Motorradtouren Türkei Rundtour Istanbul Rüstem-Pascha-Moschee

Rüstem-Pascha-Moschee | mit dem Motorrad in Istanbul

Innenraum mit rotem Teppich und blauen Fliesen mit Ornamenten in der Rüstem-Pascha-Moschee Elektroinstallation außen an der Rüstem Pascha Moschee

Gut versteckt hat er sie, der Baumeister Sinan. Die Rede ist von der Rüstem-Pascha-Moschee. Man muss schon genau wissen, wo sie ist. Und dann genauer hinschauen, um den Eingang zu finden.

Es gibt zwei unscheinbare Treppenaufgänge im Gewirr der vielen Geschäfte, die in den Erdgeschossen der Häuser untergebracht sind. Unten herrscht Trubel wie überall in den Basaren der Stadt.

Betritt man jedoch den schmucklosen Treppenaufgang, landet man im ersten Stock in einem lichtdurchfluteten und ruhigen Innenhof der Moschee. Ein genialer Streich des Sinan! Ein Türke nickt uns freundlich zu und deutet uns, dass wir gerne eintreten können. Wir lassen unsere Sandalen im Innenhof in einem Regal stehen und treten durch die Tür. Der Fußboden umschmeichelt die nackten Füsse mit seinem rot-blauen Teppich, der in der gesamten Moschee ausgelegt ist.

Kurz vor seinem Tod im Jahre 1561 stiftete der als geizig geltende Großwesir und Schwiegersohn Sultan Süleymans des Prächtigen, Rüstem Pasa, die Moschee, die Sinan zu einer der schönsten Istanbuls ausgestaltete. Vor allem durch seinen verschwenderischen, in Blau gehaltenen Fliesenschmuck zeigt er eine Pracht, die nicht viele Moscheen in dieser Vollendung aufweisen können.

Die Südostwand der Moschee zeigt die für einen islamischen Sakralbau verbindliche liturgische Ausstattung: In der Mitte befindet sich die Gebetsnische, die den versammelten Gläubigen die an Mekka orientierte Gebetsrichtung anzeigt. Von hier aus leitet der Imam, das Gesicht der Nische zugekehrt, fünfmal am Tag den Gebetsgottesdienst.

Eingang mit Säulen und Schuhablage in der Rüstem Pascha Moschee

Als wir als einzige Besucher mit großen Augen in der Moschee stehen und die Pracht bewundern, kommen so nach und nach einige Gläubige in den Gebetsraum. Leise knien sie sich vorn hin und wir ziehen uns diskret zurück.

Draußen finden wir zwei Männer vor, die ihren Einkauf bewundern, irgendein Schächtelchen holen sie aus einer Plastiktüte und bewundern dessen Inhalt. An der gegenüberliegenden Wand befinden sich die Wasserhähne für die Fußwaschungen und zwei Moslems nehmen diese gerade vor. Ehrlich gesagt, jetzt sind die Temperaturen angenehm und kaltes Wasser an den Füssen ist nicht unbedingt ein großer Schock. Aber wie ist das im Winter? Es mag zwar keine Minustemperaturen haben – aber trotzdem: bei 5 °C Lufttemperatur?

Wenn wir ein Ranking zwischen Blauer Moschee, Hagia Sophia und der Rüstem-Pascha-Moschee vergeben sollten, so käme Letztere an erster Stelle. Einmal wegen ihrer einmaligen Lage, ihrer Abgeschiedenheit im Trubel, ihrer Pracht und ihrer Ruhe.

Ganz am Rande amüsieren wir uns über ein kleines rotes Kästchen an der Mauer des Innenhofs. Es trägt die Aufschrift: CSU Alarm.

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