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Anreise

Im Hafen

Die Entfernung von München – Palermo beträgt 1600 Kilometer. Die Fähre ist das bequemste und – sofern man beim Motorrad auch sämtliche Verschleißkosten dazunimmt – auch ein preiswertes und nervenschonendes Mittel, um von Deutschland aus nach Sizilien zu gelangen. Fähren verkehren ab Genua, Civitavecchia und Neapel. Ein Ticket zu bekommen, ist in der Nebensaison auch kurzfristig vor Ort kein Problem. In der Hauptsaison von Juli bis Mitte September ist es jedoch ratsam, dass auch Motorradfahrer vorbuchen, erst recht, wenn sie für die circa zwanzigstündige Überfahrt eine Kabine buchen möchten.

Für die Anfahrt Genua aus dem Süden Deutschlands empfiehlt sich entweder die Brenner-Route oder die San-Bernardino-Route. Letztere ist kürzer, aber auch schneegefährdeter ... Am San-Bernardino-Tunnel hatten wir zeitweise mit Schneefall zu kämpfen, der in niederen Regionen wieder in Regen überging. Andere Fahrer, die über den Brenner herüberkamen, hatten das Problem nicht.

Die Fährgesellschaft Grandi Navi Veloci bedient die Verbindung Genua – Palermo. Im oberen Stockwerk kann man sich in einem modernen Terminal Fährtickets kaufen. Fernweh ist vorprogrammiert: auch Tunesien, Marokko und zahlreiche andere Ziele werden auf dem großen Display angezeigt. Geparkt haben wir bei strömenden Regen unter dem Hafengebäude, in dem sich eine lange Zufahrtsspur befindet. Allerdings im Halteverbot vor der Polizeistation. Zumindest bei uns Motorradfahrern wurde das geduldet.

Man spart beim Ticketkauf im Hafen einiges gegenüber dem Vorverkauf im Reisebüro. Wenn gleichzeitig die Rückfahrt gebucht wird, wird ein Rabatt gewährt.

Fähren nach Palermo ab: Genua, Livorno, Civitavecchia, Neapel, Salerno, Cagliari
Fähren nach Catania ab: Genua, Civitavecchia
Fähren nach Trapani ab: Civitavecchia

www.carontetourist.it Fährverbindung Salerno – Messina. Im Halbstundentakt setzen Caronte-Fähren über den 3,3 km breiten Stretto zwischen Villa San Giovanni und Messina.

Schlafen? Ja, aber wo?
In der Fähre

Im Vorfeld steht man natürlich immer vor der Frage: Kabine? Pullmansitz? Deckpassage?

Der Pullmansitz erinnert an einen Flugzeug- oder Bussitz. Und da wir keine Immer-Und-Überall-Schläfer sind, und die Sitze die unbequemste Variante darstellen, konnten wir uns noch nie mit dem Schlafen im Sitzen nicht so recht anfreunden.

Die Deckpassage ist am preiswertesten, Isomatte und Schlafsack sollten dann dabeisein. Im April kann dies jedoch relativ frostig werden. Bleibt die Kabine.

Was mitnehmen und wie packen?

Während der Überfahrt ist das Autodeck nicht zugänglich. Wer also etwas am Motorrad vergisst, hat schlechte Karten. Wir verstauten alles im Topcase, was man auf dem Schiff benötigt.

Wohin mit den Motorradklamotten?

Diesmal tauschten wir nicht gleich vor oder auf dem Autodeck die Motorradklamotten gegen Jeans und T-Shirt, weil es vor dem Schiff noch wie aus Kannen schüttete. Dafür ist der Aufstieg mit Gepäck vom Autodeck (im April, da alles leer ist, muss man ganz runter ins unterste Autodeck!) bis zu den mehrere Stockwerke weiter oben befindlichen Kabinen etwas schweißtreibend. In den Jahren davor deponierten wir immer die Klamotten, Helme und Stiefel unter und am Motorrad.

Was anziehen?

Während der Fahrt weht selbst bei sommerlichen Temperaturen oft ein strammes Lüftchen, deshalb ist es ratsam, nicht nur kurze Hose und T-Shirt, sondern auch etwas Wärmeres für den Abend und für die klimatisierten Innenräume einzupacken.

Die Verpflegung
Verpflegung - der kluge Mann baut vor ;-)

Wer das Urlaubsbudget schonen will, der sollte sich etwas Verpflegung mitnehmen. Es verhungert oder verdurstet niemand an Bord, aber man sollte einen gut gefüllten Geldbeutel dabei haben.

Schon der Self Service reduziert die Reisekasse kräftig. Im Hafengebäude gibt es außer diversen Boutiquen einen Supermarkt, in dem man sich mit allem Nötigen eindecken kann.

Raucher?

Obwohl das Rauchen an Deck eigentlich untersagt ist (außer, da wo Tische stehen), hält sich keiner dran. Fliegende Zigaretten (über die Reling) sind gelegentlich zu sehen. Die Passagiere der unteren Decks freuten sich, wenn die Kippe nicht im Meer, sondern auf ihnen landete.

Sonnenanbeter?

Brillianten können im Safe des Zahlmeisterbüros deponiert werden (die Höhe der Gebühr ist uns nicht bekannt, da wir nur falschen Schmuck tragen ;o)

Während Fähranfahrten (und Deckpassagen) hatten wir Geld und Papiere immer am Mann bzw. an der Frau. Wir hatten schon mal unsere Kamera gut verpackt und zugedeckt an unserem Deckplatz stehen lassen, aber ganz wohl war uns nicht dabei. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Mit einer Kabine erübrigt sich diese Sicherheitsfrage.