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Landesspezifische Infos

Fläche: 131.957 km2
Einwohner: 10.8 Mio.
Einwohnerdichte: 82 Einwohner pro km2
Hauptstadt: Athen

Griechenland liegt südlich des Balkans, hat Grenzen zu den Staaten Albanien im Norden, Mazedonien und Bulgarien im Nordosten sowie ganz im Osten zur Türkei. Es besteht aus der Halbinsel Peloponnes im Süden und dem griechischen Festland im Norden. 25.000 qkm der Fläche Griechenlands verteilen sich auf über 3000 Inseln, von denen jedoch nur 87 bewohnt sind.

Fast 80% der Fläche ist gebirgig, weswegen man es als Gebirgsland bezeichnet. Zentrale Gebirgszüge des Landes sind das Pindos-Gebirge, der Olymp-Ossa-Pilion-Gebirgszug sowie das Rhodope-Gebirge auf dem griechischen Festland, das Taygetos-Gebirge auf dem Peloponnes und das Psiloritis-Gebirge auf der Insel Kreta. Höchste Erhebung des Landes ist der Mytikas (2917 m) im Gebirgsstock des Olymp. Größere Ebenen sind nur spärlich vorhanden und befinden sich weitesgehend in den Regionen Thessalien, Makedonien und Thrakien.

Der Kremasta-Stausee (oder Kremaston-Stausee, wie wir ihn nennen) ist der größte Stausee in Griechenland. Der Stausee befindet sich in Westgriechenland. Fährt man quer durch Griechenland auf der Nationalstraße 38 (Europastraße 952) von Agrinio (Westen) nach Karpenissi und anschließend nach Lamia (Osten), quert man die gigantische Landschaft dieses Stausees (beschrieben bei uns unter dem Menüpunkt Ost-West-Route). Auch wenn Europastraße nach groß klingt – ist es jedoch nicht wirklich.

Etwa 97% der Griechen gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an. Griechenland ist der einzige Staat der Welt, der diese Konfession des Christentums zur Staatsreligion erklärt hat. Die restlichen 3% setzen sich aus Katholiken, Zeugen Jehovas, Protestanten und Muslime (meist albanische und türkische Einwanderer) zusammen.

Parlamentarische Republik

Griechisch

Die Griechen sind ein gastfreundliches Volk. Wird man eingeladen, sollte man diese nicht ausschlagen – es könnte als Beleidigung verstanden werden. Pünktlichkeit ist zwar keine Tugend der Griechen, aber mehr als eine Viertelstunde sollte man bei einer solchen Einladung nicht zu spät kommen. Ein Mitbringsel, Blumen oder etwas Alkoholisches, sollte obligatorisch sein.

Nicht zu freizügig kleiden! Die Griechen sind zwar, vor allem in den Urlaubsorten, einiges gewöhnt, aber gewisse Regeln gelten an allen Orten. Frauen in knapper Bekleidung sind nicht gern gesehen, und der nur spärlich bedeckte Po wird von den Griechen generell als Zeichen von niedrigem Bildungsstand gedeutet. Wie überall in Kirchen gelten dort besondere Regeln: Schultern und Knie bedeckt. In den Klöstern Meteoras werden Frauen sogar nur im langen Rock eingelassen. Das bedeutet, Frauen in der Motorradhose wird ein Überrock verpasst. Wenigstens muss man keinen eigenen Rock mitnehmen. FKK hat zwar mittlerweile als Tribut an die Urlauberschaft ebenso wie oben-ohne-baden an griechischen Stränden Einzug gehalten – aber der "gemeine Grieche" sieht diese "Unart" mit Skepsis.

Wie in allen anderen Ländern auch ist es verboten, militärische Anlagen, Grenzanlagen und dergleichen zu fotografieren. Man sollte sich seinen fotografischen Hintergrund also immer genau anschauen. Falls es eine Kaserne oder Radarstation ist, könnte es Ärger geben. Menschen als Porträt zu fotografieren sollte nur mit Einverständnis des Porträtierten erfolgen. Die Griechen geben die Erlaubnis jedoch gern.

In der Regel hält der Grieche Siesta. Zwischen 13:00 und 17:00 Uhr ist dementsprechende Ruhe im Land, in den Geschäften und den Haushalten.

Sprache – und vor allem Gestik

Man vergißt oft, daß ein Großteil der Kommunikation nonverbal über Gesten abläuft. Sprache ist eine bewußte Angelegenheit und das schwierige an der Körpersprache ist, daß man sie kaum verhindern kann. Wir geben in Griechenland womöglich Signale, die von den Einheimischen ganz anders gedeutet werden als wir dies beabsichtigen. Womöglich beleidigen wir mit einer für uns ganz harmlosen Geste!

Sagt der Grieche "Ne" – so heißt das "Ja". So meldet sich jeder Grieche auch am Telefon: "Ne?" Das allerkleinste gestische Nein eines Griechen wird durch ein kurzes Hochziehen beider Augenbrauen angegeben. Wenn ein Grieche – etwas deutlicher – nickt oder den Kopf nach oben bewegt: heißt es "Nein"! Da kann es schon erst einmal etwas Verwirrung geben, wenn man einen Griechen fragt, ob es hier zum Hafen geht – und dieser schüttelt permanent den Kopf. Für einen Deutschen ist es faktisch unmöglich, ein Ja nicht mit einem Nicken zu begleiten – man sollte sich dessen bewusst sein und entsprechend auf sich acht geben.

Ein weiteres, Verwirrung stiftendes Thema sind Handzeichen. Winken, Verabschieden oder ein pantomimisches "Stoppp" kann in ein gestisches Fiasko ausarten, falls man die Handfläche dem Gegenüber präsentiert. Die offene Handfläche mit gespreizten Fingern wird als "Moutza" bezeichnet und ist eine der schwersten Beleidigungen. Diese Geste kommt noch aus byzantinischen Zeiten, als man Kriminelle oder Kriegsgefangene schmähte, in dem man Ihnen Asche, Schmutz oder Fäkalien ins Gesicht rieb. Mit der offenen Hand deutet man also an, was man mit seinem Gegenüber am liebsten täte. Je näher man dabei seinem Gegenüber kommt, um so größer die Schmach. Die Griechen winken darum auch immer mit dem Handrücken nach vorn. Fazit: pantomimisch in der Taverne fünf Bier zu bestellen – wie sollte man die Hand dabei halten?

Das OKAY-Zeichen, das man am ehesten von Tauchern kennt – Daumen und Zeigefinger werden zum Ring geformt – wird in Griechenland eher als "Arschloch" gedeutet. Oder andersherum: es ersetzt den Stinkefinger.

"Komm her" wird in Griechenland anders gedeutet als bei uns. Während bei uns mit der Handfläche nach oben entweder nur der Zeigefinger oder alle Finger zum Körper gezogen werden, hat der Grieche beim "Komm her" die Handfläche nach unten und zieht die Finger zum Körper (das kennt man auch aus Süditalien, die eine noch unfangreichere, für uns ungewohnte Gestik verwenden). Im ersten Moment könnte man das Winken als verkapptes "Hau ab" deuten. Einfach mal an der Fähre aufpassen, wenn die Einweiser winken.