Motorradtouren Griechenland Tourinfos Essen & Schlafen

Essen & Schlafen

In der Hochsaison (Juli und August) ist es in den touristischen Hochburgen (zum Beispiel Parga) manchmal nicht ganz einfach, ohne Reservierung ein freies Zimmer zu ergattern. Trotzdem, egal in welcher Saison man unterwegs ist, ein Zimmer ist immer zu finden! Nicht immer auf Anhieb, aber man muss nicht unbedingt ewig vorbuchen. In der Vorsaison ist es überhaupt kein Problem, in der Hauptsaison sucht man eben erst ein wenig.

Am längsten währte die Zimmersuche auf den Inseln. Auf Kefalonia tummeln sich sehr viele Engländer, entsprechend voll sind die Hauptorte Vassiliki und Nidri. Beim Abendessen saß einmal am Nebentisch ein junger Brite, der verzweifelt die ganze Insel abtelefonierte und um ein Zimmer bettelte.

Die Privatzimmer sind an den Schildern "Rooms to let", "Rent Rooms" oder dem griechischen Wort "Domatia" zu erkennen. Preise müssen an der Innenseite der Zimmertür angeschlagen sein und sind in der Vorsaison durchaus verhandelbar.

Auf dem Peloponnes ist die Zimmersuche etwas entspannter als auf den Inseln. Es klappt in der Hauptsaison vielleicht nicht gleich beim ersten Anlauf, aber unter der Brücke schlafen muss man auch nicht.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr unterschiedlich. In der Hochsaison sollte man pro Person mit mindestens 35,– Euro für ein einfaches Doppelzimmer rechnen. In typischen Urlaubsregionen wie Parga muss man etwas mehr einplanen. Handeln ist in der zimmerknappen Hauptsaison nur schwer möglich.

Zum Schlafen erhält man ein Laken, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. In der Vorsaison auch eine Wolldecke dazu und wenn man Glück hat, liegt noch eine zweite im Schrank. Außerdem fanden wir oft einen Mückenkiller für die Steckdose im Zimmer. Klopapier darf nicht in die Toilette geworfen werden, sondern in den danebenstehenden Mülleimer. Der Grund soll angeblich der geringe Rohrdurchschnitt sein, aber ob das stimmt? Vielleicht wegen der "Entsorgung" des schwimmfähigen Papiers? Obwohl: Das sprichwörtliche blaue Meer ist metertief glasklar und über jeden Verdacht erhaben ...Rätsel ungelöst.

Nachfolgend alle Unterkunftsadressen, die wir während der Tour ansteuerten und empfehlen können:

Lefkada
Poros | Insel Lefkada Rouda Bay Appartments in der Mikros Gialos Beach
nicht zu verwechseln mit der Gialos Beach!

Die Bucht ist rund 300 Meter breit. Einen richtigen Hafen gibt es nicht, aber Segelboote werfen oft in der Bucht den Anker und die Skipper kommen per Schlauchboot an Land. Es gibt ein paar Tavernen und einige Appartmenthäuser. Aber keine andere Anlage ist so idyllisch mit einem mediterran begrünten Innenhof angelegt wie diese.

Die Zimmer sind riesig. Wir haben eine Maisonette mit Küche, Bad, Doppelbett, (ausziehbarer) Couch, Esstisch und großem Balkon bewohnt. Es gibt aber auch noch größere Appartments über zwei Stockwerke für 5 bis 7 Personen. Das Zimmer wird täglich geputzt und die Betten gemacht. Am Eingang befindet sich eine Taverne, wo man gut und preiswert essen kann.

Jeden Tag, wenn wir auf dem Balkon sitzen, besucht uns ein frecher Spatz. Wir müssen aufpassen, wenn Brot auf dem Tisch liegt – er pickt es an! Steht da ein Teller mit Krümeln? Weg damit! Er lässt sich überhaupt nicht von unserer Anwesenheit aus der Ruhe bringen. Aber er räumt mit unserer Krümelei nur auf, wenn wir da sind. Sind wir auf Tour, finden wir unsere extra ausgelegten Brotkrumen danach unberührt vor. Kaum sitzt aber wieder einer von uns zwei Minuten auf dem Balkon – tippelt er schon wieder die Balkonbrüstung entlang bis zu unserem Tisch. Wir haben uns sehr, sehr wohlgefühlt und können nur jedem, der Lefkada erkunden will, empfehlen, sich hier einzuquartieren.

Hortata | Insel Lefkada Guesthouse T'Aloni 31082 Hortata

Ein Guesthouse in Hortata, einem kleinen Dorf (gerne auch Chortata oder Xortata geschrieben) mit einem Restaurant, hier kocht Cheffe selbst. Die Zimmer haben alle ein eigenes Bad, eine Klimaanlage und jeweils einen Balkon. WLAN ist inklusive und außerdem steht ein Garten und eine Terrasse für die Abende zur Verfügung. Die Unterkunft liegt in einem kleinen Dorf, in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Ein Garant für ganz ruhige Nächte.

