf Süd umdreht.

Den Knick vollführt sie in Vestone, wo die Ruine "Rocca di Nozza" und ein Kirchlein auf einem spitzen Felsen thront.

Gleich darauf erheben sich links und rechts hohe Bergrücken. Dann ist Barghe erreicht und gleichfalls der erste Tunnel. Hier wäre eigentlich die beste Gelegenheit, um wieder abzudrehen: die SP59 schummelt sich auf schmaler Fahrbahn durch herrliche Gebirgslandschaften, um weiter südlich wieder in die SS237 einzumünden. Wer also Zeit und Muße hat wie wir – sollte jetzt abbiegen.

Außerdem – und das ist noch ein triftiger Grund, die stark befahrene, gut ausgebaute SS237 zu verlassen – stritten die Baumeister der SP59 wieder mal mit den Kirchenbaumeistern, was dazu führte, daß Straße und Kirche sich mittels einer Säulengalerie vereinen. Wir parken in einer Drive-In-Kirche. Sehr stimmungsvoll!

Viele kleine Städte und Dörfer liegen am Wegesrand. Die vergangene Eleganz der Städte ist dahin und einer brüchigen Reparaturbedürftigkeit gewichen. Umgeben von saftigen, grünen, aber sehr steilen Wiesen. Die Berge verschwinden fast in dem blauen Dunst.

Kurz vor Vobarno verschwindet die SS237 immer wieder in Tunneln und wird anschließend zur Umgehungsstraße. Vobarno (242m), eine Kleinstadt mit 7500 Einwohnern, ist nur noch einen Katzensprung vom Gardasee entfernt.

Mann posiert vor einem Brunnen in Avenone
Frau mit Suppenkelle vor Brunnen in Avenone

Trotz der Nähe zum quirligen Gardasee ist es hier noch erstaunlich ruhig. Wir schlürfen einen Cappuccino, wundern uns über Goldautomaten (echt, hier kann man Goldbarren aus dem Automaten ziehen! Was'n das?) und lassen es uns gut gehen.

Es ist einige Grad wärmer als am Idrosee. Das Klima ist eindeutig mediterraner als in den Bergen um den Idrosee. Yuccas, Zypressen, Olivenbäume und verschiedene Palmen gedeihen überall prächtig.

Szenenwechsel!

Wir folgen in Vestone, dem Ort mit der Ruine "Rocca di Nozza", nicht dem Hakenschlag der SS237 nach Süden, sondern verlassen die SS237 in Richtung Norden. Auch keine schlechte Wahl!

Kleine Provinzstädte, verschlafene Orte wie Pelprato, Pertica Bassa, Pertica Alta. Alles Dörfer mit ein paar hundert Einwohnern. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Touristische Auswüchse wird man hier nicht finden. Der italienische Alltag tröpfelt so vor sich hin, ebenso die Brunnen... Brunnen mit Suppenkelle – das hatten wir auch noch nicht.

Andere Motorradfahrer sind nirgends zu sehen... wo sind sie denn alle? Wo es doch hier so himmlische Straßen zum Motorradfahren gibt?

Gardasee
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