Motorradtouren Türkei Rundtour Mittelmeerküste Resadiye

Halbinsel Resadiye | wie geschaffen für Motorradtouren

Straße zwischen Bäumen und Steinen auf der Halbinsel Resadiye

Südägäis – das klingt in erster Linie nach viel Sonne und zweitens nach vielen Touristen. Sonne ist okay, aber Tausende Touristen müssen wir nicht unbedingt um uns herum haben. Unseren Vorstellungen von Unversehrtheit entspricht Resadiye am ehesten: er ist noch ein Landstrich, der vom Pauschaltourismus noch nicht inhaliert wurde! Denn die meisten Ferienorte an der Ägäis sind mittlerweile Retortenstädte, in denen man ein Navi braucht, um aus in den geklonten Ferienhaussiedlungen wieder herauszufinden. Als man in den achtziger Jahren feststellte, dass die nordeuropäischen Sonnenhungrigen sich gerne für wenig Geld einen krebsroten Rücken am türkischen Strand holen, baute man in aller Eile ein Hotel und eine Anlage nach der anderen.

Halbinsel im Schatten zerklüfteter Bergmassive

Vor lauter Glück über die Riesen-Nachfrage baut man immer noch und geht in schöner Regelmäßigkeit "unterwegs" pleite. Ein erschreckendes Beispiel dafür sind die zwei Handvoll Beton-Hochhaus-Gerippe im Süden von Kuşadası!

Panoramablick über Marmaris

Resadiye, oder wie man sie auch bezeichnet, die Datçahalbinsel – ist eine dünn besiedelte Halbinsel, die sich über annähernd hundert Kilometer ins ägäische Mittelmeer erstreckt.

Und dass die dünne Besiedlung so bleibt und auch die Touristen den Landstrich nicht übermäßig überfallen, dafür sorgt am Anfang der Landzunge die Stadt Marmaris: die 30.000 Einwohner fassende Küstenstadt, die in einer geschützten Bucht liegt und im Hinterland an dichte Pinienwäldern grenzt, fängt Jahr für Jahr über zwei Millionen Besucher ab – mit steigender Tendenz. Der Massentourismus – dank Marmaris, dem Rattenfänger, blieb er bisher der restlichen Halbinsel erspart. Die Landzunge ist so unwegsam und gnadenlos zu ihren Besuchern, dass diese es vorziehen, sich in Ölsardinenmanier an überfüllten Stränden zu brutzeln statt in Leihautos auf holprigen Micky-Maus-Straßen einsame Buchten zu suchen.

Resadiye und Bergland bei Marmaris

Die Halbinsel liegt im Schatten hoher, zerklüfteter Bergmassive, die diese Region gerade für Motorradfahrer, die die Symbiose Meer – Berge lieben, so interessant machen. Der höchste Berg im Westen steigt bis auf 1144 Meter an. Zeitweilig sieht man zur Linken wie zur Rechten das Meer! Und die einsamen Buchten erreicht man noch über richtig schön holprige Pisten. Allein um Datça soll es 52 versteckte, teils aber nur vom Meer aus erreichbare Buchten geben!

Besonders lohnenswert ist Resadiye für Campingfreunde. Es gibt eine regelrechte Campingmeile. Die größste Anlage ist das Ferienzentrum Aktur, mit Campingplatz, Ferienhäuser, Einkaufsgelegenheit, Restaurant, einen schönen Strand und allem, was der Camper halt so braucht.

Dass wir in Datça ankommen, während die Türkei von einer Hitzewelle übermannt wird, dafür kann keiner was. Nur dumm, dass wir dadurch wesentlich weniger auf Resadiye herumkommen – bei über 40°C in Goretex-Klamotten, die wegen der schlechten Straßen unabdingbar sind, Motorrad zu fahren, – das macht uns nicht wirklich Spaß. So lernen wir die Stadt Datça und die Bucht mit ihrem klaren Wasser wesentlich besser kennenlernen als die weitere Umgebung.

Das Highlight der Tour über die Halbinsel ist das felsige Kap mit seinen antiken, mehr als zweitausend Jahre alten Überresten: Knidos. Die schweißtreibende Tour dorthin beschreiben wir im nächsten Menüpunkt "Knidos".

Knidos