Kefalonia
Poros / Kefalonia Pension Pantelis 28086 Poros

Abends auf dem Balkon bei einem Glas Rotwein die Sonne im Meer untergehen sehen und morgends mit Blick auf's blaue Meer aufwachen - herrlich. Die schlicht eingerichteten Zimmer haben jeweils Balkone und eine Klimaanlage, was im Hochsommer sehr willkommen ist. Ein eigenes Badezimmer sowie WLAN sind Standard. In der Hochsaison kann es auf der Insel etwas schwierig werden, aber es ist selbst dann möglich, ohne Reservierung ein Zimmer zu ergattern. Die Wirtsleute sprechen beide etwas englisch und sind sehr nett. Nur eine Adresse können wir nicht angeben, denn scheinbar hat die Straße keinen Namen, jedenfalls konnte uns bei unserer Zimmersuche keiner sagen, wie die Straße heißt, sondern nur beschreiben, wie wir hinkommen.

Epirus
Parga / Epirus Villa Alexandros Agiou Athanasiou 48060 Parga

Das Haus mit mehreren Studios (wir hatten das kleinste) liegt zentrumsnah. Bis zum Meer sind es etwa 400 Meter. Eigenes Bad und Klimaanlage ist Standard. WLAN ist inbegriffen und die Betten sind bequem - und schön lang, was einem ZweiMeter-Menschen sehr gelegen kommt. In der Nähe befindet sich ein kleiner Supermarkt, ein Café sowie zwei Restaurants. Eine große Auswahl von Restaurants gibt's an der Uferpromenade. Parkmöglichkeiten bestehen neben dem Haus. Verständigung in englisch möglich.

Epirus / Zagoria-Gebiet
Monodendri / Epirus Hotel Ladias 44007 Monodendri

Das traditionelle Haus aus grauem Naturstein bietet wunderschöne Zimmer mit einer stilvollen Einrichtung zu einem günstigen Preis. Die Zimmer sind echt groß und die handbemalten, bunten Zimmerdecken ein Hingucker. Ein eigenes Bad gehört zum Standard ebenso wie eine Heizung, die hier in den Bergen wichtiger ist als eine Klimaanlage. WLAN ist inbegriffen, ebenso ist im Zimmerpreis ein Frühstück enthalten. Vom Dorf aus kann man zum Kloster Agía Paraskeví laufen, an das sich die Vikos-Schlucht anschließt. Diese schwindelerregende Aussichten muss man gesehen haben! Monodendri ist ein guter Ausgangspunkt, um das Zagoria-Gebiet zu erkunden.

Meteora-Gebiet
Kastraki Spartacus House / Ziogas Rooms 42200 Kastraki

Die Zimmer mit Balkon, eigenem Bad und Klimaanlage sind bezahlbar. Absolut unbezahlbar ist jedoch der Blick auf die Meteora-Felsen! Kastraki ist der kleinere Ort im Vergleich zu Kalambaka, daher suchten wir hier ein Zimmer. WLAN ist inklusive. Die Preise in den Unterkünften sind annähernd gleich (zumindestens in Kastraki, Kalambaka hatten wir nicht in die Suche einbezogen), ziehen im Hochsommer aber beträchtlich an. Das kleine Hotel in Kastraki hat nette Besitzer, die Familie Ziogas. Die Mama, die uns beim ersten Besuch bekochte, hat sich zurückgezogen, die Jungen betreiben das Haus jetzt allein.

Pilion-Halbinsel
Horefto | Xorefto | Khorevto Hotel Cleopatra 37001 Horefto

Das Haus befindet sich gegenüber des Sandstrands von Horefto / Xorefto. Die Zimmer mit Balkon haben Klimaanlage und auch einen Kühlschrank. Im Innenhof sitzt man unter alten Weinreben, was besonders an den Abenden stimmungsvoll ist. Die Anfahrt nach Horefto auf der Pilion-Halbinsel ist wie geschaffen für Motorradfahrer: eine Kurve an der anderen.

Peloponnes
Gythion | Githio | Peloponnes Chateau de Georges Mavrovounion

Unter der Bezeichnung Doppelzimmer gibt es in diesem Haus echt riesige Räume zu mieten, größer als man sonst gewohnt ist. Jedes Zimmer hat einen Balkon und ein eigenes Badezimmer. Auch ein Kühlschrank gehört zur Zimmerausstattung sowie eine Klimaanlage. Ein Pool versüßt den Aufenthalt nach einer schweißtreibenden Tour, was im Sommer ein nicht zu unterschätzender Luxus nach der Tagestour ist. WLAN gehört auch hier mittlerweile zum Standard.

Nafplio | Ostpeloponnes Hotel Vasilis Souliou 14
21100 Nafplio

Das Beste an dieser Unterkunft ist die Aussicht aufs Meer! Und die wirklich großen Zimmer, die auch eine kleine Küchenzeile beinhalten. Dieses kleine, familiäre Hotel liegt oberhalb der Altstadt Nafplios. Weg vom touristischen Trubel, aber immer noch so nah, dass man die Altstadt und bei Bedarf auch einen Strand in kurzer Zeit zu Fuss erreicht. Die Zimmer haben ein eigenes Bad und eine Klimaanlage, WLAN ist auch hier Standard. Die Anfahrt mit dem Motorrad ist kein Problem - diese grandiose Aussicht auf die Bucht erkauft man sich mit der Lage auf dem Berg, so dass der abendliche Spaziergang von der Altstadt zurück ins Hotel gleich ein wenig Fitness bringt.

Ithaka
Kioni / Ithaka Captain's Apartments In einer namenlosen Seitenstraße oberhalb des Hafens
28301 Kioni

Das Apartmenthaus liegt in einer ruhigen Seitenstraße oberhalb des Hafens von Kioni, das ein echt schnuckliges Städtchen ist. Das kleine Apartment ist klimatisiert und besitzt ein eigenes Bad sowie eine kleine Küchenzeile. Wir hatten das kleinste, es gibt aber auch größere. Jede Einheit hat einen Balkon. Aber auch unten vor dem Haus ist eine große Terrasse mit Sitzgelegenheiten für das abendliche Glas Wein. Das Haus liegt auf einem Hügel, weshalb Gäste gut zu Fuß sein müssen, um hinunter an den Strand oder ein Restaurant zu laufen. Die Unterkunft ist nichts für Körperbehinderte, jedoch wird das wohl auf kaum einen Motorradfahrer zutreffen. Das Motorrad kann man direkt am Haus parken.

Falls hier in Kioni nichts frei ist (wir haben erst beim dritten Anlauf eine freie Unterkunft gefunden): In der Inselhauptstadt Vathi, die um ein Vielfaches größer als Kioni ist, gibt es zahlreiche Privatunterkünfte und Appartments zu mieten.

Essen in Griechenland

Die griechische Küche ist nichts für verwöhnte Gourmets. Kräftige Hausmannskost ist angesagt. Was die Pizza für den Italiener, ist Souflaki und Pommes für den Griechen. Dazu einen griechischen Salat mit einer dicken Scheibe Feta obendrauf. Serviert in einem tiefen Teller, in dessen Boden mindestens ein Zentimeter hoch das Olivenöl steht. Immer sehr lecker! Der obligatorische Tsatziki sorgt für gewohnt "knoflige" Ausdünstungen. Wobei sich der Gehalt an Knoblauch proportional zur Entfernung von Touri-Hochburgen verhält!

Das Bild von griechischen Restaurants, das man in Deutschland im Kopf hat, muss man ganz schnell verbannen. Statuen, Vasen und Säulen sucht man in den Tavernen vergeblich. Schlicht und ohne Schnickschnack sind die griechischen Gasthäuser eingerichtet. Auch ist die Speisekarte nicht so umfangreich. In Dörfern, weit ab vom Touristentrubel, erhielten wir gar keine Karte und mussten uns eben an den Töpfen oder dem Grill anschauen, was es gab. Obwohl es in den Grillrestaurants ("Psitaria") nur zwei oder drei Gerichte gibt, ist das Essen hier wesentlich griechisch-authentischer (und preiswerter).

In den Orten wie Parga, Githio, Nafplio auf Peloponnes oder Vassiliki auf Lefkada ist die Stadt und vor allem die Hafenpromenade eine einzige Freßmeile. Teilweise – wenn die Gästeschar nicht so üppig erscheint – wird man durch die Kellner angesprochen und genötigt, doch ihrem Lokal die Ehre zu geben. Vermutlich stellt jede Fast-Food-Bude im Sommer ein paar Tische und Stühle raus und nennt sich Restaurant "Poseidon"

Lecker Fisch!

Eine Bitte
Bitte geht NICHT in eine griechische Taverne oder ein Kafenion und bestellt einen "Underberg"! Wir haben diesen Typ Tourist tatsächlich erlebt. Oder lasst das Essen zurückgehen, weil es noch ein bißchen "weich" ist. Der gleiche Typ, ein perfekt hochdeutsch sprechender Holländer, hielt seiner 25 Jahre jüngeren und offensichtlich brandneuen Freundin einen Vortrag, dass die Griechen einfach nicht kochen können. Ein anderer, diesmal ein Deutscher aus dem Norden, fragte den nur griechisch sprechenden Kellner, als er mit einem freundlichen Lächeln das Essen servierte, auf Deutsch: "Was grinsen Sie denn so?"

Einen Tipp für den kleinen Hunger zwischendurch
Gyros Pita, an Imbißständen zu haben. Ein dünnes Fladenbrot wird in Öl getränkt und auf einer heißen Platte gebraten, dann mit Gyros, Tomaten, Zwiebeln, Tsatziki und ein paar Pommes belegt, schließlich zusammengerollt und in eine Papierserviette gewickelt überreicht – hmm, lecker. Mit zwei bis drei von diesen leckeren Röllchen kann man durchaus ein komplettes Abendessen ersetzen!

Das Trinkwasser soll angeblich in Hellas überall trinkbar sein. Aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: am Anfang unserer Tour kauften wir immer Tafelwasser. Später wurden wir mutiger. Nachdem wir in den Tavernen auch generell zum Kaffee ein Glas Leitungswasser serviert bekamen und unsere Verdauung sehr gut damit klar kam, haben wir uns die Flaschenschlepperei erspart.